Interessante Parallele....
mit jedoch konträrer Auswirkung....
Sehr eindeutig Erziehung. Ob Genetik eine Rolle spielt - keine Ahnung. Aber bei mir ist das klar und deutlich. Meine Oma war dominant, mein Opa eher devot (in einem Rahmen der Anfang/Mitte des letzten Jahrhunderts eben möglich war). Dass er Frühstück für alle nach der Dauernachtschicht bereitete war völlig normal. So etwas wie männliche Gewalt gab es nicht. Wenn jemand züchtigte, war es meine Oma. Er war der Ausgleichende. ...das Muster wurde so auch fortgesetzt von meiner Mutter...
denn genau diese Erziehung, in einem offen geführtem und somit sogar nach Außen hin offen-sichtlichem Matriarchat aufgewachsen, hat mich dieses Muster viele Jahre meines Lebens in Partnerschaften gleichleben lassen und ich war zutiefst damit unglücklich, weil meine überwiegend devote Seite hier so rein gar nicht ins Schema passte und natürlich auch nicht bedient wurde, suchte ich mir doch als Lebenspartner Männer aus,die ebensolche "Pantoffelhelden" waren, wie mein Großvater/Vater/meine Onkel,die nach der Pfeife ihrer (Über-)-dominanten Frauen tanzten.
Tief in mir aber, war immer gerade deswegen, weil die Männer in meinem Umfeld so rein gar nichts dominantes,sondern nur domestiziertes an sich hatten, die Sehnsucht nach einen Mann, der mich zu dominieren vermag.
Dies stand dann zudem im krassen Konflikt, zu meiner anerzogenen Dominanz, meinem anerzogenen Selbstverständnis als Frau, das
so gestaltet war, dass ich mich weitaus mehr-wertiger als jeder Mann fühlte, ja es sogar mein natürliches Geburtsrecht sei, dass Männer nur zu einem einzigen Zwecke existieren :
Nämlich das die Frauen meiner Familie ihne
n aus lauter Spaß an der Freud das Herz aus der Brust reißen und drauf rumtrampeln können, so O-Ton meiner Großmutter,die mir diese "Lebensphilosophie" immer und immer wieder Mantraartig vorgebetet hat....Konditionierung nenne ich das heute....
Tja und mit der Einstellung find mal einen Dom,der die mentale Stärke hat , es mit einer Frau wie mir aufnehmen zu können und zu wollen, die ständig hin-und her-schwankt,zwischen der Tatsache, dass sie dominant agiert, in jedem Lebensbereich und der körperlichen Senhnsucht, bezwungen und beherrscht zu werden.
Erst vor 3-4 Jahren konnte ich mir zugestehen,dass wohl beide Anteile in mir ihre Existenzberechtigung haben und ich keine der beiden Seiten von Dr. Hekyl and Mrs.Hide verleugnen kann und darf,und ich nicht nur, wie gewünscht, devot bin,sondern auch dominant-sadistisch zu sein scheine.
Seitdem ich dies akzeptiert habe,geht es mir weitaus besser.
Zwei Jahre habe ich diese Neigung,wie ich sie für mich nenne und die anscheinend dem TE nach, die falsche Begrifflichkeit ist,aktiv ausgelebt,ausgekostet, in einer zudem sehr diffiziellen, heimlichen Liebesbeziehung zu einem verheiratetem Mann,der ebenfalls Switcher ist.Jedoch überwiegend devot ,anteilmäßig betrachtet. Und hierbei entdeckte ich halt, dass ein gewisses Potential an Sadismus in mir steckt.
Nun habe ich einen neuen Partner, der zudem Vanilla ist.Dieser hat mit SM so rein gar nix am Hut.Natürlich habe ich nun Angst, dass eines Tages meine Sehnsucht, SM zu praktizieren,wieder stark hervorbrechen könnte und er mir diese Sehnsucht nicht erfüllen kann,weder den dominant-sadistischen Teil in mir,noch den devoten.
Im sexuellen Bereich.
Im non-sexuellen Bereich jedoch ist er der Mann, der mir mental gewachsen ist, der "über mir" steht, zudem ich mit Achtung und Respekt aufschauen kann,der dem kleinen ,vernachlässigtem Mädchen in mir die Welt erklärt,es an die Hand nimmt,beschützt und ihr die notwendige Seelensicherheit gibt, nach der sie immer gelechzt hat und die ihr als Kind von ihrem Vater verwehrt wurde.
Er bedient also eine dritte Seite in mir und wenn auch nicht sexuell,so doch auf anderer Ebene ist er mein Dom,wenn man so will.
Frage ist, inwieweit die Triebhaftigkeit bestimmend ist?
Kann mentale Dominanz, die Mankos,die ich in meinen bisherigen Partnerschaften empfunden habe und die sich dann über den Weg Sexualität ihren Ausgleich zu schaffen versuchten ,langfristig die Seele befriedigen?
Ich vermute und hoffe mal ja.
Denn unser Sex befriedigt mich total,obwohl er keinerlei Komponenten enthält, die sexuell-dominant oder sexuell-devoter Natur ist.Wild ja,Leidenschaftlich ja,sehr sehr oft ja, aber ohne Schmerzzufügung von keiner Seite aus,ohne Rituale,ohne all das,was rein technisch betrachtet, SM bedeutet.
Er hat meiner unruhigen Seele endlich den langersehnten Frieden gebracht, er ist in der Lage mir Orgasmen vom Feinsten zu verschaffen,sprich mich auch körperlich zur satten Katze zu machen,was vorher nur mein gebundener Liebhaber und das auch nur temporär,aufgrund der seltenen Gelegenheiten,ihn zu sehen je geschafft hat,da ich eine ungeheuer große Libido habe,die alleine physisch schon kaum ein Mann "bedienen" konnte.
.Er ist mein Seelenfreund und wir lieben uns in einer wahren Symbiose,Verschmelzung von Geist,Körper,Seele - und das alles ,ohne SM zu praktizieren.
Vielleicht ist das das ganze Geheimnis,was hinter SM und dem Wunsch es auszuleben überhaupt ursächlich steckt?
Die Sehnsucht nach etwas, was einem in der Kindheit verwehrt wurde?
Somit wäre die Theorie, das Erziehung und Umfeld die Verantwortung für die Neigung maßgeblich beeinflußen, ja bestätigt,oder?
Und dass, wenn man hier einen Ausgleich,eine Entschädigung für all die erlittenen Seelenschmerzen erhält, gar kein SM mehr benötigt,man es ablegen kann,wie ich es derzeit abgelegt habe???
Kleine Anmerkung am Rande noch:
Mein Partner ist 10 Jahre älter als ich,ähnelt zudem optisch meinem Vater.Bisherige Partner waren samt und sonders mindestens 6-10 Jahre jünger als ich.....verkappter Ödipus-Komplex läßt grüßen??