Leitlinien deutsche Dermatologische Ges.
Da das Interesse und die Verwirrung (Liebe Waldfee !) groß ist, hier die aktuelle Therapieleitlinie:
1. Behandlung perianaler und peniler einzelner Kondylome:
Zur Behandlung von kleinen umschriebenen, nicht entzündeten oder blutenden Feigwarzen eignet sich das Pharmakon Podophyllotoxin (Wartec® Creme, Condylox® Lsg). Es sollte eine 3-Tage-Therapie (2xtgl.) je Woche über maximal vier Wochen erfolgen. Diese Therapie (max. 10 Kondylome = 1,5 cm² Hautfläche) ist allerdings nur im äußeren Genitalbereich bei Männern und Frauen zugelassen, während CondyloxR-Lösung für die entsprechende Behandlung ausschließlich bei Männern genehmigt ist. Für die Dauer der Therapie ist der Konsum von Alkohol untersagt. Kontraindiziert ist diese Behandlung bei Kindern und Jugendlichen, bei Schwangeren und stillenden Müttern. Bei der Therapie vulvärer oder analer Kondylome mit Podophyllotoxin-Creme beläuft sich die Clearance-Rate auf 60 bis 80% , die Rezidivquote liegt zwischen 7 und 38%. Etwa die Hälfte der mit Podophyllotoxin-Lösung behandelten Patienten verspürt ein leichtes Brennen; es werden Erytheme und auch oberflächliche Erosionen gesehen.
Zur topischen Behandlung kleiner, umschriebener Feigwarzen im Perianalbereich des Erwachsenen steht Imiquimod (Aldara®5%-Creme) zur Verfügung. Die Creme ist in dünner Schicht dreimal wöchentlich vor dem Zubettgehen aufzutragen und 6 bis 10 Stunden lang auf der Haut zu belassen. Die Behandlung ist solange fortzusetzen, bis alle sichtbaren Feigwarzen beseitigt sind; sie sollte jedoch die Dauer von 16 Wochen nicht überschreiten. Als Folge sind lokale Hautreizungen wie Erytheme und Erosionen möglich.
Die Clearancerate nach 16wöchiger Behandlung beträg bei den Frauen 72% in der Imiquimod-Gruppe und 20% der Placebogruppe; bei Männern lag sie bei nur 33% in der Verum- und bei 5 % in der Placebo-Gruppe. Die Rezidivquote war mit 13% relativ gering.
2. Behandlung ausgedehnter Kondylombeete und blumenkohlartiger Tumoren sowie intraanaler und intrarektaler Kondylome:
Hier ist das operative destruktive Vorgehen angezeigt. Die Exzision von Kondylomen mit anschließender Naht ist kontraindiziert, da es sich bei Feigwarzen um rein epidermal wachsende Tumoren handelt. Auch die tiefe Abtragung mit Schere oder Skalpell sollte aus dem gleichen Grund unterbleiben. Nach Entnahme von Gewebsproben zum Ausschluß von Malignität werden die Kondylome mittels flüssigkeitsunterstützter Koagulation, d.h. mit einer Kugelelektrode unter simultaner Wasserapplikation, oder unter Einsatz des Lasers (z. B. CO2 oder NdYAG) zerstört und anschließend ggf. mit dem scharfen Löffel entfernt. Bei der Elektrokoagulation ist mit einer Sanierungsrate von 72-94% und mit einer Rezidivrate von 25-51% zu rechnen.
Bezüglich der Lasertherapie eine Heilungsrate von 43 bis 90% bei einer Neuerkrankungsquote von 5 bis 10%. Insbesondere bei der Laserbehandlung werden infolge Vaporisierung, selbst beim Gebrauch einer Absauganlage, infektiöse Viruspartikel in die Raumluft abgegeben. Deshalb sollten Patient, Operateur und Hilfspersonal Mund- und Nasenschutz sowie Schutzbrillen tragen. Bei entsprechender Technik, also ohne Traumatisierung des subepithelialen Gewebes, ist nicht mit einer sichtbaren Narbenbildung zu rechnen. Kondylomrezidive müssen in gleicher Weise frühzeitig angegangen werden. aus:
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/013-008.htm