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Sex "mir zuliebe" Wie geht´s euch damit?

Sex "mir zuliebe" Wie geht´s euch damit?
Da ich öfters Lust habe als meine Frau mit der ich schon sehr lange verheiratet bin, wir inzwischen daran sind einiges zu verbessern und auch vermehrtl reden über uns und unseren Sex habe wir in letzter Zeit ab und zu Sex wenn Sie keinen großen Bock hat ich aber schon.

Genauso versucht sie meine Wünsche mehr zu befriedigen, auch wenn sie manche Sachen nicht so gerne mag "MIR ZULIEBE" Ich stelle jetzt dabei einige bemerkenswerte Phänomene bei mir fest die ich versuche einzuordnen. *snief* *rotwerd*

Mehr dazu von meiner Seite gerne später *baeh* Mich interessiert folgendes:
Gerne Frauen und Männer Sicht in beiden Rollen..

Was löst es bei euch aus, wenn ihr Sex macht und wisst, der andere/die andere tut es EUCH ZULIEBE. Und hat evtl. nicht richtig Lust darauf.
Beispiel: Frau Lutscht Dich weil Du es in einem offenen Gespräch als Deinen geheimsten geilsten Wunsch geäußert hast. Da sie dich liebt und dir alles geben möchte tut sie es eben.

Oder Frau hat keine großartige Lust ist etwas gestresst, aber lässt Dich machen weil Du schon 4 Wochen nicht mehr d´rangekommen bist *hae*

Macht ihr sowas überhaupt? Wie geht es euch dabei im Bauch/Herz und so?

Brauche einfach ein Paar Erfahrungen.

PS:Ist ein "Seitenthread von "Verheiratet und Kaum Sex"

Danke Elky
******ose Frau
1.246 Beiträge
ich habe zwar keinen partner aber hut ab vor deiner frau...wenn ich kein bock habe dann würd ich ihn auch nicht"drüber"lassen...

aber wieso interessiert es dich was da andere so denken wenn ihre frau kein bock hat aber trotzdem sex haben...an deiner stelle würd mich interessieren was die frau so denkt wärend dem sex...

und ich denke sie wird überlegen was es morgen zum essen gibt oder wann mal wieder vorhänge waschen muss *lol*

ne aber mal im ernst sie wird nicht bei der sache sein...
*******tik Paar
194 Beiträge
Bettler
kommt mir irgendwie bekannt vor. Als Mann kommt man sich da so richtig als Bettler vor.

Bei uns war es so: Nach ca. 10 Jahren Ehe begann das Gefühl " Das kann doch nicht alles sein". Ich habe mit meiner Frau dann mal drüber gesprochen.

Es hat viel Überwindung gekostet, aber wir haben uns überlegt wie wir mehr Schwung reinbekommen können. Wir haben es bis jetzt zweimal in den Club geschafft.

Durch die Änderung der Einstellung zu diesem Thema (ich glaube da liegt auch noch viel in der Erziehung verborgen), lernen wir häufig Leute kennen, die ähnlich denken. Wir tasten und langsam immer weiter und sind vorischtig was uns erwartet. Rückschläge sind immer wieder mal da.

Nun sind es 12 Jahre Ehe, und wir tasten nach einigen Rückschlägen wieder weiter nach vorne. Die Aquaerotik war am Anfang auch sowas, sie wollte es nicht, und jetzt will sie es jedes mal.

Nachdem sonst alles passt, nur eben der sexuelle Bereich nicht wirklich befriedigend ist, wollen wir uns nicht trennen. Wir versuchen auch noch eine Therapie bei einem Therapeuten.

Ich weiss nicht ob es eine Lösung wäre, aber ich denke mir auch manchmal, sie sollte mal was mit einem anderen Mann haben. Selber ist man(n) dann doch nicht so kreativ, vielleicht habe auch ich noch nicht alles bemerkt, was sie mag? Wir probieren einfach nun mehr, was uns gefällt.

Hoffe konnte ein paar Anregungen geben und werde auch selbst das Thema weiterverfolgen.

Eine Beziehung ist eben nie fertig, man muss täglich daran arbeiten, aber eben nicht nur ein Partner, sondern beide.

