@fitforfun76
Ich hatte NICHT gemeint, dass ich ganz schnell eine Beziehung möchte, um dann schnell zu heiraten und Papa zu werden. Darum geht es überhaupt nicht.
So hat sich das aber in Deinem Eingangspost angehört...
Wenn ich also einer Frau und potentiellen Partnerin begegne, dann stelle ich mir die Frage: Könnte ich mir mit dieser Frau ein solches Leben vorstellen?
Wenn man einer potentiellen Partnerin begegnet, kann man sich natürlich die Frage stellen: "Taugt die für Ehe / Familie / Kinder?" Fragt sich nur, ist das zielführend?
Die hier im JC zahlreich vertretene "Bloß-niemals-nicht-krampfhaft-suchen"-Fraktion sagt bei solchen Gelegenheiten den Absolute Beginners, dass "krampfhaft" Suchende unterbewusst eine Abwehrhaltung bei potentiellen Weibchen auslösen, und sie deshalb keine Frau finden und so auch nie finden werden. Nicht mal für Sex.
Naja, dazu habe ich meine eigene, etwas andere Meinung.
Aber wenn man den Kern dieser Aussage etwas abstrahiert, heisst das, dass mein weibliches Gegenüber über nonverbale Kommunikation unterbewusst spüren kann, welche wahren Absichten ich hege. D.h. einer potentiellen Partnerin wird nicht verborgen bleiben, dass Du irgendetwas in Richtung Familie und Kinder haben willst - und entweder darauf einsteigen oder Dich abblitzen lassen.
So die Theorie.
Auf der anderen Seite denke ich mir:
"In meinem Alter" dürfen die Ansprüche auch nicht zu hoch sein, sonst findet man gar niemanden mehr.
...die Befürchtung habe, meine Ansprüche runterschrauben zu müssen - wobei ich das überhaupt nicht will und zudem würde das auch nie gut gehen.
Du siehst schon den leisen Widerspruch in beiden Aussagen? Da wird sofort der Advocatus diaboli in mir hellwach.
Wir leben in einer Marktwirtschaft. Du bietest laut Profil z.B. "gegenseitige Wertschätzung", "Treue" und "Vertrauen".
Was wirst Du tun, wenn es dafür und Deinem gleichzeitigen Wunsch nach Familie keine Nachfrage gibt?
Wirst Du für den Rest Deines Lebens alleine bleiben?
Bis zu welchem Punkt muss der Leidensdruck steigen, bis Du doch Abstriche machst, Kompromisse eingehst?
Man verliebt sich ganz schnell und merkt fast genauso schnell, dass es überhaupt keine Zukunft hätte und es tatsächlich keine wahre Liebe wäre, sondern nur die Sehnsucht nach einem Partner / die Angst vor dem Alleinesein etc...
Gute Analyse, Deine Aussage gefällt mir sehr. Sehnsucht sollte man nach DEM Partner haben, der einen als Mensch berührt und dessen Persönlichkeit man liebt - nicht nach irgendeinem austauschbaren Stück Fleisch. Ersteres nennt man Liebe, zweiteres Hedonismus (wahlweise auch Egoismus).
(Ich vermute allerdings auch: Wenn die in vielen Menschen steckende Angst vor dem Alleinsein nicht gäbe, wäre die Scheidungsrate in Deutschland noch deutlich höher - und weniger Menschen unglücklich.)