Meiner (Chris) Ansicht nach ist Sub / Sklave/in ein enormer Unterschied, auch wenn die beiden Begriffe gerne mal durcheinandergeworfen werden. Ich gebe aber gerne zu, dass meine Sichtweise in ihrer klaren Ausprägung vermutlich eher selten ist - und vermutlich auch diskussionswürdig.
Eine Sklavin ist unterwürfig, ihrem Herrn ergeben (was ja besonders bei 24/7-Paaren häufig in einem "Sklavenvertrag" festgehalten wird) und auf gewisse Weise rechtlos. Sie liefert sich ihrem Herrn aus, und der bestimmt dann (sexuell oder auch generell) über ihr Leben, während sie mit demütig gesenktem Kopf danebensteht und es geschehen lässt - aus Liebe und Treue zu ihrem Herrn.
Subs (ich verstehe nicht, was das Problem mit dem Begriff ist - die Vorsilbe "sub" kommt einfach aus dem Lateinischen und bedeutet "unter", ist also durchaus passend) sind anders. Subs lassen sich gerne im sexuellen Bereich unterwerfen und dominieren, sind aber dabei dennoch selbstbestimmt und halten die Fäden beim Spiel ebenso in der Hand wie ihr Dom. Wenn Sub etwas unangenehm ist, dann sagt sie das, und dazu braucht es nicht mal unbedingt ein Safeword oder sowas.
Ich persönlich würde ganz ehrlich keine Sklavin wollen. Klar, für das Kopfkino ist es natürlich ein reizvoller Gedanke, eine Frau zu haben, die nie und zu nichts nein sagt, aber im echten Leben wäre mir das auf eine gewisse Weise zu langweilig.
Außerdem würde mir einfach etwas fehlen: Wenn ich mit Felice auf eine Party gehe und ihr das Halsband und die Leine anlege, wächst sie metaphorisch gesprochen noch um ein paar Zentimeter. Sie steht gerader, trägt den Kopf höher – kurz: Sie zeigt einfach, wie stolz sie darauf ist und wie schön sie es findet, das Halsband zu tragen und die damit verbundene Rolle als meine Sub zu verkörpern.
Es ist für mich ein traumhafter Anblick, wie sie diesen Stolz nach außen trägt – und wäre sie eine Sklavin, könnte sie das nicht (oder zumindest nicht so deutlich) tun.
Klar sind Sklavinnen mit Sicherheit ebenso stolz auf ihre Rolle und das, was sie tun, aber sie können es eben auch nur wesentlich schwerer nach außen tragen. Und das finde ich sehr schade.
Aber im Prinzip ist es schon richtig: Jeder interpretiert das irgendwie auf seine Weise. Und wenn beide damit glücklich sind...