Lieber Inetsurfer,
Für mich hab ich das bisher so gesehen, das ich keine derartige Unterstützung bräuchte. Denn meine Wut/Angst/Frustration kam ja aus einer bestimmten Situation, die mit ihr gar nichts zu tun hatte - da kann sie mir gar nicht dabei helfen. So hab ich jedenfalls gedacht. Das es dabei auch gar nicht um die Situation geht, sondern um... mmm... meinen Gemütszustand... also... das ist, so lächerlich das auch gerade in meinen Ohren klingt, absolutes Neuland für mich. Ich mein, das es so ist, ist mir "natürlich" klar, aber ich habe das nie auf mich bezogen - mich nicht mit einbezogen.
Aber genau darum geht es! Diese EINBLICKE zu gewähren und damit eben auch klar zu stellen, daß Du Gefühle hast, die sich nicht unterdrücken lassen. Im Gegenteil, wenn man sie unterdrückt, dann kommen sie eben falsch oder anders beim Partner an.
Doch, das hab ich erkannt und hätte ich wahrscheinlich komischer Weise bei jedem anderen auch sofort so gesehen. Mir war bis gestern letztlich gar nicht bewusst, DAS ich so handele, bzw. handelte.
Jetzt, hast Du es erkannt, "damals" und bei vielen ähnlichen Situationen nicht!
Und ich glaube auch nicht, daß Du das Problem dahinter siehst.
Wenn man als Kind seine Verhaltensweise ändert,
nicht weil man selbst zu der Einsicht gekommen ist sondern weil es die Situation bedingte etwas abzuwenden oder leichter macht, weil man sonst als Kind damit hilflos und überfordert ist, dann
entdeckt man eben auch den Sinn des ganzen dahinter nicht. Man paßt sich eben dann der "falschen" Situation an.
Nochmal
ein Kind, das etwas tuen soll, was es nicht will, das rebelliert
(natürlich auch im Vertrauen darauf, daß es das darf und ihm das dann nicht vorgeworfen wird)
Schafft ein Kind das nicht, dann flüchtet es oder paßt sich eben an um "schlimmerem" zu entgegen.
Deswegen konntest Du aus meinem Beispiel eben auch keine Erkenntnis gewinnen.
Meine Tochter hatte eine Erkenntnis, die durch meine Erzählungen in Bezug auf ihre Geburt, da waren.
Diese paßte dann aber nicht mit der Situation, die in dem Film (der übrigens kindsgerecht war um das auch einmal zu erwähnen, also humane Darstellungen) dargestellt wurde.
Sie brachte das mit ihren Worten zum Ausdruck und ich habe ihr diesen Unterschied erklärt.
Weinen ist nicht immer nur Leid und Schmerz, es kann auch Ausdruck einer riesiger Freude sein!
Und ihre Aktion bei der Schwangeren hat mir nur bestätigt, daß sie das auch so verarbeitet hat auf ihre kindliche Weise.
Ja, das begreife ich jetzt deutlich besser, was dabei von Dir bzw. Euch mit Vertrauen überhaupt gemeint war und ist.
Sich eben nicht zu verstecken, wenn es um Gefühle geht, auch um welche mit denen man vielleicht selbst Probleme hat, sich schwach, wütend,hilflos oder enttäuscht fühlt.
Denn diese Gefühle sind genauso vorhanden, wie die, wo man sich stark fühlt. Es heißt nämlich damit noch lange nicht, daß man eben damit auch schwach oder stark, ist.
Wie schön aber, wenn man beides sein darf, ohne das das irgendwelche schlechten Auswirkungen hat.
Stimmt... ich habe mich nur letztlich selbst versucht aus dieser Erkenntnis auszuschliessen.
Mit dem "Erfolg" das Dein Verhalten undurchsichtig wird.
Ja. Ich habe natürlich versucht ihr beizustehen und sie eben auch gefragt, was denn los war und und und. Allerdings auch erst in der letzten Zeit vermehrt... früher habe ich das zwar auch gemacht, aber gleichzeitig gesagt, das es doch gar nicht so schlimm sei. Das konnte ich aber auch nur deshalb sagen, weil ich sowas einfach ... ignoriert hätte, wäre es mir passiert. Allerdings... gings da auch gar nicht um die Situation, sondern darum, wie es IHR damit ergangen ist.
Aber sorry, das sehe ich wieder anders.
Denn Du hast Dich hier doch herablassend geäußert und Dir ist auch nicht klar, daß man selbst mit einer eingenommenen Körperhaltung klar macht, wenn das so ist.
Zur Erinnerung
Wenn man jemanden fragt, sagen sie die Wahrheit und der JA sagt, aber dabei mit dem Kopf schüttelt was NEIN sagt, dann sagt er eben nicht die Wahrheit, der Körper lügt nicht, der MENSCH in dem Moment schon.
Anderes Beispiel um das noch zu verdeutlichen:
wenn man sagt "ich höre Dir zu, der Körper sich aber abwendet, von demjenigen weg dreht, dann hört er eben NICHT ZU, er gibt es nur vor!
Doch der Andere sieht oftmals den Widerspruch und weiß, das da gelogen wird. Ihm/ihr ist mitunter nicht klar wieso, aber er/sie spürt es.
Um es deutlich zu sagen, Deine Mutter hat durch ihr Verhalten eine Reaktion bei Dir herausgefordert, damit sie keine Verantwortung dafür hatte, sie hat sie auf Deine kindlichen Schultern geladen, obwohl ihr klar sein mußte, daß sie Dich damit hilflos macht und grenzenlos überfordert.
Du hast sich so oft wie es ging, dieser Machtspiel entzogen und bis in die Bücherei geflüchtet.
(ein Autist sucht solche Orte auf, weil er etwas ganz anderes sucht, nämlich INPUT und nur deswegen hält er sich da auf, zum Vergleich)
Du meinst immer noch, Du müßtest Deine wahren Gefühle verstecken, weil Du das als Kind als Erfahrung abgespeichert hast.
Nur jetzt klappt das nicht mehr, weil Deine Frau ein ganz anderer Mensch ist und Du das Verhalten nicht 1:1 übernehmen kannst, ohne damit Schiffbruch zu leiden.
Und noch dazu
Allerdings... gings da auch gar nicht um die Situation, sondern darum, wie es IHR damit ergangen ist.
Wenn "das" alles aus Deiner Sicht die Aufregung/Enttäuschung etc nicht wert ist, dann heißt das eben NICHT, das es dies bei IHR auch nicht ist.
Das meine ich mit klein reden!
Nimm also erst mal ihr Gefühl wahr, freu Dich, das sie Dir den Einblick gewährt und frage sie doch einfach mal, was Du vielleicht dagegen tun kannst.
WiB