********enzo:
Wer bei so viel Druck nicht unsicher oder nervös wird, der hat wie ich eine andere Sichtweise und eine andere Quelle des Selbstwertgefühles oder ist nicht normal...
Ich denke das Entscheidende ist eben das Gefühl. Wobei ich "Unsicherheit" und "Nervosität" nicht mal unangemessen finde. Vor jedem Vortrag, jeder Prüfung und Präsentation war und bin ich aufgeregt. (Gut, mittlerweile vielleicht schon weniger, yay.) Das Herz pocht, das Adrenalin strömt in den Körper und obwohl anzunehmen ist, dass ich die (Bedrohungs-)Situation meistern werde, besteht die Restwahrscheinlichkeit, dass ich es nicht tue. (Und die emotional verankerte Überbewertung der Konsequenzen und Folgen.)
Der Unterschied ist eben, dass man durch Prüfungen und dergleichen durch muss, aber nicht unbedingt gezwungen ist andere Menschen anzusprechen
Was kann man dagegen tun?
Entscheidend finde ich die innere Loslösung von der Außenwelt. Abgrenzung. Wenn ich mich innerlich klar positioniere und sicher stehe, können die im Außen rütteln wie sie wollen.
(Selbst-)Erfahrung. Gut, Hypnose wäre sicherlich auch eine Möglichkeit, aber im Endeffekt lautet "machen" wohl der Schlüssel. "Die Angst zeigt wo's lang geht." Wenn man weiß, dass man souverän mit Frauen/Menschen Gespräche führen kann und sicher die rausfiltert, die höchstwahrscheinlich zu einem passen: "Go for it." Oder sich bewusst (!) dagegen entscheiden. Irgendwann ärgert man sich (/ich mich) hinterher so sehr, dass man sich sagt "Ach scheiß drauf, ich sprech die jetzt einfach an.". Und wenn man sich dann in den ersten Sekunden (gefühlt) einen abstammelt und innerlich abspackt, so finden das Frauen ganz charmant, zeigt das die Bedeutsamkeit/die Aufrichtigkeit des Interesses. Zumal das im Außen oftmals eh souveräner erscheint als es sich für einen selbst anfühlt.
Ich glaube einfach machen ist der entscheidende Punkt. Gerade als Schüchterner/Unsicherer/Zurückhaltender hat man sich in seinem Leben oftmals ein breites Spektrum an Kompetenzen zugelegt, das einen dazu befähigt auch in neuen/ungewohnten Umgebungen zu überleben. Das gilt es sich nur bewusst zu machen. "Ich kann schwimmen, also kann ich auch ins kalte Wasser springen."
"Aber was, wenn dort Strömungen sind, das Wasser kälter ist als sonst, oder, oder, oder", könnte zumindest mein innerer Unsicherheitsvermeider rufen. Aber da gilt es sich dann selbst an die Hand zu nehmen und zu sagen "Das ist okay. Aber wir meistern auch das, und wenn nicht, dann eben nicht. That's life.". Und wie gesagt, es ist (für mich) auch durchaus okay einfach trotzdem oder wieder am Rand stehen zu bleiben und zu sagen "Nein, heute möchte ich nicht springen.". Und wenn ich sage "Ja, jetzt möchte ich springen.", es eben einfach zu tun. Die Erfahrung aufzusaugen und zu einem hüpfenden Gummiball zu werden
Denn es macht durchaus Spaß mit dem Fokus ranzugehen: "Was kann ich denn noch nicht?" oder "Was möchte ich lernen?", und es einfach zu tun.
Die anderen sind auch nur Menschen. Meist mehr als man selbst