@*****ime
Ich wollte vor allem darauf hinaus, dass ich in der Literatur wenige wirklich fundierte, wissenschaftliche Studien finden konnte, die ein realistisches Bild des Lebens in der Steinzeit wiedergeben - aber in diesem Forum tummeln sich immer wieder lauter Leute, die anscheinend allesamt einen Doktortitel auf diesem Gebiet haben (- oder in einem früheren Leben live dabei waren...?).
Da bin ich immer ein bisschen skeptisch.
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Daher auch mein Vorschlag, stattdessen Anthropologie zu sagen, dann erspart man sich die Vergleiche mit der Steinzeit
(wobei ich mal vermute, dass die Gesellschaften, die noch steinzeitlich leben bzw. bis vor kurzem steinzeitlich gelebt haben - und deren gab es ja einige - wahrscheinlich auch ganz gut die steinzeitliche Lebenswirklichkeit widerspiegelten)
Aber, bezogen auf das Thema - ich finde es... naja, mehr irritierend als faszinierend, dass man zwar allgemein gerne bereit ist, festzustellen, dass es so etwas wie einen Idealtypus bei der männlichen Partnerwahl gibt (läufiges, fruchtbares und unterwürfiges Weibchen, das ganz gut aussieht, ne nette Figur hat, ihm den Haushalt schmeißt und ein paar Bälger wirft) - aber gleichzeitig jedesmal die "stimmt doch gar nicht" und "ich bin da ganz anders"-Chöre einsetzen, wenn man den Idealtypus der weiblichen Partnerwahl umschreibt (groß, athletisch, markant, viril, dominant, mit Status und Wohlstand ausgestattet).
Bloß weil die eine oder andere ihren Traummann in der Beschreibung nicht vollständig wiederfinden mag, heißt das noch lange nicht, dass diese Eigenschaften nicht die sind, die nicht mehrheitsfähig wären.
@******ina
Auch das, was Ihr so denkt, dass es die "Forschung" erforscht hat.
Denn das Bild von der Steinzeitfrau, die den ganzen Tag ihr Spiegelbild im nahen Weier studiert und wartet, bis ihr Alpha-Mann (und das waren sie dann alle ?) nach Hause kam, stimmt ja auch nicht. Ebenso wenig, wie es für Frauen in den Jahrtausenden seither stimmte - höchstens für die Oberschicht.
Ich kann mich nicht erinnern, irgendwo geschrieben zu haben, dass das Weibsvolk seit dem neolithischen Zeitalter die Hände in den Schoß gelegt und auf Kosten der Mannsbilder gelebt hat. Im Gegenteil, wenn man von Jagd- und Kampfsituationen absieht, war deren Arbeitspensum bestimmt nicht geringer als das männliche - und das hat sich bis heute nicht geändert (egal, ob man von Vollzeithausfrauen, Alleinerziehenden mit Nebenjob, oder "typischen Frauenberufen" wie Pflegepersonal, Erzieherinnen, Sekräterinnen etc. spricht - keine von denen hat einen einfachen Job).
Was ich aber gesagt habe, ist, dass wir nach wie vor ein Bündel an Verhaltensweisen mit uns rumschleppen, das so alt ist wie die Menschheit selbst und das sich eben nicht mal kurz durch eine Generation der Postmoderne und veränderte Lebens- Arbeitsbedingungen in Wohlgefallen aufgelöst hat.
Ich könnte es die weibliche Empörung ja irgendwie verstehen, wenn nach dieser Lesart die Männer ungerechtfertigt gut wegkommen würden, aber nicht mal das ist der Fall - jedenfalls empfinde ich unsere Charakterisierung unterm Strich auch nicht gerade als schmeichelhaft.