G.
geht auch umgekehrt.

da die libido meiner freundin größer ist als meine (bin schließlich tot), hat sie öfter lust als ich. also "leihe" ich ihr des öfteren den einen oder anderen teil meines körpers und geniesse es, an ihrer lust teil zu haben und auf "andere gedanken" zu kommen.

was ist so schlimm daran, dem menschen den man liebt, dass zu geben was sie oder er sich wünscht und braucht?

welche reaktion wünscht ihr euch, wenn ihr eurem partner sagt, das ihr lust habt, oder verkneift ihr euch das, weil sie/er vielleicht gerade keine lust haben? nicht sehr konstruktiv und einem erfüllten sexualleben nicht gerade förderlich...

reicht es nicht, wenn einer lust hat essen zu gehen, um gemeinsam essen zu gehen?

ist es nicht grund genug, gemeinsam freunde einzuladen, wenn einer den wunsch danach verspürt, diese zu sehen?

wenn eure/euer liebste/liebster eines tages mit den worten "ich habe jemand kennengelernt, der auf meine wünsche eingeht" zu euch kommt, könnte unter umstände es zu spät sein, die wünsche des anderen zu erfüllen...

alles ist eine frage von perspektive, definition und interpretation, daher sollte man die perspektive des öfteren wechseln...

grüße aus der gruft vom quasselndem leichnam
ganz ehrlich? ganz, ganz ehrlich? da mach ich's mir lieber selber, bevor ich (w) nen mitleidsfick bekomme.

natürlich kann man auch sagen, der appetit kommt mitunter beim essen. aber ich möchte, dass jemand mit mir sex hat, weil er/sie es will, ganz aus freien stücken, weil ich ihn/sie geil mache und nicht, weil es wie ein pflicht anmutet oder ich ihn/sie überreden musste. dann kann ich mich nicht richtig entspannen, nicht richtig genießen und das ergebnis ist eher unterer durchschnitt. und das leben ist zu kurz, um schlechten sex zu haben - dann lieber gar keinen bzw. selbstbefriedung.

und umgekehrt will ich das auch niemandem zumuten. wobei man mich eigentlich relativ leicht in stimmung bringen kann, wenn alles ansonsten passt. *ggg*
Ich kenne ..
.. beide Varianten und finde beide gleichermaßen schlimm.

Vor ca hundert Jahren, nach meiner Schwangerschaft, ist am nicht-wollen-aber-trotzdem-machen meine Ehe zerbrochen, weil ich irgendwann vor lauter Überwindung und nicht darauf hören, was ich wirklich will, komplett die Lust an diesem Mann verloren habe. Das war ganz fürchterlich, weil ich ihn grundsätzlich immer noch geliebt habe, aber irgendwann echt Aggressionen hatte, wenn er mich angefasst hat .. also: no go. Man tut weder sich, noch dem anderen tatsächlich einen Gefallen.


Meine letzte Beziehung lief unter dem Aspekt ab, dass er ständig Panik hatte, mir nicht zu genügen, selbst eher so der Kuschel-Typ war ( jaja, für viele Frauen ein Traum .. für mich eher ein Alptraum *roll* ) und da er meine ausgeprägte Libido kannte und das für ihn eher Neuland war, weil er bislang mehr an die un-lustigen Frauen geriet, hat er sich permanent selbst unter Druck gesetzt, weil er befürchtete, mir nicht zu genügen. Was völliger Schwachsinn war .. aber alle Gespräche und Beschwichtigungen haben nix genutzt. Irgendwann hat es mich wahnsinnig gemacht, nicht zu wissen, ob er gerade wirklich wollte oder ..

.. das Ende vom Lied kann sich jeder denken. Kein Mann kann über längere Zeit mit 'Versagensängsten' (allein das Wort macht mir schon Pickel .. ) leben, ohne dass das Folgen hätte.

