Ich war
2 Jahre lang die heimliche Geliebte,die zweite Geige und kann sagen:
NIE WIEDER !
Nach dem mein Ex-Mann mich vor 5 Jahren betrog und ich es entdeckte,ihn darauf hinauswarf und am tiefsten seelischen Nullpunkt angekommen war.schwor ich mir, ich werde niemals Geliebte sein.
Moralischer Hardcoreliner,diesbezüglich.
Dann begegnete mir auf einem Joystammtisch ein Mann,wir waren vom ersten Moment an gleichermaßen voneinander angezogen.Gleich im ersten Gespräch sagte er zu mir: "Ich bin seit 30 Jahren mit meiner Frau zusammen und gedenke es auch zu bleiben".
Damit war zunächst der Fall für mich schlagartig erledigt.
Er bemühte sich 2 Monate lang sehr sehr intensiv um meine Gunst.
Ich haderte mit mir und meiner Einstellung,immer mehr,denn die Verlockung war groß.Da er bereits seit 10 Jahren immer mal wieder seine Frau betrog,sagte ich mir irgendwann:
"Ach,was solls, wenn nicht ich,dann ist es eine andere" und ließ mich auf eine Affaire ein.
Und damit hatte ich den Pakt mit dem Teufel besiegelt (nicht er war der Teufel,sondern die Sache an sich).
Ich verfiel ihm immer mehr,verliebte mich,auch er tat dies,obwohl er dies nicht wollte und wir eigentlich vereinbart hatten, wenn Gefühle ins Spiel kommen,beenden wir es.An Trennung von seiner Frau jedoch war nicht mal im Traum zu denken, er liebte sie nach eigenem Bekunden noch,war verstrickt in Haus,Kinder,Verwandtschaft,Freundeskreis etc.pp.
1.Leben wie nur was und hätte dies nie freiwillig aufgeben mögen.Auch wenn er nahezu 20 Jahre kaum noch Sex mit ihr hatte,sie gehörte zu den Frauen,die irgendwann mal ihre eigene Sexualität abgelegt und ihren Gatten zum Zwangszölibat mitverurteilt hatte...so seine Aussage,die ich ihm glauben wollte.Die vielleicht auch wahr war.
Der Sex mit ihm war der bislang Beste meines Lebens,atemlos,aufregend,ungeheuerlich.Und er gab mir das Gefühl,die begehrenswerteste Frau der Welt zu sein.
Nach der ersten Euphorie kam aber alsbald die Ernüchterung:
Ich hatte meinen Preis des Paktes zu bezahlen, für die Mittäterschaft am Betrug:
1.) ein permanent schlechtes Gewissen ihr gegenüber (nicht er hatte es,nein ich. Seiner Aussage nach nahm er seiner Frau ja nix weg,weil sie es eh nicht wollte.
Ich sah das anders, denn ich bin der Meinung,wenn man jemanden betrügt, entmündigt man ihn ob seiner Entscheidungsfreiheit,die Beziehung zu beenden,oder weiterzuführen oder selber ebenfalls die sexuelle Befriedigung außerhalb der Beziehung zu suchen).
2.) Unzählige einsame Stunden, wenn er in Familie machte.
Wir sahen uns in den gesamten2 Jahren nur etwa 40-50 mal für wenige Stunden,mal für einige Nächte,gestohlene Zeit.Feiertage, Wochenenden,Urlaub- manchmal sahen wir uns 6 Wochen lang nicht,in denen ich auch kaum etwas von ihm hörte/las.
3.) Ich vernachläßigte meinen Freundeskreis,hing nur noch vor dem PC,darauf lauernd, dass er spät abends,wenn seine Frau schlief, online ging,damit ich wenigstens virtuell was von ihm hatte.
4.) Ich hatte kein Ur-Vertrauen zu ihm,denn wer sagte mir, dass er nicht nebenbei noch was am Laufen hatte,oder er mich bezüglich der Aussage,er habe nur 1-2 mal im Jahr für 15 Minuten mit seiner Frau Sex,auch tatsächlich der Wahrheit entsprach?
Ich war zur Karikatur dessen geworden,was man die "klassische Geliebte" nennt.Ohne jegliche Hoffnung auf mehr Zeit,mehr Nähe,gemeinsame Zukunft.
Ich wurde krank daran.Depressionen,psychosomatische Beschwerden en masse.
Demgegenüber standen Stunden der Glückseeligkeit,Rauschzustände,ich war süchtig danach.Abhängig wie ein Junkie.Ich tanzte stundenweise auf dem Vulkan, verbrannte mich dabei innerlich immer mehr,redete mir mein Leben schön und vereinsamte dabei immer mehr,eine sich immer schnellerdrehende Abwärtsspirale.
Das erste Jahr ging himmelhochjauchzend vorüber,das zweite begann zu Tode betrübt,langsam erwachte mein Selbsterhaltungstrieb wieder.
Eine Lösung mußte her, schnellstens,um mich aus dem Sumpf zu ziehen,versuchte ich, mich auch wieder mit anderen Männern zu treffen,meine viele Freizeit mit Freunden und Unternehmungen zu überbrücken,damit ich nicht mehr nur von Date zu Date lebte und dazwischen, nur von Sehnsucht nach ihm verzerrt, vor mich quasi hinvegetierte.
