@Iris & realistische Lageeinschätzung
Zu Iris: Witzig, dass Du getrennte Wohnungen als Option ansprichst. Genau das überlege ich auch gerade. Frage mich nur, ob sowas "weglaufen vor Kompromissen" ist. Seit geraumer Zeit bin ich zumindest Verfechter getrennter Schlafzimmer. Das spart Debatten darüber, ob Handygefiepe beim lesen nervt, ob ein TV neben dem Bett stehen muss, ob das Fenster bei minus 10 Grad auf oder zu sein soll etcpp. Insbesondere bei sehr unterschiedlichen Schlafgewohnheiten & Weckzeiten halte ich diese Vorstellung "ein Paar MUSS das Bett teilen" für Schwachsinn. Man kann auch ein gemeinsames Kuschelzimmer haben, was man nutzt wenn beide das möchten. Zum Thema, LIONHUNTER: Bei Deinen Postings fällt mir auf, dass Du die Schuld häufig bei Dir siehst. Du hast Fehler, Du hast sie quasi genötigt eine Affäre zu beginnen, Du musst Dich mit XY abfinden... Ich kann zwar nicht beurteilen wie Dein Verhalten in einer Beziehung ist, glaube aber, dass grundsätzlich niemanden gezwungen wird, einen Liebhaber zu halten und schon gar nicht zum wiederholten Mal. Wer mit der Beziehung unzufrieden ist, kann das ansprechen und sollte notfalls die Stärke haben zu gehen. Das wäre nur konsequent. Deine Partnerin scheint es hingegen vorgezogen zu haben, einen Fuß in jeder Tür zu lassen. Das ist erstmal ziemlich unfair Dir gegenüber. Insbesondere da Du schreibst, Du habest ihr beim letzten Mal verziehen und nun um Ehrlichkeit gebeten. Somit tut es zwar emotional irre weh sie zu verlieren, doch trotzdem solltest Du ein bißchen rational festhalten, dass sie Dir innerhalb der Beziehung auch nicht immer gut tat. Es ist vielleicht blöd & kindisch, aber versuch doch mal zu Depribekämpfung statt "rosarot, war das alles schön" eine Negativliste zu machen. Was hat nicht funktioniert? Was hat mich an ihr genervt? Was habe ich durch sie verloren? Und noch ein Praxistip: Ablenkung! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer fällt, aber mach irgendwas woran Du halbwegs Spaß hast - am Besten noch was körperlich irre anstrengendes, statt Dich im Grübeln festzufahren. Zum einen schüttet der Körper dann Glückshormone aus und zum anderen kann das Hirn netterweise nur eine Sache gleichzeitig bearbeiten. Jede Minute, die Du Dir nicht das Hirn zermarterst, wie Du allein leben sollst, ist schon eine gewonnene!
Zur Freundschaft: Hier klingen Deine Postings über ihr Verhalten nach der Trennung nicht danach, als wärt ihr auf einem ähnlichen Level. Ich sehe das so: Wer es locker fertig bringt, sich direkt nach einer langjährigen Beziehung - wie Du schreibst - mit dem Liebhaber ins Bett zu legen und bei Begegnungen mit dem Ex äußerst kühl ist, der lebt, recht egoistisch, voll und ganz sein neues Leben. Wo das hinführt bzw. wie lange "das Neue" hält, steht auf einem anderen Blatt. Klar scheint mir nur, dass es für Dich jetzt keine gute Idee wäre, sie öfter als zwingend nötig zu sehen. Du tust Dir nur weh und bewirkst damit bei ihr 0. Und prüfe vielleicht mal, was sie damit meint "Freunde bleiben zu wollen". Möchte sie etwa nur die Rosinen rauspicken und Dich für gewisse Dinge behalten, die ihr Liebhaber eben nicht bietet oder meint sie es ehrlich? Aus der Distanz hört es sich so an, als wolle sie Dich schlicht dazu benutzen, nicht so ganz Abschied nehmen zu müssen. Denn läge ihr so viel an Dir als Mensch nach all den Jahren, hätte sie gleich mit offenen Karten spielen müssen, um Dir Verletzungen und das Gefühl des Vertrauensmißbrauchs zu ersparen, oder? Das Dumme an der Nach-Trennungs-Phase ist ja, dass man nicht klar denken kann und das Herz einfach nur ruft "komm zurück!". Dabei vergißt man allzu leicht den Gedanken, ob einen das wirklich weiter bringen würde. Es ist halt so eine Art Reflex. Deshalb wünsche ich Dir viel Glück & Stärke, die "Wahrheit" zu erkennen und Deinen eigenen Weg zu finden.