Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun ... oder wie?
Ganz genau. Die Frau weiß doch auch nicht, was sie tut. Du hast dich anscheinend immer noch nicht von der Vorstellung lösen können, dass der Mann die Frau entjungfert und dafür sorge zu tragen hat, dass sie möglichst beim ersten mal höhenflüge erlebt. So ist es aber meiner meinung nach nicht. sex ist keine sache, die der mann der frau "gibt". beide müssen daran arbeiten, und wenn beide unerfahren sind, dann weiß keiner so genau wie "es" zu laufen hat, was richtig und was falsch ist. und dann kommt eben sowas raus.
wenn einer der beiden tatsächlich erfahren genug ist und das nötige einfühlungsvermögen in früheren beziehungen erworben hat, dann ist das natürlich super für den jungfräulichen partner. wäre der TE in dieser situation hätte ich mich vielleicht auch dazu hinreissen lassen ihm mal den kopf zu waschen.
und ja, in der schule lernt man tatsächlich nur die graue theorie. es wird "der akt" beschrieben, die penetration, und die illusion dass natürlich am ende alle männer und frauen einen höhepunkt bekommen. ich finde tatsächlich, dass das menschliche im sexualkundeunterricht viel zu kurz kommt (bzw. in meiner schulzeit gar nicht!). warum den jungs nicht erklären, dass es bei den ersten malen nicht selten unangenehm für die frau ist? warum nicht klarmachen, dass zur sexualität mehr gehört als nur die penetration, dass man auch kommunizieren muss um spaß zu haben? und warum den frauen nicht erklären, dass junge männer bei diesen themen häufig ebenfalls ein wenig unbeholfen sind, selbst etwas angst vor dem ersten mal haben und dass es ihnen keineswegs egal ist, ob die frau schmerzen hat. sie wissen halt einfach nur nicht, wie sie reagieren sollen und reagieren dann häufig aus unwissen falsch. und bitte: ich rede hier nicht von irgendwelchen asozialen männern, die sich für sexgötter halten, sondern von normalen jungen unerfahrenen netten männern, die einfach planlos sind.
Egal um was es geht ... man lernt es im Vorfeld ... oder man beschäftigt sich intensiv damit.
Will ich Autofahren ... so muss ich das lernen.
Will ich einen Beruf ausüben ... so muss ich angelernt werden ... oder eine Ausbildung machen.
Danke für diese Steilvorlage. Dazu brauche ich ja kaum noch etwas zu sagen. Wo sollte man denn deiner Meinung nach vor seinem "richtigen" ersten Mal hin? Doch wohl nicht ins Bordell oder zu Wikipedia ^^? Als ich mir früher informationen zum thema erstes mal im internet zusammensuchte, kannte ich die möglichen probleme noch gar nicht, wie also danach suchen? ich erinnere mich noch genau "erstes mal" eingegeben zu haben bei google, oder "entjungferung". was rauskam waren zunächst wikipedia artikel (noch mehr graue theorie) und dr. sommer. bei dr. sommer wurde dann natürlich gesagt, dass beide einfühlsam sein müssen (auch die frau, welch ein segen!), doch es wurde nicht erwähnt, dass sex eben auch wehtun und unangenehm werden kann. auch dort immer diese verklärte vorstellung vom "liebe machen", sodass man gar nicht auf die idee kam, dass was schief laufen kann.
dann bin ich auf manche foren gestoßen, wo sich leute ausgetauscht haben, die gerade ihr erstes mal hinter sich hatten. dass diese leute ebenfalls kaum geeignet sind wertvolle tipps weiterzugeben brauche ich ja wohl kaum zu betonen. jedenfalls stand dann dort das erste mal etwas von "leichten schmerzen", aber es war "trotzdem wunderschön, denn wir lieben uns so sehr und haben uns die ganze zeit in die augen geschaut.".
da war ich natürlich beruhigt, scheint ja ganz ok zu laufen. als meine freundin dann vor schmerzen ihr gesicht verzogen hat war ich total schockiert und wusste dann einfach gar nicht wie ich reagieren soll...
naja, zurück zum eigentlichen:
Gerade in Ausbildungen werden sehr viele Fehler gemacht. Die ersten Male (und auch Jahre!!!) sind nichts anderes als eine lange Ausbildung in Sachen Sexualität, und da hat jeder schonmal auch (vielleicht sogar sehr grobe) Fehler gemacht, bei denen man sich heutzutage fragt was es da eigentlich nicht zu verstehen gab. Man kommt allerdings nur voran, wenn man redet. Wie hier schon jemand richtig sagte: wenn die frau alles grottenschlecht findet, dem kerl aber nicht sagt, wie er es besser machen könnte (oder noch schlimmer: gar nichts sagt), dann gibt das eben nen schlechten azubi.
Ich selbst bin ja schon relativ lange mit meiner freundin zusammen (über 4,5 jahre) und dennoch habe ich das gefühl, ständig mehr zu entdecken. allerdings nicht unbedingt, wenn wir miteinander schlafen und auf mysteriöse weise versuchen alle vorlieben des gegenübers mithilfe unserer empathie zu erfühlen, sondern vielmehr wenn wir über unsere wünsche und träume reden.
Ist das so schwer ... dass man die Reaktionen seines Gegenüber zu deuten vermag?
Dass man feinfühlig reagiert ... die eigenen Interessen erst einmal hinten anstellt, wenn man sich so gar nicht sicher ist?
es ist nicht unbedingt schwer, aber es muss nunmal gelernt werden, wie (und das sagtest du ja schon selber) alles im leben.
liebe grüße