Dumm nur, dass ich ihn liebte und kein Mann Gnade vor meinen Augen fand,mit dem ich mich traf,ich nicht mal in der Lage war, einen anderen Mann auch nur zu küssen....
Für einige Tage schaffte ich es,mich von ihm zu trennen,ich trauerte wahnsinnig und kaum,dass er wieder bei mir anklopfte, war ich wieder auf Droge und das Spiel ging weiter.
Mittlerweile nahmen aber die "virtuellen Überbrückungszeiten" ab,seinerseits, er kam seltener in den Chat,manchmal hörte ich tagelang nichts von ihm.Sein Interesse an mir war aus meiner Sicht am Schwinden,ich litt wie Hulle,denn ich war ja auf Entzug,mißtraute ihm immer mehr,die Streits deswegen nahmen zu.
Also begann ich wiederrum, Männer zu daten,um mich abzulenken.
Ich wollte eine Friends with benefits-Geschichte,neben dieser desaströsen Beziehung,vermeintlicher Ausgleich mit einem oder mehreren Männern am liebsten auf Basis Kuschelfreundschaft mit regelmäßiger Wochenend-Urlaubb-Freizeit-Bespaßung gerne auch ohne Sex.Was natürlich dämlich war von mir anzunehmen,dass sich darauf ein Kerl,der mich als Frau begehrt,darauf einlassen würde,da hätte ich mich schon an schwulen Männern orientieren müssen.....Dementsprechend setzte ich hier im Joy eine Suchanzeige in mein Profil, wir hatten im Übrigen sogar ein Paarprofil hier gemeinsam.
An Bewerbern mangelte es mir nicht.Logisch,denn Friends with benefits sind unverbindliche Beziehungen und dass war so einigen Männern mehr lieb als recht.Dabei hatte ich explizit gebundene Männer ausgeschlossen, denn eine seelische Baustelle genügte mir ja vollkommen.
Es folgten im letzten halben Jahr unserer Beziehung wiederum etliche Dates,auch mal Sex mit anderen,mittlerweile reagierte mein Körper auch wieder auf andere Männer,wo vorher temporäre Frigidität herrschte.Aber keiner berührte mein Herz,meine Seele.
Bis eines Tages....mein jetziger Partner in mein Leben trat.Vom ersten Date an ging es mir gut in der Gegenwart dieses Mannes,der bereit war,in Kauf zu nehmen, dass es da noch einen anderen Mann gab,nur um mit mir zusammen sein zu können.Durch einen glücklichen Umstand ( er hatte 4 Wochen Urlaub,ich war ebenfalls aufgrund einer OP zu Hause) konnten wir sehr sehr viel Zeit miteinander verbringen und stellten fest, dass wir sehr viel gemeinsam hatten,alltagskompatibel waren, er mir all das gab, was mir mein gebundener Geliebter nicht geben konnte und wollte und er sich in mich total verliebt hatte.Unsere Beziehung vertiefte sich immer mehr und war längst nicht mehr auf dem Status "Friend with benefit" wir fingen an,Zukunft zu planen,verbrachten jede freie Minute miteinander, der Sex war auch zauberhaft.
Und mein gebundener Geliebter war auch zufrieden, denn ich stellte ja nun keine Ansprüche mehr an ihn,mehr Zeit mit mir zu verbringen.
So redete ich mir 2 Monate lang ein, alles ist schick, ich habe den einen für das 1.Leben und den anderen für das 2.Leben.
In dieser Phase des Kennenlernens und des sich immer mehr verliebens in den neuen Mann war ein Date mit meinem gebundenen Freund angesagt.
Und das war dann ausschlaggebend,für mich,die Beziehung zu beenden.Denn ich merkte bei diesem Date, ich begehrte ihn nicht mehr,ich war nicht mehr abhängig von ihm,ich liebte ihn nur noch wie einen guten Freund,ich wollte keinen Sex mehr mit ihm,konnte es nicht,denn ich fühlte mich wie im falschen Film, an der Seite des falschen Mannes,ich war frei, für einen anderen Mann.Der in vielfacher Sicht besser zu mir passt,den ich offen,nicht heimlich,lieben kann,der mich zur offiziellen Partnerin und nun auch zur Ehefrau will,der mich liebt,ohne wenn und aber.Mit dem ich Zukunft gestalten kann,mit dem ich alt werden kann,bei dem ich endlich angekommen bin,wie ich bei mir selber angekommen bin.
Es war ne geile Zeit, mit meinem vorherigen Partner,aber es war auch eine leidensvolle Zeit und ich habe meines Erachtens meine
Schuld,die ich als Mittäterin auf meine Schultern gelegt habe,mehr als abgegolten.
Und ich kann nur jeder Frau raten,die vor der Entscheidung steht,sich auf das selbe Spiel einzulassen,wie ich:
"Nehmt Eure Beine in die Hand und rennt weg,so schnell ihr könnt",denn auch wenn jede einzelne Stunde eine Preziose,eine Kostbarkeit war,so steht sie in keinem Verhältnis zum Preis,der dafür zu zahlen ist.