Kurz: ja. Wir sind getrennt. Und trotz all meiner Beteuerungen fühlt er sich jetzt erst recht wie ein Versager. Meine Entschuldigung geht hiermit an alle Frauen, die nach mir mit ihm zu tun haben - er ist echt lieb .. aber ein besseres Mädchen als ich. *hae*

Also: nein. Packt die Wurzel beim Übel, aber tut nix, was ihr nicht wirklich wollt. Und nehmt nix, was erzwungen wirkt - da kann nichts Gutes bei rauskommen.
********r_sh Frau
151 Beiträge
Hmmm... Wenn er irgendwas nur mir zuliebe täte oder mit mir schlafen würde, ohne das er wirklich Lust drauf hat, wäre das für mich der absolute Lusttöter. In dem Moment, wo ich das merke, ist die "Nummer" dann gestorben. Es bringt mir einfach nichts, wenn ich z.B. weiß, daß er total tot vom Tag ist und mich nur poppt, weil er meint, ich habe Bock und es müßte mal wieder sein.
Umgekehrt habe ich früher schon viel nur meinen Partnern zuliebe getan. Irgendwann mußte ich feststellen, daß es auf Dauer der Tod der Beziehung sein kann. Deshalb mach ich das heute auch nicht mehr. Wenn ich keine Lust hab, hab ich eben keine. Da muß er eben manchmal durch.

Die Methode, die Lust zusammen wieder anzuschubsen, wie aquaerotik es beschrieben hat, finde ich dagegen sehr schön. So fühlt sich der eine nicht als Erfüllungsgehilfe und der andere nicht als Bettler und beide können den Sex so richtig genießen...


Liebe Grüße

Alexis
@Intermezzo,
ganz ehrlich? ganz, ganz ehrlich? es geht nicht immer nur um lust, es geht auch um spaß und genuß. mir macht es spaß, bewusst mit der lust meiner freundin zu spielen und ich geniesse es, ihr gesicht und ihren körper zu betrachten, wenn ich ihre lust befriedige.

mit mitleid hat das wenig zu tun, ich tue das ganz aus freien stücken, weil ich sei liebe, begehre und wunderschön finde.

desweiteren gehe ich davon aus, dass meine freundin lust auf mich hat, wenn sie mir sagt, dass sie mit mir schlafen möchte, denn wenn dem nicht so wäre, könnte sie selber für abhilfe sorgen, zwei gesunde hände und entsprechende "hilfsmittel" stehen ihr schließlich jederzeit zur verfügung...
Ich als Frau kann nur sagen, daß ich früher mal sowas gemacht habe.

Wenn mein damaliger Partner Bock hatte, dann hab ich halt "mitgespielt".
Ihm war es egal. Und wenn vorne besetzt war, dann ging es eben hinten rein. Ihm war es egal, hauptsache er hatte seinen Spass!

Mir ging es danach mies, aber getraut "nein" zu sagen hab ich mich nicht.

Heute mach ich das nicht mehr.

Weil ich mir selber wichtig bin. Mittlerweile! *roll*
******_sh Paar
305 Beiträge
allein bei dem Gedanken ...
... zu wissen Er/Sie macht es nur der Parterin/dem Partner zu liebe ...

nein Danke, nicht bei uns ... es hat schon Momente gegeben, an denen
es so ähnlich war, wo einer von uns Beiden nicht die rechte Lust hatte.
Entweder hat es der andere Part geschafft denjenigen liebevoll zu über-
zeugen, oder wir haben gar innig miteinander gekuschelt.

