From A Man who did not want to make mistakes
Hallo liebe MitLeidenden,
wenn man mich heute so sieht und hört, kann man sich schwerlich vorstellen, daß ich eigentlich ziemlich schüchtern bin. Oder war ?
Es gibt zwei Möglichkeiten, aus der Schüchternheit herauszukommen:
1.) Trau dich
2.) Hab Glück
Interessant finde ich, daß sich beide "Methoden" gegenseitig fördern.
Nach einem ersten Anfang kann so ein richtiger "Teufelskreis" entstehen.
In der Zwischenzeit darf ich mich durchaus als Flirtmeister bezeichnen.
Warum ? Wie habe ich das geschafft ?
Weil ich erstmal von den Leuten, die ich anquatsche, nichts besonderes will. Ich lasse sie spüren, daß es mir nur darum geht, ihnen eine Art Gruß zukommen zu lassen.
Dann ist nahezu jeder bereit, mir auf diesem Niveau entsprechend zu antworten.
Weil ich zweitens aufgehört habe, auf Ms. Right zu warten, abzuchecken, wie sie tickt, wie sie sich kleidet, frisiert, spricht. Mir gefallen für den Erstkontakt mittlerweile wirklich
ALLE Frauen, und ein Gesprächs"flirt" ist auch mit einem Mann interessant - vielleicht findet man ja im weiteren Verlauf gemeinsame Themen.
Ein Flirt, eine Kontaktaufnahme beginnt schon lange vor dem ersten Wort. Er beginnt mit dem Eindruck, den ich selber auf die anderen mache. Kleidung, Haltung, Bewegung, die Art zu blicken. Das kann man lernen, und es hilft ganz gewaltig. (eigentlich muss es wohl jeder lernen)
Ich kann durch die Stadt gehen und mir jeden beliebigen Menschen aufs Korn nehmen. Wetten, daß ich mit ihm/ihr ins Gespräch komme ?
Vielleicht brauche ich dazu ein Accessoire (z.B. eine Gitarre, eine Weihnachtsmütze, einen Umfrageblock)
Klappt natürlich nicht immer. Muß aber auch nicht, denn 999 von 1000 ist doch auch schon was, oder
Noch vor der Arbeit an der Optimierung der eigenen Erscheinung steht das, was hinter dieser Erscheinung stehen muss, damit sie nicht als hohles Schauspiel abgewertet wird:
Das eigene Lebensgefühl.
Es ist ganz wichtig, daß ich mich selber am Leben freue. Es bejahe, das Schöne zur Kenntnis nehme, egal wo ich bin. Den Blick auf Details der Kulisse richten, sich Zeit fürs Sein nehmen, ein bißchen nachdenken, wer die Innensechskantschrauben im Haltegeländer der U-Bahn montiert hat und wie gut es ist, daß er/sie das getan hat, daß es die Dinger gibt, denn sonst würde man bei jedem Bremsen umfallen -
Dieses Innengefühl strahlt dann automatisch aus. Manchmal muss ich gar nichts tun, nur sitzen und in meine A5-Kladde Notizen schreiben, und die Menschen werden neugierig auf mich. Da ich "sympathisch aussehe", trauen sie sich dann an mich heran. Das heißt, ich werde angesprochen.
Wir sind alle Menschen und möchten lieber beieinander sein als auseinander. Wenigstens manchmal ...
Lg Norbert