Hmm.. den Vergleich mit dem "Hungrig-Einkaufen" kann ich nicht nachvollziehen, weil ich immer diesselben Sachen kaufe, egal ob hungrig oder satt. Natürlich, wenn ich hungrig bin, mache ich die Packung Chips sofort auf, wenn ich aus dem Supermarkt bin und esse sie auf der Straße auf dem Heimweg, aber damit hat sich der Hunger auch erledigt. Zu Hause angekommen kann ich später in aller Ruhe was Gesundes kochen.
Wenn ich notgeil bin und z.B. mich gerade in einem Sex-Club befinde, kann es vorkommen, dass ich was Unpassendes für die schnelle Befriedigung nehme, und es kann auch sein, dass es wirklich nicht paßt und dass der Sex schlecht ist. Dann fange ich aber keine 20-monatige Beziehung mit dem Typ an, sondern unterbreche ich den Akt und gehe.
Die Situation, die die TE beschreibt hat mehr mit Beziehungssucht als mit Notgeilheit zu tun:
Suchst du aber einen Partner, dann bleibst du, auch wenn der Sex nicht gut ist und schlimmer noch, du bleibst wenn der andere nicht zu dir passt und es dir schlecht mit ihm/ihr geht. Zumindest meist länger als gut ist, weil du willst ihn/sie nicht verlieren.
Ich glaube, so ein Verhalten entspricht die Definition von Sucht "If you can't stop it, than you are addicted to it", und die TE erfüllt sie, wenn ihre Aussage "So was ist mir in der letzten Zeit öfter passiert." stimmt.
Wer "Partnersuche" so betreibt, wie man Einkaufen geht, und man nicht den Unterschied zwischen Notgeilheit und Liebesbedürfnis erkennen kann, soll sich nicht über das schlechte Ergebnis der Suche wundern.
Eine andere Frage ist natürlich, warum man bei jemandem bleibt, der nicht zu einem paßt, nur um ihn nicht zu verlieren. Das macht keinen Sinn, rational genauso wie emotional gesehen, oder?