Nun...dann solltest du dich vielleicht mit Verurteilungen wie jener hier zurückhalten:
Ich verurteile nicht per se die Beteiligten an einer Affaire.
Weder den, der seinen Partner betrügt, noch den/die Andere.
Wenn du das so gelesen hast, dann hast du mich definitiv falsch verstanden!
Solange die Affaireführenden beide mit der Situation zufrieden sind (so wie das ja bei dir der Fall sein dürfte), ist doch alles in bester Ordnung.
[Abgesehen mal von der Person die betrogen wird, ob für diese alles in Ordnung ist wage ich zu bezweifeln.
Wobei ich mir auch hier bewusst bin: Keine Ausnahme von der Regel. Es gibt ja bekanntlich auch Betrogene, die sehen absichtlich weg.]
Um mich aber gedanklich in eine Lage zu versetzten, muss ich nicht zwangsweise diese auch erlebt haben.
Desweiteren helfen auch ähnliche Erfahrungen.
Männer, die sich nicht "ganz" oder "richtig" binden wollen und mehrere Frauen gleichzeitig am Start haben, die kenne ich auch.
Ich denke, dass die ambivalenten Gefühle, die man hat, wenn man merkt, dass das vorher abgesprochene Sex-Only-Konzept nicht mehr funktioniert, weil die Emotionen und die damit wachsenden Bedürfnisse an die Verbindung stärker geworden sind, dürften letztendlich wohl dieselben sein.
Ich sehe darin keinen Unterschied. Und kann somit sehr wohl nachfühlen, was in einer Frau, die mit dem Affairenstatus -aufgrund von gewachsenen Gefühlen- nicht mehr genügt durchaus beurteilen.
Genauso ist mir bekannt, wie es sich anfühlt bei einem "Es wird keine Partnerschaft geben"-Konzept, der Part zu sein, der die Verbindung auf diese Weise fortsetzten könnte, der andere aber plötzlich doch "mehr" wünscht.
Und genau hier setzt meines Erachtens die moralische Pflicht an zu handeln.
Derjenige der "mehr" möchte/wünscht, ist immer derjenige, der hofft und hofft und meint, je mehr er gibt an Aufmerksamkeit, je mehr er zeitlich zur Verfügung steht, desto eher wird der andere "sich doch sicher irgendwann und irgendwie davon überzeugen lassen", dass eine Beziehung miteinander doch der absolute Traum sein muss.
Das sind einfach Handlungen, die ich immer wieder beobachtet habe. Durch eigene Erfahrungen und durch die Erfahrungen, die ich durch Freunde und Freundinnen gemacht habe.
Noch mal zur "moralischen" Pflicht...
1. Ich kann an dieser Stelle entscheiden, den Kontakt abzubrechen, wenn ich merke, dass mein Gegenüber leidet und ihm die Verbindung nicht gut tut.
2. Genauso gut kann ich mich aber in der Aufmerksamkeit und Ergebenheit suhlen. Schließlich habe ich ja vorher meinen Standpunkt deutlich gemacht:
"Ich will keine Beziehung!"
Respektive:
"Ich werde mich von meinem Mann/meiner Frau nicht trennen!"
Und bin somit fein raus. Denn ich kann ja nichts dafür, wenn der/die Andere sich nicht an die Absprachen hält, nicht wahr?
Und Punkt 2 ist genau das, was ich eben in meinem Post meinte.
So geht man in meinen Augen nicht mit Menschen um.
Ob man sie nun nur mag, oder schon gar nicht, wenn man sie in gewisser Weise sogar auch ein Stück weit liebt.
Im Prinzip geht man so nicht mal mit Menschen um, die einem eigentlich egal sind.
Ich gehe so zumindest nicht mit Menschen um.
Aber bitte... jeder so wie er mag und lustig ist. Wer dass macht und die Verantwortung sich um sein Gegenüber auch mal zu sorgen gleichgültig ist, diese als solche Verantwortung nicht wahrnimmt, oder diese aus Bequemlichkeit oder zu eigennützigen Zwecken nicht wahrnehmen will, kann das gerne so handhaben. Ist ja nicht verboten.
Aber genauso gut kann ich diesen Schlag Menschen als "emotionale Arschlöcher" bezeichnen. Ist ebenso wenig verboten.
Denn jeder Mensch entscheidet für sich alleine, was ihm wichtig ist und was ihm/ihr gut tut.
Siehst du, meiner Meinung nach ist das lediglich die halbe Wahrheit.
Menschen machen auch mal Dinge, die ihnen nicht gut tun und finden keinen Weg aus dem Dilemma.
Aber dabei kann man ihnen helfen. Man muss nicht wegsehen und sich mit "der/die ist alt genug" rausreden.
Mir ist dabei durchaus bewusst, dass man niemandem helfen kann, der sich nicht helfen lassen will.
Wenn bei denen,
die zu Hause sitzen und auf ihren Prinzen warten entscheiden sich eben für ein (wie es hier bereits erwähnt wurde) Schattendasein.
ein grundsätzliches Problem, dass tiefer geht als die derzeitige Situation, vorliegt, wird er/sie sicher direkt wieder in die nächste Partnerschaft segeln, in der er/sie wieder genau diesen Part übernimmt.
Aber ich bin dann nicht das Gegenüber und aus der Pflicht "raus".
Solange ich aber involviert bin, gehört sich das ganz einfach für mich nicht.
Evtl ist das ja nun deutlicher geworden.
Nochmal:
Wenn es so ist, wie du es beschreibst:
Andere wiederum leben ihr Leben und genießen die Abwechslung, die andere Menschen hineinbringen, betrachten diese als Bereicherung.
Eine Affaire/ein Verhältnis muss nicht zwangsläufig mit Vernachlässigung aller Gefühle einher gehen. Man kann sich auch lieben und trotzdem den Status quo nicht verändern wollen.
Sollte das nun für beide Parteien gelten... PRIMA!
Dann ist doch alles in bester Ordnung. Da habe ich gar nichts gegen einzuwenden.
Und ich habe auch niemals geschrieben, dass ich etwas dagegen einzuwenden hätte!