Wir haben es am liebsten wenn wir Beide etwas davon haben *ggg*

GLG

Tina und Kai
Na und ob!!
Ja ich(W) sehe das nach dreißig Jahren Ehe etwas anders als die meisten hier. Warum soll ich meinem Mann, der ja auch alles für mich tut, nicht auch mal solch einen Gefallen tuen?
Manchmal, wenn er nach Tagelangem Außendienst heim kommt und ich stehe am Herd oder Bügelbrett und er mich vom hinten umarmt, weiß ich, dass er will. Meist frage ich ihn einfach, na wieder mal Druck? Umd dann lasse ich ihn gewähren. Mal fünf Minuten Pause, was solls. Rock hoch und Beine breit, ich genieße auch dann oft seine ungestüme Art. Ans kochen oder bügeln denke ich dann nicht. Ist der Mann glücklich freut sich die Frau und umgekehrt. Es macht ihn glücklich und sehr entspannt.
Manchmal habe ich auch solch ein Bedürfnis und er macht mit, weil ich einfach scharf auf ihn bin. Es tut doch keinem weh!
Wer im Kopf damit nicht zurecht kommt sollte es schon sein lassen. Aber da sitzt doch auch der Kern des Übels. Alles fängt im Kopf an. Ich bin nicht aus Seife und an mir geht nix kaput. Ich liebe ihn und er mich, da ist das doch ein schönes Zeichen der Liebe und des Vertrauens.
Letztens mußte er mir mal wieder mein Auto reparieren. Er lag halb darunter und mir hats ganz einfach gejuckt. Also habe ich seine Hose aufgemacht, sein Teil schön groß massiert und draufgesetzt. Erst hats ihn schon etwas genervt. Doch dann hat er halt mitgemacht. Als er dann unter dem Auto vor kam fragte er mich lachend, wer war denn das jetzt? Naja, Sex auf nem Rollbrett ist nicht alle Tage angesagt.
Und so sehe ich es, es ist einfach nur Sex, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Das hat zwar auch was mit Liebe zu tun, aber auf einer ganz anderen Ebene. Wenn wir in einen Pärchenclub gehen ist das auch nur Sex und nicht mehr, wenn wir mal tauschen oder getrennte Wege gehen. *zwinker*
Eben alles aus Spass an der Freude, und aus unserer tiefen Liebe!!!!!!!!!!!!!
danke
mir geht es bei sex mir oder ihr zuliebe immer beschissen weil es dann einfach nicht so ist wie es sein könnte......ich will das ganz progam mit liebe leidenschaft lust un exess....nicht mehr und schon gar nicht weniger
Das hängt von der emotionalen Bindung ab. Wenn ich mit meinem Partner sehr innig bin, dann habe ich weder so noch so Probleme damit. Die Gründe hierfür wurden schon genannt.

Problematisch wird es erst, wenn das zum Dauerzustand wird, weil man sich u.U. nicht mehr begehrenswert fühlt.

Liebe Grüße
Lais
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@elkmedicine
hi, die antworten sind ganz interessant und mitunter zum kopfschütteln!!....

poste doch mal den artikel "lässig lustlos" auch hier. passt doch fast besser hierhin.


gruss flo
Sex mir zuliebe
Ist eine Art Vergewaltigung.

Die Lust wird beim Partner immer weniger, je mehr man darauf pocht, dass man Sex will.

Also, gründlich aussprechen. Vielleicht hat der Partner Grund zur ständigen Unlust. Der Hintergrund kann z. B. auch am Arbeitsplatz liegen. Streß mit dem Chef oder Kollegen.

Auch finanzielle Hintergründe führen sehr oft zur Unlust, obwohl man den Partner liebt.

Engelchen i.l.D.
********nner Mann
4.902 Beiträge
Begehrt zu werden
ist ja mit der Hauptkick beim Sex. Mit dem Gefühl, einer "Gefälligkeit" oder gar "Dienstleistung" komm ich gar nicht gut zu Recht. Auch wenn ich bisweilen etwas mehr Hummeln im Hintern hab als die Partnerin. Man muss halt schauen, dass man das Gegenüber nicht überfordert und eben andere Wege suchen.
Wenn der Partner nicht mit beständigem Druck (und schlechtem Gewissen oder gar Zweifeln an der eigenen Hingezogenheit/Liebe) leben muss, kommt glücklicherweise der Hunger immer noch beim Essen, wenn mal kein Appettit vorhanden ist... die Chefchens haben es ja angedeutet. So lange es keine lästige, eklige Sache ist, macht es mit dem Partner ja noch immer Spaß. Auch dem "Überfallenen".
*zwinker*
Wenn es gar keinen Spaß mehr macht, und einer es nur noch über sich ergehen lässt, sollte man tatsächlich Fragen, ob die Beziehung noch auf gegenseitiger Hingezogenheit oder auf Gewohnheit basiert.
Lässig Lustlos Artikel- als Anregung und Background
Dieser Artikel und mein derzeitiger weg sind der Hintergrund für den Thread.
Danke an @Dr Feelgood und an Flo die auch hier wieder mit dabei ist Servus!

