"Häusliche Prostitution"
Hallo,über häusliche Gewalt wird immer wieder in den Medien und der Gesellschaft diskutiert. Durch aktuelle Ereignisse in meinem Bekanntenkreis habe ich mir ein paar Gedanke über "häusliche Prostitution" gemacht. Da ich beide Bereiche nicht gleichsetzen möchte und auch nicht weiß, ob dieser Ausdruck angebracht ist, habe ich ihn zunächst in Anführungszeichen gesetzt. Es bleibt zu diskutieren, ob und was wirklich dran ist.
Worum geht's: eine Bekannte hat erfahren, dass ihr Freund sie regelmäßig betrügt. In der Diskussion darum, wie es nun mit den beiden weiter gehen wird, stellte ein anderer Bekannter fest, dass sie sich wohl einigen werden, schließlich wäre die Konsequenz für sie ein deutlich unentspannteres Leben: er bezahlt die Wohnung, die Verpflegung und auch größere Ausgaben wie Urlaub. Ihr Geld kann sie getrost für den gehobenen Lebensstandard aufwenden, den sie mittlerweile gewohnt ist. Verlässt sie ihn, fällt auch dieser Aspekt weg. Von ihrem schmalen Gehalt wird sie den Stil nicht halten können.
Weiter führte selbe Bekannte an, dass er so eine Situation auch bei einem anderen, ihm bekannten Paar erlebt hatte. Er betrügte sie, sie fand es raus und wollte ihn verlassen. Dann hat eine Freundin ihr allerdings mal vor Augen geführt, was sie auch an materiellen Vorteilen verlieren würde. Also ist sie wieder zurück zu ihm. Er soll sich mittlerweile gebessert haben und treuer sein. Mich machte dies aber dennoch nachdenklich.
Gibt es so etwas wie "häusliche Prostitution", bei der ein Partner (nicht zwingend immer der weibliche Teil) massive Einschnitte im Leben hin nimmt, um die finanziellen/materiellen Vorteile der Beziehung nicht zu verlieren? Sich und seine Prinzipien damit quasi an den Partner verkauft? Oder trifft dieser Begriff hier garnicht so recht zu und dieser Umstand sollte anders bezeichnet werden?
Gruß,
Sam