Tjo, wie in so vielen Jobs, geht es um die Mentalität. Ist man psychisch stark genug? Erhält man von seinem Umfeld die notwendige Unterstützung? Hat man auch wirklich den Willen dazu?
Und am Ende kommt es nur darauf an, dass man den Absprung schafft, bevor man abstürzt.
Habe mal vor Jahren auf spiegel.de ein Interview von einer US-Pornodarstellerin gelesen, die zumindest behauptete, dass sie den Job gern machte. Sie hatte auch erzählt, dass viele Frauen mit falschen Zielen und Vorstellungen oder aus Geldnot diesen Job beginnen und dann eben ziemlich schnell, sehr tief fallen.
Wer seine Arbeit gut machen will, muss auch irgendwie Spaß daran entwickeln. Wer das nicht kann, sollte es lieber lassen. Das größte Problem am Porno-Business ist wohl, dass die da jede reinlassen. Die Frau muss nur halbwegs gut aussehen und schon ist sie dabei. Ob sie denn aber wirklich auch fähig für diese Arbeit ist, interessiert leider keinen von den Porno-Machern.
Wobei ich das hier schon echt krass finde:
In der Kleinstadt, in der ich gewohnt habe, haben die Männer, die die Filme gesehen hatten, mich auf der Straße als „Pornoschlampe“ beschimpft. Manche haben auch gesagt: „Bring mal deine Tochter vorbei, ich zeig ihr, wie man bläst!“ Frauen haben da aber auch mitgemacht. Die sagten Sachen wie: „Na, du Porno-Fotze, hast du heute schon ‘nen Schwanz drinstecken gehabt?“ Einmal, vor einem Discoeingang, ist eine Frau einfach auf mich los und hat mich geschlagen, hat mich angespuckt und gebrüllt: „Du Porno-Hure, was willst du hier?“
Im Kindergarten meiner Tochter hab ich das natürlich auch gemerkt. Es gab Kinder, die nicht mit ihr spielen durften, und sie wurde auch nicht auf Kindergeburtstage eingeladen. Diese verachtenden Blicke und überall wurde getuschelt. Die Tagesmutter hat irgendwann gesagt, sie wollte nicht mehr auf meine Tochter aufpassen.
Und zeigt auch wieder nur, wie abgefucked unsere Gesellschaft. Das sind dann wahrscheinlich die Leute, die sich für moralisch einwandfrei und gutbürgerlich halten.