Lässig lustlos“ – pfeifen Sie auf die Lust

Neulich kam eine Patientin, Anfang 30, zu mir in die Praxis. Bereits zum dritten Mal in Folge erlebte sie, dass sie nach einem halben Beziehungsjahr ihre sexuelle Lust verloren hatte. Sie war verzweifelt, denn sie hatte Angst um ihre Beziehung.
Im Verlauf unseres Gesprächs sagte sie: „Wenn dieses ganze Theater mit der Lust nicht wäre, dann hätte ich, glaub ich, wirklich Lust.“ Dieser Satz machte mich nachdenklich. Ich stellte mir die Frage, inwieweit wir eigentlich alle dem Mythos „Lust“ erlegen sind.
Der Mythos Liebe = Lust

Sexuelle Lustprobleme sind immer auch Liebes- und Beziehungsprobleme, und damit sind sie existenzielle Probleme. Sie bedrohen die Liebe. Und wer kennt sich damit schon aus? Wer hat nicht schon die ein oder andere Blessur in Sachen Liebe? Und wer sehnt sich nicht nach einer dauerhaften Beziehung? Wie geht das? Und was hat das mit Lust zu tun?

Wenn wir das Thema sexuelle Lust betrachten, fällt auf, dass das Konzept von sexueller Lust noch nie richtig hinterfragt wurde. Es gibt eine ganze Reihe Mythen, die besagen, Lust hat man einfach, Lust ist spontan, wer sich liebt, hat auch Lust aufeinander, und zwar gleichzeitig. Lust bedeutet: „Ich finde dich attraktiv“, und das bedeutet „Ich liebe dich.“ Oder: „Er hat Lust auf mich, er liebt mich, er findet mich attraktiv.“

Der „Lustmythos“ ist gnadenlos. Er diktiert nicht nur, dass Liebe gleich Lust bedeutet, sondern auch, dass ein gut funktionierendes Paar eines ist, das Lust spontan, zur gleichen Zeit und auch noch auf dasselbe hat. Ist das nicht der Fall, ist man ein gestörtes Paar, so der Lustmythos.
Lust ist kein Muss

Dieser Mythos und seine Regeln sind alles andere als Lust machend, sondern klingen viel mehr nach Lusttyrannei und Reglementierung – also nach einem guten Rezept, auf diese Art von Lust schnellstens wieder verzichten zu wollen. Vielleicht geht es ja gar nicht um einen Verlust des sexuellen Begehrens, an dem so viele Paare leiden. Möglicherweise drückt sich in diesem vordergründigen Verlust lediglich das Aufbegehren gegen die Normierung von partnerschaftlichem sexuellem Begehren aus. Dafür sprechen übrigens auch die Masturbationsquoten. Diese machen deutlich, dass die so genannten lustlosen Paare plötzlich allein alles andere als lustlos sind.

Wer hat eigentlich bestimmt, dass Lust immer die Voraussetzung für sexuelles partnerschaftliches Handeln sein muss? Muss man wirklich immer Lust haben, bevor man sich sexuell miteinander beschäftigt? Woher kommt eigentlich das Postulat, nicht mit ihm oder ihr zu schlafen, wenn man keine Lust hat? Warum eigentlich nicht? Warum darf partnerschaftliche sexuelle Aktivität nicht Geschenk sein, nicht freiwilliges Tauschobjekt oder nicht Experimentierfeld?

Warum hat der Satz „Ich habe keine Lust“ mehr Wert als „Gemeinsamer Sex würde uns vielleicht gut tun“? Was wäre, wenn der Beziehungsaspekt genauso gewertet würde wie die Unantastbarkeit der persönlichen Gefühle?
Aktiv Lust gestalten

Denken Sie doch einmal an die letzte Einladung oder Verabredung, zu der Sie überhaupt keine Lust hatten. Sie wären viel lieber zu Hause geblieben und hätten viel lieber den Abend gemütlich mit einem Glas Wein vor dem Fernseher verbracht. Sie sind natürlich trotzdem gegangen. Sie hatten Ihren Freunden ja auch zugesagt und schließlich hatte sich ja auch Ihr Partner darauf verlassen, dass Sie mit ihm dorthin gehen würden. Außerdem wussten Sie, dass Sie diese Freitagabends-Unlustkrankheit oft haben und dass es trotzdem meistens ein netter Abend wird. So auch das letzte Mal. Warum können wir das eigentlich bei der sexuellen Lust nicht ebenso handhaben?

