Schublade hin Schublade her, das einordnen in Schubladen ist genauso nervig wie das ewige Gejammer, dass mal wieder einer ne Schublade aufgemacht hat. Aber ohne Schubladen wären wir nicht da, wo wir jetzt sind, wenn ich nen Typen in Polizeiuniform sehe, dann spekulier ich doch auch nicht, ob er vielleicht ein verkleideter Hausmeister ist. Schubladen helfen, einen Anhaltspunkt zu haben, wie man eine Person zu nehmen hat, wäre schon ziemlich absurd, wenn man einen Typen mit langen schwarzen Haaren, Nietengürtel und Amon Amarth Patch auf der Weste sieht und zu dem hingeht und einen auf "yo Bruder tschäkkitaut was geht in der Hood alter Homie yeah *spastische Armbewegungen*" macht und das dann damit begründet, dass man kein Schubladendenken mag.
Fakt is...nicht jeder Gote steht auf BDSM und nicht jeder BDSMler ist ein Gote oder Metaller. Aber schon an der Kleidung sind manche Zusammenhänge offensichtlich und ich meine, es ist berechtigt, den Metallern oder den Goths einfach mal pauschal eine "gewisse Nähe" zum BDSM zu unterstellen. (Was auch die nicht representative Umfrage bestätigt)
Ehrlich gesagt kann ich mir so garnicht vorstellen, wie denn BDSMige Hip Hopper so ausgestattet sind....wird denen die viel zu große Basecap dann zur Strafe gerade aufgesetzt? Ersetzen die Latex und Seile mit passender Kleidung? Einzig und allein die "Zuhälterhalsketten" offenbaren einen praktischen und wenigstens etwas sichtbaren Bezug zu dieser Variation der Sexualität.
Würde eine solch ofensichtliche Assoziation zwischen den dunklen Musikstilen und dem BDSM nicht bestehen, würde in einer großen dunklen Singlebörse, deren Namen ich mal nicht nenne, sicher auch keine explizite Frage nach eventuellen BDSM-Vorlieben auftauchen.
Andererseits sollte man sich auch mal anschauen, welche Menschen welche Musik hören. Tiefgängiger Hip Hop zum Beispiel ist ein Nischenprodukt, die Hörer dessen sind oftmals eher unauffällig unterwegs, betrachtet man die klischeebehafteten Wannabe-Hopper, dann merkt man schon anhand der Texte, die sie rappen, dass da eher oberflächliche Vorstellungen von Sexualität herrschen, was auch zu nem großen Teil ihrem Alter geschuldet ist, wenngleich ich das mal nicht als zu großen Faktor nehmen möchte.
Metal und Gothic dagegen drehen sich schon um düstere Themen (abhängig vom Subgenre), da kommen Sachen wie Schmerz schon öfter drin vor, eigene Erfahrungen bestätigten mir auch reziprok irgend einen Zusammenjang, da ich mit manchen ziemlich heiße Gespräche hatte bevor ich ihren Musikgeschmack erfuhr, welcher dann auch die hier gestellte Vermutung bestätigte. Aber...wie gesagt alles nur subjektive Erfahrungen.
Andererseits konnte ich feststellen, dass etliche Mainstreamhörerinnen, die ich kennenlernte, so überhaupt keine Ader für BDSM hatten. Sie lachten über die infantilsten Anmerkungen und Pseudo-Witze (schon hohe Stiefel sind da manchmal Grund für die dümmsten Kicherorgien) und kam das Thema BDSM irgendwie, dann war gleich das Bild der peitschenden Domina, die idealerweise Prostituierte ist und ihrem "Kunden" die "Fresse poliert".
Die menschliche Psyche ist vielfaltig, Freud hat Theorien aufgestellt, die so absurd klingen und doch scheinbar einen wahren Kern haben, dass man ihn für pervers halten möchte, sowas entdeckt zu haben (Penisneid bei Frauen, die Phantasie den Vater zu ermorden um mit der Mutter zu vö......naja ihr wisst, was ich meine).
Wenn man sich solche Phänomene anschaut, dann finde ich es in keinster Weise unwahrscheinlich oder weit hergeholt, wenn musikalische Vorlieben und sexuelle Präferenzen irgend eine Wechselwirkung eingehen.