@TE
Ich kenne das in unterschiedlichsten Facetten. Mal geht es mir gut, mal bin ich völlig emotional, mal weine ich, und manchmal fühle ich mich leicht depressiv und nörgelig.
Besonders stark ist dieses Empfinden, wenn mein Partner und ich unser BDSM ausleben. Eine Session ist für mich oft emotional so aufwühlend, dass ich danach erst mal wieder in die Spur kommen muss; physisch UND psychisch.
Das heißt nicht, dass ich mich während des Sex oder einer Session nicht wohl fühle oder gar meinen Partner nicht liebe. Es beginnt erst hinterher, je erschöpfter ich körperlich bin, desto eher bin ich auch psychisch ein wenig neben mir.
Deshalb habe ich mit Interesse die Berichte Anfang des Jahres verfolgt, die zur sogenannten postkoitale Dysphorie veröffentlicht wurden.
Zitat u.a. aus "Psychologie heute":
Normalerweise wird die Erholungsphase unmittelbar nach dem Sex von Wohlbefinden, von physischer und psychischer Entspannung bestimmt.“ Frauen, die einen postkoitalen Blues erlebten (ca. 32%), blieb diese Gelöstheit verwehrt. Stattdessen berichteten sie von Melancholie, Traurigkeit, Angst, Reizbarkeit oder innerer Unruhe.
Für die Partner ist wohl das entscheidend:
Mit dem Partner hingegen scheint der emotionale Absturz nach dem Höhenflug weniger zu tun zu haben. „Ich brachte das Gefühl nicht mit einer Abwesenheit von Liebe oder Zuneigung gegenüber meinem jeweiligen Freund in Verbindung, noch umgekehrt mit einem Liebesmangel von deren Seite“, sagte einer der betroffenen Frauen. „Es fühlte sich so losgelöst von ihnen an.“
Ich halte es für befremdlich, wenn ich hier z.B. lese:
So ein Verhalten ist mir sehr fremd, da, wie ich finde, undankbar und auch überhaupt nicht rational.
Werde ich meinem Partner mal weitergeben, dass ich undankbar und irrational bin... wobei, der weiß das schon...
Wie Heavenly_Kiss schon schreiben, ist jede Beziehung anders, jeder Mensch erst recht.
Und ebenso hat jeder Mensch seine eigene Gefühls- und Befindlichkeitswelt, welche es zu respektieren gilt. Wenn ihr über alles reden könnt, dann ist es evtl. wie bei Goldloeckchen oder bei mir oder wie bei vielen anderen Frauen, die eine gewisse Zeit brauchen, sich emotional wieder zu "erden". Und da hat wohl jede Frau auch ihre eigenen Methoden. Ich z.B. brauch erst mal meine Ruhe und mag mich nur ruhig an meinen Schatz kuscheln.
Add on: Man ist der postkoitalen Dysphorie und den dazu führenden Ursachen noch nicht wirklich auf der Spur, sondern steht hier noch am Anfang.
Bisher liest sich das für mich eher nach einer Befindlichkeitsstörung als nach einer Krankheit. Zumindest ICH fühle mich nicht krank, denn ich habe das auch schon von anderen Frauen gehört.