An die gültigen Lustnormen zu glauben oder besser sich ihnen zu unterwerfen, führt nicht selten dazu – aus lauter Überdruss an ihnen – den Sex völlig zu vermeiden. Wie machen wir das eigentlich? Unsere Lustvermeidungsstrategien sind meistens top. Wie haben Sie in der vergangenen Woche sexuelle Lust vermieden? Schnell noch mal im Bett den Fernseher angemacht, lieber noch ein Glas Wein oder dafür gesorgt, dass die Kinder lange mit im gemeinsamen Ehebett schlafen? Und … tut das der Liebe gut? Tragisch an unseren so genannten „unbewussten Lustvermeidungsstrategien“ ist, dass sie uns als solche nicht bewusst sind. Wenn sie das wären, könnten wir uns dafür oder dagegen entscheiden. So aber glauben wir vielmehr, irgendetwas stimme mit uns nicht, wir seien nicht normal oder was auch immer. Stattdessen geht es vielleicht viel mehr darum, Gefühle in uns zu betäuben wie „Der ganze Lustzirkus geht mir auf die Nerven“ oder „Ich habe keine Lust darauf, wie man heutzutage Lust haben muss.“ Diese Botschaften klingen doch eigentlich ziemlich gesund, oder? Warum können wir sexuelle Lust nicht ein wenig entheiligen und so mit ihr umgehen wie mit anderer Lust auch?

Wenn noch ein kleines Stückchen Leben hinter Ihren Lustvermeidungsstrategien steckt und Sie wirklich Lust auf Lust haben, dann rate ich Ihnen: Pfeifen Sie auf die Lust. Klar, Sie müssen Ihren Partner schon mögen, vielleicht auch lieben. Dann – wenn die partnerschaftliche Ebene stimmt – können Sie ruhig einmal ignorieren, ob Sie Lust haben oder nicht. Stellen Sie einfach den Kontakt zu Ihrem Partner her, schaffen Sie Rituale und Zeiträume, wo Sie sich anfassen, stimulieren oder experimentieren. Sie können auch – obwohl das unmöglich klingt – Sex-Tauschgeschäfte abschließen: eine Stunde Sex gegen eine Stunde Sprechen, eine Stunde Kultur oder eine Stunde Massage gegen eine Stunde Stimulieren. In einer gleichberechtigten liebenden Beziehung ist das völlig okay. Es ist auch völlig okay, wenn nur einer oder mal keiner Lust hat. Wichtig ist es, im intimen Kontakt zu bleiben oder ihn – falls unterwegs verloren – wieder aufzubauen.

Es muss nicht gleich schön oder geil sein, es muss auch nicht gleich Spaß machen. Es darf öde sein, langweilig, peinlich und sogar vielleicht auch mal traurig. Pfeifen Sie auf die Lust, pfeifen Sie auf das Gefühl “Ich habe keine Lust“, gestalten und riskieren Sie Intimität, lassen Sie uns einfach lässig lustlos schamlos intim sein.

Von Dr. Ulrike Brandenburg aus femaleaffairs mit www und de
kein schönes Gefühl ...
... war es wenn meine Partnerin hinterher gesagt hat, dass sie eigentlich gar keine Lust hatte. Ich fühlte mich als hätte ich sie vergewaltigt. So richtig verstanden hat sie das aber nicht - und Spass hat es auch nicht gemacht. Letztenendes ist es dann in die Binsen gegangen (nicht nur deswegen)...
tja....nimm dir was du willst..
ich habe ein besonderes Motto...wenn sie mal einfach sagt "Mach mir jetzt das oder das " bekommt sie es sofort und immer...Sie sagt zu mir auch immer "Schatz frag doch nicht immer..wenn du was willst nimm es dir einfach.. immer 24 Stunden wann du willst" tolle Einstellungen für ein wirklich heisses Sexleben wo jeder immer und wann er will auf seine Kosten kommt.........aber fragt lieber nicht wie man real dieses ausnutzt.....eher doch nicht...ist wohl alles eine Kopfsache die in dem Moment wo man es sagt eine geile Vorstellung zu sein scheint...aber die Wirklichkeit ist nunmal ALLTAG................ *lol*
*******5_be Mann
230 Beiträge
An gelegentlichem Sex mir/ihr zuliebe sehe ich nichts problematisches, solange es nicht zur Regelmässigkeit wird.
*******tik Paar
194 Beiträge
@chefchen @viktor85
@*****hen

es ist schon klar, dass nicht jeder immer zur gleichen Zeit Lust hat. Aber bei euch sind es die spontanen sachen (unter dem Auto, oder am Herd) die Knistern in das Sexleben bringen. Da wollen wir hinkommen. Man hat ja auch nicht immer am Abend nach dem Fernsehen Lust, oder?

