******t77:
Heute jagen Frauen die Männer. Aber der Urinstinkt ist, dass der Mann der Jäger ist
Und Urinstinkte bringt auch eine Emanzipation nicht kaputt. So hab ich zumindest die Auffassung.
Gentleman und Lady sozusagen in den Genen, oder? Soweit man Jagen und Gejagtwerden damit in Verbindung bringt.
Ich glaube nicht, dass es diese Urinstinkte gibt. Nicht DIESE. Ich glaube vielmehr, dass Männer und Frauen sich im großen und ganzen gleich verhalten und fühlen, unterschieden nur von Mensch zu Mensch, nicht bestimmt durch die Anghörigkeit zu einer Geschlechtsgruppe.
Wenn wir die Kulturen der Welt betrachten, sehen wir, dass die *Rollen*, die die Geschlechter auszufüllen haben, unterschiedlich sind, aber meist offen oder verdeckt restriktiv. Es wird innerhalb einer Kultur von den ihr angehörenden Menschen nicht so sehr bemerkt, weil sie all das verinnerlicht haben.
Hier hatten viele Menschen den Eindruck, dass muslimische Kopftücher ja nur Zwangskleidungsstücke sein könnten, aber die Aussagen der Trägerinnen zeigen vielmehr, dass sie damit neben der Glaubenzugehörigkeit ausdrücken, dass sie Frauen sind. So, wie sie glauben, dass Frauen zu sein hätten.
Hier haben wir anderes verinnerlicht: Dass Männer keine pinken Alltagsgegenstände zu haben haben, dass sie keine Röcke zu tragen haben, dass sie nicht mit dem Po zu wackeln haben, dass sie nicht schwul zu wirken haben, und Frauen haben nicht zu intensives Interesse an Sex öffentlich zu äußern, sie haben nicht Männer aufzureißen, sie haben nicht im Stehen zu pinkeln (obwohl es genug Vorrichtungen dafür gibt), etc etc.
Es läuft darauf hinaus, dass die Kultur die kleinen biologischen Unterschiede hochprojizieren möchte auf Alles. Auf alles, das von Natur aus gar nicht unterschiedlich ist. Kim ist viel zu schick für Männerhände, mancher erinnert sich.
Die Lady ist die Edelvariante der (projiziert) vom Manne sehr unterschiedlichen Frau.
Ich mags ja lieber echt. Frauen wie sie wirklich sind, nicht wie sie sich abmühen, diesem vereinheitlichenden Rollenbild entsprechen zu wollen. Männer, wie sie wirklich sind, nicht wie sie sich abmühen, dem taffen Rollenbild entsprechen zu wollen.
(Gerade Männer haben eine gute Gelegenheit echte Taffheit zu beweisen, indem sie das artige Befolgen ihres Rollenbildes beenden.)