Hi Inet,
Du weisst, dass sich unsere Situationen ähneln, wir hatten darüber gemailt und auch gesprochen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass unsere Voraussetzungen "umgekehrt" sind, also ich als Frau so ein "Problem" hab, wie Du. Insofern transferiere ich die Aussagen von WiB und allen anderen hier auch auf mich. Und ich hab erkannt, dass sie Recht haben (und ich hab es auch eingesehen). Du weisst, dass ich einen Schritt weiter bin als Du und bereits eine Therapie angefangen habe und ich muss sagen, sie hat mir gut getan und mich ein Stückweit zu mir selber gebracht (und tut es immer noch).
Ich bin mittlerweile nicht mehr jedermanns Liebling und MUSS es auch nicht sein. Ich bin ICH und kann in den Spiegel schauen, ohne mich abwenden zu müssen.
Genau, wie Du, habe auch ich jahrelang versucht, ihn zum Reden zu bringen, auf mich zuzugehen, weil mir Dinge einfach gefehlt haben. Für ihn war alles so, wie es war, in Ordnung, also keine Änderung notwendig. Ich habe, wie Du, immer wieder gedanklich rotiert, WIESO er nicht sieht, dass es UNS als Partner nicht gut geht und hab mich durch diese Gedanken immer wieder selber runtergezogen.
Dank Therapie und einer handvoll Freunden (und dem Thread hier u.a. auch) habe ich erkannt, dass es wichtig ist, mich auf MICH zu konzentrieren, MEIN Leben zu leben. Mittlerweile ist er nur noch Randfigur, was ihm natürlich auch nicht passt. DAS kann ich sogar verstehen, aber ich bin nicht mehr bereit, MICH aufzugeben um ihm zu gefallen.
Ich bin einen für mich schweren Schritt gegangen und habe ihm, genau wie Du, einen langen Brief geschrieben, erklärt, wie es mir geht, warum ich mich verändert habe, was mir fehlt, was ich mir wünsche etc. Die Reaktion darauf war ähnlich, wie bei Deiner Frau. Er könnte es nicht nachvollziehen und das Verständnis dafür fehlt völlig (seine eigene Aussage).
Das war für mich n Schlag vor den Kopf, weil er MICH damit abgeblockt hat und damit aus meiner Sicht jeglichen Respekt für mich verloren hat, bzw. wohl nie gehabt hat.
Natürlich arbeite ich solche Dinge auf und mir ist klar, dass es wohl keine gemeinsame Grundlage mehr gibt. Scheiss Gefühl (sry) sich das eingestehen zu müssen, aber wenn ich glücklich werden will, bleibt mir nichts anderes übrig und mittlerweile ist es ok für mich.
Was ich damit eigentlich sagen will, ich gebe allen hier Recht, reflektier Dich, mach die Therapie und lass Dir auf die Sprünge helfen, bzw. Dich auf Spur bringen. Geh zum Hausarzt, erklär ihm, wie es DIR geht, dass DU nicht mehr kannst und Hilfe brauchst. Damit sollte auch die Kostenübernahme durch die Krankenkasse gedeckt sein. Natürlich mahlen auch da die Mühlen langsam, aber fang endlich an, damit Dein Leben wieder in Gang kommt. Deine Frau wird entweder irgendwann mitziehen, weil sie merkt, dass was nicht stimmt, ODER EBEN AUCH NICHT. Aber das liegt, wie alle hier schon gesagt haben, in IHRER Hand.
Es ist an der Zeit, dass SIE den nächsten Schritt auf EUCH zumacht, ob der allerdings kommt (und kommen kann) steht in den Sternen. Aber mach Dir deswegen keine Vorwürfe, sondern konzentrier Dich auf DICH und DEIN Leben. Wenn SIE reden will, redet, wenn sie schweigen will, dann lass sie in Ruhe.
Ich wünsch Dir dafür viel Kraft, denn die wirst Du brauchen.
Daher von mir einen kräftigen Tritt in den Allterwertesten!
LG,
cat