Internetbekanntschaften
a) Joyclub ist okay
b) Viele andere Internet-Comms sind okay
c) Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück
Da gibt es die ewig jammernden Männer (Frauenmangel, Fakes, beim Date versetzt), die frustrierten Frauen (letztendlich wollte er doch nur das Eine) und die Perplexen (Sie war doppelt so dick wie auf dem Foto, das sie mir geschickt hat).
Und da gibt es die Männer, die spannende Frauen, eine nach der anderen, kennen lernen, sich mit einigen anfreunden, sich in eine verlieben. Die Frauen, die sich plötzlich verstanden fühlen, geborgen, Auftrieb kriegen, entscheidungsfreudig werden, mutig, offen, die Kerle treffen, bestimmen oder mitbestimmen, wo es langgeht.
Auf den Waschbrettbauch oder auf das Holz vor der Hütte scheint es weniger anzukommen. Eher auf Charme und Authentizität. Empathie ist auch sehr gefragt.
Hier zählt in erster Linie das Wort. Ehrlich und direkt, nicht ohne Humor.
Man sollte beim Daten wissen, dass man vermutlich nicht gleich seinen Traumprinzen oder seine Traumprinzessin treffen wird. Aber einen interessanten, möglicherweise liebenswerten Menschen. Oder einen erotischen Gegenpart zum Spielen. Ich finde, das ist viel.
Die Mehrzahl meiner heutigen - inzwischen langjährigen - Freundschaftbeziehungen entstammt Internetbekanntschaften. Das Internet ist größer als der Fitnessclub, der Sportverein, der VHS-Kurs oder die Firma, für die man arbeitet.
"Jedem Tierchen sein Pläsierchen" oder "Auf jedes Töpfchen passt ein Deckelchen" war noch nie so greifbar wie heute. Offenheit ist dazu vonnöten, ein wenig Geduld, und Sorgsamkeit bei der Kontaktanbahnung. Wissen, was man will, "Alles kann, nichts muss", ist kein Profil.