Macht und Manipulation....
Ich ganz persönlich halte dieses Thema für etwas zu mächtig um allen Joy´lern ein Mitspracherecht zu erteilen, gleichzeitig aber Kritik nur zulassen zu wollen, wenn man selbst enstprechend veröffentlicht hat.
Das Thema wurde mir persönlich in dem Artikel auch zu wenig umfassend beleuchtet.
Macht und Manipulation sind nämlich nicht immer zwangsläufig miteinander verknüpft.
Kleines (wahres) Beispiel:
Anna und Jürgen sind seit 28 Jahren miteinander verheiratet. Jürgen ist ein hochintelligenter, sehr kreativer und tatkräftiger Mann, der volltags arbeitet.
Anna ist die Mutter seiner beiden Kinder, welche beide erwachsen und eines inzwischen ebenfalls Mutter ist. Anna führte in den 28 Jahren das Leben der Vorzeigehausfrau. Im Laufe der Jahre schliffen sich diverse in langjährigen Beziehungen scheinbar nicht unübliche Verhaltensmuster ein. So wurden zum Beispiel getrennte Schlafzimmer einegrichtet. Sex gibt es zu (von Anna festgelegten Zeiten) 1x die Woche. Sie kümmert sich um das Haus, die Versorgung der mit im Haus lebenden Schwiegermutter und zum Teil der Enkelkinder. Sie kocht, putzt, hält den Garten in Schuss. Alles genau so, wie SIE es sich vorstellt. Sie hat eine Menge Arbeit. Das Haus ist immer tadellos in Schuss, bzw. klinisch rein.
Jürgen bewohnt sein Schlafzimmer, welches als einziges Zimmer im Haus SEINEN Vorstellungen entspricht. Es herrscht Chaos. Alle ihm wichtigen Dinge, Notizen, Modelle, Computerbauteile etc. liegen ungeordnet herum. Er fühlt sich in seinem Zimmer wohl.
Anna und Jürgen haben viele Schicksalschläge einstecken müssen, was sie im Laufe der Jahre immer fester miteinander verband.
Sie sind einander beste Freunde und reden über alles. Einzig der Wunsch Jürgens einmal von den durchstrukturierten Plänen seiner Frau (z.B, bei der Wochenendgestaltung) abzuweichen ist ein Streitthema.
Doch irgendwann fängt Jürgen an, etwas zu vermissen. Gespräche über Kunst, Bilder, Lyrik oder Sex kann er mit seiner Frau nicht führen.
Sex .. der Sex, den sie haben.Selbst dieser Ablauf ist streng strukturiert und Anna duldet keine Abweichung vom Schema. 1x die Woche 1 Stunde. Unkreativ. Befreidigend zwar aber mehr auch nicht.
Sie haben eine gemeinsame Freundin. Petra.
Es entwickelt sich zwischen Petra und Jürgen eine Art platonisches Wollen. Sie schreiben einander erotische Geschichten, unterhalten sich über Gott und die Welt. Petra gibt Jürgen feingesitig dsa, was er bei Anna nicht finden kann.
Die körperliche Grenze überschreiten die beiden niemals, zu groß ist die Angst Unheil anzurichten.
Jürgen beginnt im Internet zu suchen, was er begehrt.
Er sucht nach einer Frau in seinem Alter aus der Nähe für Analsex, das zumindest ist das was er glaubt was ihm fehlt.
Und er findet... Susanne.
Sie ist deutlich jünger als er, sehr intelligent, attraktiv, Single, hatte noch nie Analsex und wohnt am anderen Ende Deutschlands.
Es beginnt eine leidenschaftliche (zunächst) Online-Affäre mit hunderten SMS, Mails und später Chats... stundenlang bis in die Nacht.
Beide glauben gefunden zu haben, wonach sie lange suchten.
Jürgen erzählt Petra von seiner Liebelei und diese verspricht ihn zu unterstützen, da sie der Meinung ist "er hätte endlich Spaß verdient".
Natürlich bemerkt Anna die Veränderungen an ihrem Mann und schlussendlich kommt sie während eines Chats in sein Zimmer.
Sie reden ein ganzes WE miteinander, sie beschließen eine offene Beziehung.
Susanne und Jürgen treffen sich in einem Hotel. Beide legen dafür eine weite Strecke zurück. Es ist für beide die schönste Nacht ihres Lebens.
Danach fahren beide wieder in ihr jeweiliges Leben. Er zu Anna und Sie nach Hause.
Nach seiner Rückkehr teilt Anna Jürgen mit, dass sie über alles nachgedacht hat, ihre Fehler erkennt, diese ausmerzen will und dass sie ihn nicht verlieren möchte, will aber auch nicht wissen wo er war und was er getan hat.
Jürgen nimmt Abstand zu Susanne ein, weil er sich darüber klar werden muss, was er will. Er sagt er will seine Ehe nicht beenden. Seine Frau leidet so sehr und das möchte er ihr nicht wieder antun.
Doch ein paar Wochen später.. wieder Kontakt zu Susanne. Er will auch sie nicht verlieren, sagt er wäre polyamor. Will den Kontakt beibehalten, allerdings mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Das bedeutet zunächst keinen Chat mehr. Er will auf keinen Fall, dass seine Frau es erfährt.
So und nun sucht die Macht und die Manipulation.
Was ich mit der Geschichte sagen will ? Das Auseinanderdröseln der Machtverhältnisse in dieser Geschichte allein hätte für 2 Artikel ausgereicht. Zu vielschichtig sind die Geschichten der Menschen, als dass man Macht und Manipulation anhand vieler, nur mit der Taschenlampe beleuchteter Beispiele umfassend erörtern kann.
Ja auch ich manipuliere ungewollt, denn natürlich ist die Geschichte nicht bis ins kleinste Detail ausformuliert... dafür kenne ich auch nicht genug Einzelheiten.
Als Beispiel ist sie dennoch dienlich nehme ich an.
LG
Ich