Hat "gut im Bett" gar nichts mit "Technik" zu tun?
Der Hintergrund: Mit fast 40 Jahren kann ich nun nicht gerade auf ein ausschweifendes Sexualleben zurückblicken und habe eigentlich nicht allzuviel Erfahrung und nur wenige Sexualpartner gehabt. Da ich (leider) jemand bin, der viel zu sehr auf andere als auf sich selber schaut, hab ich beim Sex manchmal das Gefühl, dass ich zu passiv und nicht gerade eine Granate bin. Passiv ist hier aber rein auf den TECHNISCHEN Teil bezogen, sprich, ich habe das Gefühl, mich vielleicht zu wenig zu bewegen, dem Mann keine "Arbeit" abzunehmen, und dadurch manchmal Angst, ich könnte wirken wie ein steifes Brett, während der Mann die ganze Arbeit und den Krafteinsatz hat. Da krieg ich dann manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ER sich total verausgabt und ich nicht weiß, wie lange er das noch durchhält, während ich ohnehin ewig brauche, um zu kommen und merke, dass es noch eine ganze Weile dauert. Und schon bin ich mit dem Kopf woanders und kann mich erst recht nicht mehr fallen lassen. Also quasi ein hausgemachter coitus interruptus im Kopf. Der Kopf ist zwar das größte Sexualorgan, manchmal kann er aber auch das zuverlässigste Verhütungsmittel sein. Ich hab schon gemerkt, dass ich mir da wohl zuviele Sorgen mache, da das für die Männer gar nicht so das Problem zu sein scheint, wenn man sonst Spaß daran hat. Vielleicht habe ich da etwas zu Tode analysiert, was in der Natur der Dinge liegt, wenn sich der Mann generell mehr bewegt bzw. es für den Mann einfacher ist, einen "kleinen" Körperteil zu navigieren, während frau eigentlich den ganzen Körper bewegen muss? Oder dass frau nun mal nicht so viel Spielraum hat, wenn sie z.B. unten liegt?
Jedenfalls wollte ich mich mal aus Neugier auf die Suche machen, wie denn "gut im Bett" definiert wird. U.a. bin ich auf diesen Thread gestoßen: was für euch männer richtig geil im bett? - hier wurde tatsächlich auf die Art gefragt, die ich hier anspreche. Die Antworten haben mich trotzdem überrascht. Es gibt KEINE Antworten bezüglich des technischen Teils, nach dem ja auch gefragt wurde, sondern demnach scheint die Technik, die Bewegung, das "sportliche" Mitmachen der Frau beim "rein-raus" gar nicht so wichtig zu sein wie der Spaß daran. Ich habe beispielsweise nirgendwo einen Satz gelesen im Sinne von: "Meine Partnerin bewegt sich beim Reiten wie keine andere" oder "Wenn sie in Fahrt ist, ist sie es, die mich durchfickt." oder "Sie kann sich verbiegen wie eine Schlange...". Deshalb bringt mich das zur Überlegung: Hat "gut im Bett" wirklich GAR NICHTS mit Technik zu tun? Wird "aktiv" gar nicht über die Bewegung und das "sportliche" Mitmachen definiert, sondern über das Mitmachen im Sinne von Geilheit zeigen, von Dirty Talk, von beherztem Zugreifen, Experimentierfreude, sich gegenseitig anmachen oder zu sagen, was man möchte?
Mein Fuckbuddy sagt übrigens das Gleiche - als ich ihn neulich fragte, ob er mich körperlich eher passiv findet und ihn um Anregungen bat, wie ich den Sex für ihn noch geiler gestalten könne, meinte er ganz verdutzt: "Aber wir ficken doch schon sowas von geil!" Auch ihm ist das Drumherum viel wichiger: Dass ich ihn in Reizwäsche erwarte und er weiß, dass ich das extra für ihn angezogen habe, dass ich ihm zeige, wie geil ich auf ihn bin, dass ich ihn verwöhnen möchte, dass ich keine Angst vor seinem Sperma habe, der Dirty Talk zwischendurch...
Bitte nicht falsch verstehen... ich habe bei der Suche bereits gemerkt, dass ich ein Idiot bin und endlich aufhören muss, mir Sorgen zu machen, sondern ich stattdessen den Kopf abschalten und genießen sollte. Das hier Gelesene hat mir tatsächlich mehr Sicherheit und Selbstvertrauen gegeben - vermutlich bin ich tatsächlich wesentlich besser im Bett, als ich bereit war, mir zuzutrauen. Ich suche mit diesem Thread also KEINE Tipps mehr nach der besten Technik beim Reiten oder Zuspruch, dass ich mir nicht so viele Sorgen machen soll. Ich wollte einfach das Thema an sich nochmal zur Diskussion stellen. Vielleicht gibt's ja noch mehr Leute, die in diesem Punkt Selbstzweifel haben.
Um nicht den zitierten Thread neu aufzulegen, geht es mir auch mehr um das, was im anderen Thread nicht zur Sprache gekommen ist.
Macht es euch Männern wirklich nichts aus, wenn ihr den meisten Kraftaufwand und die Anstrengung habt, solange die Frau zwar Spaß dran hat, geil ist und das auch zeigt?
Dass ihr euch verausgabt, während sich die Frau nicht allzuviel bewegt? Hat "gut" GAR NICHTS mit Technik zu tun?
Bedeutet "steif wie ein Brett" nicht steif in der Bewegung, sondern nicht spüren zu lassen, dass man Spaß daran hat?
Oder gibt es doch den einen oder anderen Mann, der da deutliche Unterschiede erkennt und diese auch schätzt?