@**m 1975
Weißt Du, ich denke, unterm Strich prostituieren wir uns alle für irgendetwas, wenn Du so willst.
Wir schleimen uns beim Chef ein für eine Gehaltserhöhung, wir wählen den tiefen Ausschnitt für ein wenig Aufmerksamkeit, wir rutschen auf den Knien für etwas Liebe.
Es kommt wohl darauf an, wie Du das Verhalten der von Dir erwähnten Frauen auffasst. Du nennst es Prostitution. Prostitution ist Sex gegen Geld. Wenn Du es so auslegen möchtest, ist es das, was die Frauen tun.
Sie stellen sich aber nicht an die Straße, sie haben diesen Sex nicht mit wechselnden Partnern. Diese Aspekte der Prostitution fallen weg.
Wenn Du so willst, ist das, was sie tun, eine in einen sozialen Kontext eingebettete Prostitution im übertragenen Sinne.
Was sie tun, das tun sie aus Angst. Aus Angst vor finanziellen Einbußen, aus Angst vor dem Alleinsein, aus Angst davor, das Leben allein nicht meistern zu können.
Sie als Prostituierte zu bezeichnen, das ist auf eine Art schon sehr blasiert und von oben herab geurteilt.
Diese Form von Sozialprostitution ist eine leider unter Frauen immer noch sehr verbreitete grundsätzliche Lebenseinstellung. Und diese Frauen alle als Nutten zu bezeichnen... naja, ich weiß ja nicht...