Du fragst deinen Mann wenn er heimkommt, ob er will. Das ist ja eigentlich schon ein Zeichen, dass du das auch willst, zumindest signalisierst du das.

Kommt diese Frage nicht, und der Mann fragt mit der Angst wieder zurückgewiesen zu werden, ist das eher nicht so lustig.

Hingegen, wenn jeder den anderen von sich aus mal verführt, stimmt ja eh das Gleichgewicht und es ist ein Geben und Nehmen.

Schlimm ist es nur wenn immer nur ein Partner fragt, und vom anderen nix kommt, dass er/sie auch einmal Lust verspürt, oder ebenfalls Angst hat abgewiesen zu werden.

Wie gesagt, wir versuchen eben einen freieren Umgang mit diesem Thema. Wir versuchen einfach mal sexy auszugehen. Aber dazu müssen wir zuerst sexy Kleidung, und damit meine ich Alltagskleidung, die auch was ermöglicht kaufen. Eben ein erster Schritt dazu.

G.
@DeadManTalking
ganz ehrlich? ganz, ganz ehrlich? es geht nicht immer nur um lust, es geht auch um spaß und genuß. mir macht es spaß, bewusst mit der lust meiner freundin zu spielen und ich geniesse es, ihr gesicht und ihren körper zu betrachten, wenn ich ihre lust befriedige.
mit mitleid hat das wenig zu tun, ich tue das ganz aus freien stücken, weil ich sei liebe, begehre und wunderschön finde.
schon klar, aber da reden wir von unterschiedlichen dingen. man kann das, was du beschreibst, durchaus in den augen des anderen erkennen (und mich persönlich macht das mehr an als ein hechelnder typ, der mir sagt, dass ich ihn geil mache) und ebenso kann man erkennen, wenn sich jemand nur aus... tja... mitleid oder "um seine/ihre ruhe zu haben" mit einem beschäftigt. *zwinker*
wie gesagt, ein entscheidender unterschied.
Gegengeschäfte
Was ich WILL, ist die Erregung der Frau zu spüren (das hat Roger im Schwester-Thread schön dargestellt). Abspritzen bekomme ich zur Not auch alleine hin. Das Erlebnis ihrer Lust ist mir in der Situation genommen, wenn sie es mir zuliebe macht. Da bleibt nur ein schales Gefühl nach.

*gr2* Die Verschlimmerung von "mir zuliebe" ist die Kopplung mit Gegenleistungen. "Wenn ich jetzt mitmache, bringst Du aber die Kinder in den Kindergarten!" Ich habe kein Problem damit, die Kinder wegzubringen. Aber als Gegenleistung für Sex habe ich dann keine Lust mehr auf irgendetwas - weder Frau noch Kinder. Sex für Gegenleistung nennt man üblicherweise Prostitution. Und das muss in der Ehe ja nun wirklich nicht sein. *snief*
@Intermezzo,
als ich noch lebte war das hier mein motto: "alles ist eine frage von perspektive, definition und interpretation".

die eingangsfrage der threaderstellers läßt einen ermessensspielraum zu.

die frage, die man sich vorab stellen sollte ist, wie sehen ich die frage danach dem partner zuliebe sexuellen wünschen nachzugeben, welche perspektive habe ich?

die nächste frage ist die nach der perspektive des partners, warum trägt er seinen wunsch an mich heran?

dann kann ich anfangen die frage zu definieren und meine perspektive aufgrund der definition zu hinterfragen. wieso betrachte ich diese frage aus einem bestimmten blickwinkel, warum verstehe ich die lust des partners als ablehnenswert und fordernd oder als anregend und bestätigend.
danach erfolgt die interpretation, welche meinen aktuellen standpunkt, basierend auf meinen erfahrungen und den übernehmenswerten erfahrungen anderer, zeigt.

