Um den Weg zur inhaltlichen Auseinandersetzung zurück zu finden:
Eine Sklavin ist unterwürfig, ihrem Herrn ergeben (was ja besonders bei 24/7-Paaren häufig in einem "Sklavenvertrag" festgehalten wird) und auf gewisse Weise rechtlos. Sie liefert sich ihrem Herrn aus, und der bestimmt dann (sexuell oder auch generell) über ihr Leben, während sie mit demütig gesenktem Kopf danebensteht und es geschehen lässt - aus Liebe und Treue zu ihrem Herrn.
Subs (ich verstehe nicht, was das Problem mit dem Begriff ist - die Vorsilbe "sub" kommt einfach aus dem Lateinischen und bedeutet "unter", ist also durchaus passend) sind anders. Subs lassen sich gerne im sexuellen Bereich unterwerfen und dominieren, sind aber dabei dennoch selbstbestimmt und halten die Fäden beim Spiel ebenso in der Hand wie ihr Dom. Wenn Sub etwas unangenehm ist, dann sagt sie das, und dazu braucht es nicht mal unbedingt ein Safeword oder sowas.
Folgende Unstimmigkeiten fallen mir auf:
1. Sklave = sexueller oder Alltags - BDSM
Sub = nur sexueller BDSM
Abgesehen davon, dass ich BDSM nur als Sexualpraktik ansehe, die durchaus auch in den Alltag reichen kann, kann ich mich auch im Alltag submissiv verhalten, also Sub sein, genauso wie eine Sklave eine Alltagsversklavung durchaus ablehnen kann.
2. Sklave = unterwürfig, ergeben, sich selbst ausliefernd, demütig, liebevoll und treu
Sind alles Attribute, die ein Sklave haben kann, sind aber keine typischen Alleinstellungsmerkmale. All dies beschreibt submissives Verhalten (also Sub), während ein Sklave von sich aus noch nicht einmal eine submissive Grundhaltung benötigt, sondern genauso gut dazu "gezwungen" werden möchte.
3. Sub = selbstbestimmt, Fäden in der Hand haltend, auch ohne Safeword agierend, darf Unannehmlichkeiten äußern
Solche Subs gibt es sicherlich, aber wohl nicht ausschließlich. Würde jetzt bedeuten, dass ein sich vollends hingebender Sub welcher ein Safeword benutzt dann automatisch kein Sub mehr ist, sondern Sklave?
Zusätzlich wird im weiteren Text (hier jetzt nicht zitiert) durch ein Beispiel suggeriert, dass Sub durch das Sub sein stolz und selbstbewusst wirkt (oder ist), während dem Sklaven dann wohl eher das häufchen Elend mit gesenktem Kopf zugesprochen wird. Weiter wird suggeriert, dass die Wertigkeit in der Führung einer Sub höher ist als die einer Sklavin, da ja eine Sklavin langweilig wirkt, bzw. eh alles widerspruchslos mit sich machen lässt.
Da Frage ich mich, worauf sich Subs präsentierter Stolz bezieht, den ein Sklave nicht zeigen kann / darf und vor allen Dingen, warum ein Sklave das nicht auch zeigen darf. Muss ein Sklave wirklich immer wie ein Häufchen Elend hinter dem Sklavenhalter hertappsen?
Was ist mit aufsässigen, renitenten Sklaven und Sklavenaufständen.
Ist es nicht eher so, das gerade Sklavenhaltung eine ständige Machtausübung erforderlich macht, um den Freiheitsdrang des Sklaven zu unterdrücken?
Gedankenansatz:
Jeder Sklave ist Sub, aber Sub ist nicht zwingend Sklave
Frage:
Was ist nun sklaventypisches Verhalten, bzw. typisch für die Sklavenhaltung?