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Der Erkenntnis von Erkenntnis, ich konnt's mir nicht verkneifen ;), ist kaum etwas hinzuzufügen oder gar zu widersprechen.
@*********mbar:
Na wie es scheint findet sich da ja doch Einiges, sehr Treffendes zum Thema Politiker und Medien.
Man könnte manchmal meinen, etablierte Politik und die 'neuen' Medien stünden unvereinbar nebeneinander. Die Versuche von Politikern die angesprochenen Medien für sich zu nutzen, wirken in der Tat meist unbeholfen und gezwungen. Die von dir vollkommen zurecht angekreidete fehlende Rückkopplung zum Wähler ist da ein gutes Beispiel. Das Netz ist ein Beteiligungsmedium. Ein wöchentlicher Videopodcast (ohne Bezug zum Nutzer) reicht da einfach nicht.
Und die Meinungsmacher des Web selbst (Blogger) haben auch ein eher
huestel angespanntes Verhältnis zu ihren Volksvertretern. Kein Wunder - ist es ein alter Wunsch der Politik, Meinungen steuern zu können. Und das versuchen sie eben manchmal mit Gewalt auch bei ihnen.
Zustände die sich aber in den nächsten Jahren sicherlich schnell ändern werden.
Der (leider aber hauptsächlich lediglich Medial) stattgefundene Überraschungserfolg der Piraten, ließ so einige etablierte Parteien schaudern und PR-Agenturen hellhörig werden. Man kann also gespannt sein was da kommen wird. Viel Meinungsmache von Seiten der Politik wird zukünftig - wie in der Wirtschaft längst üblich - weniger offen gemacht. Stichwort virales M..
Angespannt war das Zusammenspiel zwischen Medien (alten wie neuen) und dem Politiker in Person aber IMHO ohnehin schon immer. Medien machen und aggregieren Meinung, Politiker sehen sich als - und sind per Definition - Meinungsvertreter. Man kann nicht ohne den Anderen, würde aber nur zu gerne.
Und je neuer das Medium, desto weniger Erfahrung hat man in der Nutzung desselben für seinen Zweck. Man muss sich nur mal die aus unserer heutigen Sicht fast schon peinlichen Fernsehauftritte von Politikern der 60er und 70er Jahre anschauen. Fehler sind also zu verzeihen.
Neue Medien sind nunmal nichts von dem der Politiker glauben sollte, es 'mal eben mitnehmen' zu können. Hier etwas zu bewegen bedeutet stets einen hohen Aufwand. Ein ungepflegtes Profil in jeder Online-Community genügt da einfach nicht. Und wenn es zu sonst nichts reicht, sollte man es lieber sein lassen. Ein offizielles Politikerprofil im Joyclub hätte für mich wegen des unangebrachten Placements darüber hinaus sogar einen eher negativen Beigeschmack. Davon abgesehen ist die JC-Community (die Betreiber mögen es mir verzeihen) in seiner Reichweite auch sehr beschränkt.
Das aber alles zum Thema eines bewusst gestalteten Auftritts durch einen Politiker hier.
Ein
privater Auftritt sei hiermit zwar begrüßt, aber wie ich schon schrieb würde ich davon dennoch eher abraten.
Menschen wollen am liebsten Politiker wählen die sie mit einer Idealvorstellung von sich selbst vergleichen können. Auf den gummimaskierten KV-Liebhaber 'Schwanzsstengel23' trifft das aber für die meisten Wähler nicht zu.
Zugegeben, wer sich hier rumtreibt, hat ohnehin eine etwas liberalere Einstellung zur Sexualität und da eckt die Tatsache, dass ein Politiker ein sexuell ausschweifendes Privatleben führt, weniger an. Aber zum Einen ist die JC-Community nicht repräsentativ für alle Wähler, und zum Anderen
will ich es auch gar nicht wissen, wenn dem so ist.
Aber auch Feli stimme ich zu: Es dürfte heutzutage schwierig werden, mit der Mitgliedschaft im JoyClub noch einen wirklichen Skandal los zu treten.
Ein Skandal bei einem Blümchensexprofil vielleicht nicht - aber es würde stets negativ darauf referenziert.
Und dann stellt sich auch noch die Frage, ob ein Politiker als Mensch denn sein
echtes Privatleben in der Öffentlichkeit wiederfinden will. Ich denke eher nicht.
Vielleicht findet sich ja ein Politiker, der - all meiner Bedenken zum Trotz - bereit ist, seine Meinung hierzu kund zu tun?