das bedeutet wiederum: die antworten, die frau im sachlichen gespräch gibt, werden der rationalen sozialnorm entsprechen. die selbe frau, vor mir am boden kniend, in ihrer rolle als subdevota, gibt in ganz anderem ton vollkommen andere antworten.
Ich denke genau da liegt der Punkt. Wenn man hier schreibt öffnet man sich ganz anders, als wie wenn man kniend vor der Person ist, der man sich hingibt. Dort darf man verletztlich sein, dort darf man sich öffnen und unabhängig von Konventionen und Ansichten anderer sein was man ist. Hemmungen fallen und man wird verletztbarer. Aber das ist ok, weil man diese Seite dem Menschen zeigt, wo man weiß, er gibt einem die Sicherheit eben all diese Grenzen fallen zu lassen.
Schreibe ich hier tue ich das in einem Rahmen in dem jeder lesen kann was in mir vorgeht und was ich denke. Das ist auch ok, aber es ist rein sachlich ohne jegliches Gefühl. Und in so einem Rahmen fällt es einem auch zunehmend schwerer Worte wie Erziehung oder Ausbildung für sich selbst zutreffend anzunehmen.
Ich denke, wenn man die gleiche Diskussion unter Freunden führt, denen man vertraut und wo man weiß, dass die eigenen Gedanken am Ende nicht gegen einen verwendet werden, zum Teil wirklich anders verlaufen würde.
Ansonsten sollte man jeden leben lassen was er möchte, aber genauso wenig wie ich eben anderen meinen Lebensstil aufzwingen kann und darf, genauso wenig möchte ich das bei mir. Und wenn ich ehrlich bin, muß ich nicht alles gut heißen was jemand tut oder wie er lebt. Ich weiß das alle die große Toleranz predigen und das ist auch ok, wenn man das kann. Aber so bin ich nicht. Wobei ich dann wenn ich merke, dass jemand eben überhaupt nicht mit mir konform geht und es etwas ist, dass für die Beziehung zu dieser Person absolut relevant ist, ich dann gehe oder eben die Diskussion beende.