Danke für die vielen sachlichen Antworten - sehr interessant, wie sich die Diskussion entwickelt hat. Das Wort "Technik" ist mir übrigens selber von Anfang an sauer aufgestoßen, aber ich wüsste bis jetzt keine andere Umschreibung, um ohne Missverständnisse klarzumachen, was ich tatsächlich damit meine. Und DIESER Unterschied ist offensichtlich deutlicher angekommen als beabsichtigt.
Im Prinzip bestätigt es ja mein eigentliches Gefühl - das sich aber beinahe durch Analysen im Kopf hätte verdrängen lassen.
Was ich interessant fand war die Überlegung, wie es denn umgekehrt aussieht, wann ein Mann für mich "gut im Bett" ist. Und da für mich z.B. das Gefühl begehrt zu werden viel mehr ausmacht als irgend welche "Techniken", fand ich dann den Gedanken, dass es vielleicht für Männer ähnlich ist, plötzlich auch nicht mehr ganz so abwegig...
Ja, genau diese Frage habe ich mir umgekehrt auch gestellt und die Antworten waren eindeutig. Es ist ein riesiger Unterschied, ob ein Mann nur für sich selber Befriedigung sucht (in einer Fickbeziehung nichts ungewöhnliches) oder auf mich eingeht. Es ist ebenfalls ein Unterschied, ob er mechanisch rammelt oder ein Feuer in sich hat, bei dem er gar nicht weiß, wie er mich als erstes nehmen soll, weil er so geil ist, dass er alles gleichzeitig möchte. Es ist ein Unterschied, ob das Ganze still von sich geht und ich im Gesichtsausdruck nach einer Regung suchen muss oder ob man sich gegenseitig verbal noch mehr anheizt.
Der Körpereinsatz (um vom Wort "Technik" wegzukommen)
spielt tatsächlich eine untergeordnete Rolle, ich würde aber als Frau nicht so weit gehen zu behaupten, dass er für mich GAR KEINE Rolle spielt, zumal ich eher schwer zum Kommen zu bringen bin und deshalb entweder einen sehr ausdauernden oder aber einen einfallsreichen Lover brauche. Ich kann nur vermuten, dass ich vielleicht deshalb schon fast einen "Komplex" entwickelt und mir eben diese Frage gestellt habe.
Aber ihr habt recht, die Leidenschaft und der Einfallsreichtum macht auch für mich den Hauptanteil von geilem Sex aus.
Szenario 1: Langjährige Beziehung, ER findet es weniger anstrengend, mich erst lange genug mit der Hand zu stimulieren (selbstverständlich möchte er im Gegenzug auch gleichzeitig geblasen werden), um dann mit minimalem Arbeitsaufwand in 3 Stößen zu kommen. Wir schaffen sogar meist gleichzeitige Orgasmen. Das höchste der Gefühle? Bullshit! Für zwischendurch mal o.k., aber nicht als Routineablauf über Jahre. Das hat für mich irgendwann nicht nur die Beziehung kaputt gemacht, sondern meine Einstellung zum Sex noch Jahre später negativ beeinflusst.
Szenario 2: Ein extrem ausdauernder Lover, der sich so zurücknehmen konnte, dass er wirklich über eine Stunde lang konnte, aber dafür war das auch schon alles an Einsatz - keine Hände, keine Zunge, kein Reden, kein Drumherum, nur rammeln. Für mich aufgrund der Ausdauer zwar eine Orgasmusgarantie, aber aufgrund des fehlenden Einfallsreichtums trotzdem nicht befriedigend.
Szenario 3: Reine Fickbeziehung, wir heizen uns schon vorher per mail oder SMS an und malen uns aus, was wir miteinander anstellen. Ich überrasche ihn immer mit einem Outfit nach seinen ungefähren Wünschen: Mir gibt es ein geiles Gefühl, mir den begierigen Blick auszumalen und dann seine Reaktion zu sehen, ihn geilt es auf, schon vorher zu wissen, dass ich das nur für ihn mache, um ihn so heiß wie möglich zu machen. Er kommt schon mit einem Ständer und einem Funkeln in den Augen bei mir an. Allein das reicht, um sich begehrt zu fühlen und selber geil zu werden. Wir fallen buchstäblich an der Tür übereinander her - und tatsächlich war bis zu dem Zeitpunkt noch nicht mal eine Berührung im Spiel, also keine Rede von Technik. Und trotzdem führt das zum geilsten Sex meines Lebens, weil es in dem Stil, mit diesem Feuer und in diesem Tempo (wo keine Zeit zum nachdenken bleibt
) weitergeht. Die nötige "Technik" hat sich ganz von selber entwickelt, weil beide begierig darauf waren, den anderen so wild wie möglich zu machen. Zusammengefasst: Hier stimmt die Chemie bis ins Detail und alleine das Zeigen der Emotionen und das Lesen im Gegenüber ist anregender als ein Porno.