Ich kann, bei allem, was hier so zu lesen ist, nicht gänzlich umhin, anzufangen, eine Haltung einzunehmen, dass ich Single-Herren oder eben Soloherren davon abraten würde, einen Swingerclub zu besuchen, sofern sie noch ein wenig Stolz haben.
Das Problem ist ja folgendes: Paare sind auf Soloherren nicht angewiesen, Hand aufs Herz. Swingende Paare könnten sich dafür den Mann eines ebenfalls swingenden Paares nehmen, vielleicht gerade auch dann, wenn der Mann eh nur als zusätzliche Stimulation für die (natürlich in einer glücklichen Beziehung steckenden) Frau gilt, um kurz darauf wieder abgeschoben zu werden.
An dieser Stelle kann man sich einiges schönreden: Hach, es ist ja so fein, wenn sich alle liebhaben, der Solomann noch zum Kuscheln bleibt, für die Befriedigung der Frau sorgt... so nett und höflich und zuvorkommend darauf eingeht, was sie möchte... ja, so sollte ein Gentleman.. ein Mann... sein. Und er hat ja auch ejakuliert, also ist er ja auch zufrieden. Bestimmt!
Am Ende wird er - vermutlich allein - nach Hause gehen, hat etwas Spaß bekommen, wurde ausgenommen, und zwar von allen. Das ist natürlich nicht allgemeingültig, mit Sicherheit gibt es sehr viele, die genau an dem, was passiert, ihren Spaß haben und damit auch emotional zufrieden sind, nicht nur penisial.
Ich denke nach wie vor, dass Soloherren für Clubbetreiber quasi nur Cash-Cows sind. Jaaa, Moment, schreien nun wieder die Pärchen-Damen, wir wollen doch Herrenüberschuss, die Soloherren sind voll genauso viel wert wie wir Paare?
Nein, sind sie nicht. Sie sind im Prinzip (und bevor jetzt die Briefbomben gezückt werden, ich gehe da gleich nochmal drauf ein) armselig oder positiv formuliert, bedauernswert, weil sie nicht nur bezahlen, um ihren Trieb zu befriedigen, sondern möglicherweise auch, weil sie anders keine Frau finden und darüber traurig oder verzweifelt sind, aber nicht in den Puff gehen wollen. Die Hürde dafür wäre vielleicht noch größer, wenn es darum ginge, den Stolz zu bewahren, die Richtung ist aber vermutlich für einen normalen Solomann die gleiche.
Geld bezahlen und die Möglichkeit erhalten, Sex zu bekommen.
Im Prinzip wird aber eine emotionale Notlage ausgenutzt, um mal ein wenig auf die Tränendrüse zu drücken - und das ist ebenso armselig von denen, die das ausnutzen... interessieren tut es aber vermutlich kaum jemanden, nicht einmal die, um die es gerade geht, denke ich. Kurios.
Singleherren zahlen viel Eintritt. Singleherren sorgen dafür, dass swingende Ehefrauen ihren Spaß bekommen und mit ihrem Mann wiederkommen.
Singleherren geben Frauen potentiell Drinks aus, in der Hoffnung, für die paar Euro später Sex zu kriegen.
Zugegeben, das ist nun etwas an den Haaren herbeigezogen, ich kenne sowas zwar aus Bars oder Clubs, aber nun nicht aus Swingerclubs, werde ja am Dienstag überhaupt das erste Mal einen Fuß in einen setzen, von daher, keine Ahnung, ob sowas auch im SC passiert, vorstellen könnte ich es mir aber durchaus.
Eigentlich ist es ähnlich wie mit einem (Single-)Hausfreund, könnte ich mir vorstellen. Angenommen, man würde davon ausgehen, dass jeder Mensch gern einen festen Partner hätte und sich ein Alleinsein nur schönredet, wäre dies als Schwebezustand anzusehen. Zwischen "Mehr ist nicht möglich" und "Paar nutzt traurige Situation des Mannes aus und verbaut ihm möglicherweise sogar Gelegenheiten, sich weiter umzusehen.. ich weiß nicht.
Vielleicht gehört tatsächlich ein bisschen Masochismus zu so etwas...
Das sind übrigens wie immer rein subjektive Überlegungen in lediglich
eine Richtung mit keinerlei Anspruch auf Wahrheitsgehalt.