Ist Liebe egoistisch
Gemäß der Definition des herrschenden Weltbildes: eindeutig ja
Gemäß seinem wahren Ist: eindeutig nein
Bevor man sich über Egoismus und Liebe austauscht, sollte in meinen Augen erst einmal über die Begrifflichkeiten ein Konsens geschaffen werden. Es macht wenig erbaulichen Sinn über Egoismus zu sprechen, ihn wertend einfließen zu lassen, wenn Egoismus für den einen grün und für den anderen rot ist.
In meinem Weltbild und der Lebensform Mensch sind diverse Mitspieler am Start. Ob Körper, wir das Wesen oder der Verstand oder das Ego oder…..
Ich stelle mir das Ego als Virus vor, da es keine wirkliche Substanz darstellt, sondern eher als Illusion Mechanismen bestehender Komponenten, wie den Verstand, nutzt. Das Ego hat keine eigenständigen Funktionen und Werkzeuge, es nutzt immer fremde, meist Verstandsfunktionen.
Da unsere Lebensform ohne den Vermittler Verstand nicht lebensfähig ist, stellt das für den Virus Ego, eine willkommene Schaltzentrale dar.
Das Ego selbst ist auch ohne Eigenenergie und somit alleine nicht überlebensfähig. Es nährt sich von Fremdenergie, die wir, ob bewusst oder unbewusst, zuteilen.
Sehr deutlich wird es einem, wenn man sich über das "sich etwas Gutes tun" unterhält oder darüber sinniert. In der Regel wird dies vorschnell als egoistisch bezeichnet, was jedoch so keine Berechtigung hat.
Sich etwas Gutes tun, heißt ja nichts anderes, als auf sich zu achten und das kann kaum Ego-lastig, egoistisch und somit ungewollt sein. Wenn es mir gut geht und ich auf mich achte, so bringt mich diese Grundhaltung zu einem neuen Verständnis meines Umfeldes.
Der Egoismus in seiner tatsächlichen Form hat nichts mit dem „auf sich achten“ zu tun.
Von dieser Warte aus betrachtet kann Liebe nicht egoistisch sein, weil Liebe eine Seinsform ist, frei von Wertungen, frei von allem, was wir illusorisch glauben.
Es bedarf eines steinigen und anfangs harten Weges, sich dieser unfassbar erfüllenden Seinsform zu nähern und diese in sich selbst zu erlauben, hinweg über all unser Werten, unsere Glaubensgebilde und in der Energiereduzierung für Illusionen wie z.B. das Ego.
Das Doofe in unserem akuten Denken ist, dass wir so viel im Mensch-sein-Denken miteinander verknüpft und damit zum beinahe unumstößlichen Faktum erklärt haben, dass wir das Aufbauen von Trennschärfe zur Betrachtung im Detail verlernten.
Anfangs hatte ich auch so den Gedanken: naja, Tiere mag ich schon, aber nicht alle. Irgendwann gelangt man zu dem Punkt, dass es nicht um Tierrassen geht, sondern der große Geist der dahinter steht. Des es das annehmen von allem Sein ist und wir dann langsam dabei die Türen zur gewaltigen Seins-Form Liebe aufstoßen.
Natürlich sind wir Mensch, natürlich müssen wir nicht alles präferieren, jedoch der Liebe Einzug gewähren, frei von Wertung, das sollte schon ein heeres Ziel sein.
Ja, erst in die Liebe in sich zu finden, da innen wie außen, oben wie unten, was jedoch kein "muss" ist, es gibt keinen Zwang.
Ein guter Anfang, ist die Akzeptanz der Dualität, das Annehmen von den Gegensätzlichkeiten. Wir müssen es nicht mögen, aber die Daseinsberechtigung in uns zulassen. Bereits hier entdecken wir eingeschliffene Denkmuster, von welchen wir uns ziemlich zügig verabschieden.
Eine sehr gute Verdeutlichung habe ich selbst erlebt. Früher hatte ich Menschen noch nicht einmal eine zweite Chance gewährt. Irgendwann wurde mir sehr deutlich klar, wie viele Chancen "die da oben" mir schon aus purer und reiner Liebe gewährt haben.
Würden wir "da oben" an einem Tisch sitzen und entscheiden, mit unserem menschlichen, radikalen Denken, wir wären sehr unbarmherzig. Im Vergleich zur Realität, ist es eine unfassbare und unglaubliche Liebe. Denn sie wissen, wir können und auf diesen Funken Hoffnung setzen sie (die da oben).
Darum sage ich es immer wieder: ...und wenn man nur einem Wesen auf seinen Weg geholfen hat und sich nicht vom Widerstand und den Angstausläufern hat beeindrucken lassen, so ist das ein Freudenfest! Jeder ist es wert, egal wie borniert, frech, dreist oder beleidigend oder egoistisch er/sie/es sich gebärdet.
Für die Liebe!
hg
D.