meine perspektive: ich liebe und begehre meine freundin. ich geniesse ihren geruch, sie zu schmecken und ihre haut zu spüren. warum soll ich mir das verwehren, nur weil ich gerade keine lust habe mit ihr zu schlafen? sie zu befriedigen macht mir spaß und ich geniesse es ihr lust bereiten zu können. *zwinker*

meine definition: es ist nichts dabei, wenn ich dem wunsch meiner freundin nachkomme und sie befriedige, obwohl ich "satt" bin. ein gutes glas wein und ein tolles essen lassen sich nun einmal am besten geniessen, wenn man satt ist. es bestätigt mich, wenn meine freundin mich bittet ihre lust zu stillen. sie möchte meine hände,meine zunge spüren und sich mir hingeben. was hat es mit mitleid zu tun, wenn ich ihr das gebe was sie braucht und ihr dabei ganz eigennützig klarmache, WARUM sie mich bittet sich ihrer anzunehmen? *fiesgrins*

meine interpretation: ich breche mir keinen zacken aus der krone, wenn ich meine freundin befriedige und ich tue es, weil es mir freude bereitet. natürlich ist der wunsch meiner freundin nach befriedigung ihrer lust egoistisch. mindestens genauso egoistisch ist es, wenn ich ihrer lust nachgebe oder nicht, denn es geht um die gedanken in meinem kopf und ICH interpretiere ihr verhalten, definiere daraufhin mein verhalten ihr gegenüber und betrachte das ganze aus der perspektive, die ich mir aussuche. die entscheidung, ob ich es schlimm oder schmeichelhaft finde zum objekt der lust meiner freundin zu werden, tätige ich und es ist meine entscheidung, wie ich mit der lust meiner freundin umgehe, ob ich ihre lust über mich ergehen lasse, oder mit ihrer lust spiele, sie "in der hand" habe... wir haben beide etwas davon.

grüße aus der gruft, DMT

PS: meine freundin gibt meiner lust genauso gerne nach, denn sie WEISS, dass ich sie liebe und begehre, dass ich sie meine, wenn ich mit meiner lust zu ihr komme, an ihren körper denke, ihren geruch in der nase habe, ihr geschmack auf meiner zunge liegt und meinen gaumen kitzelt und ihr körper meine augen leuchten lässt...

was ist daran mitleiderregend?
hm, noch immer missverständnisse
lieber toter mann,

anscheindend reden wir aneinander vorbei. das,was du beschreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen und ich bin nicht ansatzweise der meinung, dass dieses verhalten mitleiderregend ist.

schon allein deine wortwahl macht (mir) deutlich, wie sehr es dir gefällt, die lust deiner frau zu spüren.

vielleicht sollte ich deutlicher sagen, dass für mich lust nicht mit dem bedürfnis des einfachen geschlechtsaktes gleichzusetzen ist. lust ist für mich auch, den partner spüren zu wollen, ihm befriedigung zu verschaffen und dies zu genießen.

doch es gibt menschen, die es eben nicht genießen und der sex (egal, was genau man gerade tut)eine art "über-sich-ergehen-lassen" ist. das ist dann etwas, was ICH für MICH nicht möchte. ICH will es so, wie du es beschreibst und dann spielt es keine rolle, ob es zum akt an sich kommt oder nur einer von beiden kommt usw.

hm, falls ich mich noch nciht deutlich genug ausgedrückt habe: stell dir einfach z.b. eine frau vor, die daliegt wie tot, du "rödelst" darauf rum, und plötzlich sagt sie: "schatz, denk morgen bitte daran, noch milch zu kaufen." *zwinker*
da ist von lust keine spur und auch nciht von dem wunsch, dem partner befriedigung zu verschaffen.
ein anderes schönes beispiel, wenn auch ein blöder spruch: und schatz, wie lange hast du gestern noch gemacht?
das ist das, was ich nicht so prickelnd finde und ich denke, das würde keiner, der guten sex zu schätzen weiß.

in der hoffnung, alle missverständnisse ausgeräumt zu haben
b.
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