@******boy
Du schreibst Deine Angst, den geliebten Menschen zu verlieren, steigt immer dann intensiv in Dir auf, wenn die Beziehung am intensivsten und die Liebe am größten ist. Dabei lese ich aus Deiner Beschreibung eigentlich nur die Angst heraus, Dein Partner könnte sich - aus irgend einem Grund - von Dir trennen (neue Liebe, verbrauchte Gefühle, abgedroschene Beziehung)?
Dabei solltest Du wirklich mal darüber nachdenken, dass diese Trennung nicht ausschließlich von Deinem/Deiner Partner/in gewollt sein kann. Das Leben ist gefährlich und jederzeit kann man z.B. auch plötzlich todkrank werden oder einen Unfall erleiden. Auch mit diesen Gefahren muß man leben und klar kommen. Wenn wir jeden Tag darüber nachdenken würden, was uns möglicherweise für ein Unglück widerfahren kann, würde man seines Lebens auch nicht glücklich werden. Du musst also lernen, dass das Leben unerwartete Ereignisse mit sich bringen kann und Du musst lernen, trotzdem die schöne Zeit des Lebens zu geniessen!
Es gibt zwar keine 100%ige Sicherheit, aber wenn der/die Partner/in genauso glücklich ist wie Du, dann sollte Dir das auch eine gewisse Sicherheit geben und weniger Angst machen! Wenn ich wüsste, mein/e Partner/in ist unzufrieden und unglücklich über die Beziehung, dann hätte ich doch auch viel mehr Grund um Angst zu haben sie/ihn zu verlieren!!!
Ein User hier hat versucht die Angst mit unserer Natur zu erklären, weil wir angeblich nicht in der Lage wären ein Leben lang nur einen Menschen zu lieben. Er beruft sich auf Statistiken, aus denen hervorgehen soll, dass eine Beziehung normalerweise im 4. oder 5. Jahr zu Ende ginge ...
Dazu sage ich nur, mit Statistiken lässt sich alles und nichts erklären. Je nachdem wie man die Zahlen in Beziehung zueinander stellt und welche Fragestellung man bei der Datenerhebung verwendet, kann man oftmals auch zur genau gegenteiligen Aussage kommen. D. h. auf Statistiken würde ich nichts geben!
@***84 und @********elle
Es mag mal dahin gestellt bleiben, an wen der Student den Brief verfasst hat. Fakt ist, fast jeder Mensch hegt Selbstzweifel an sich. Der Fehler, den wir dabei machen ist, wenn wir anderen Menschen gegenübertreten, verstellen wir uns des öfteren um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Wir versuchen unsere kleinen Fehler zu überdecken, aber das ist grundverkehrt. Entweder werden wir so geliebt wie wir sind, oder es ist nicht die "große" Liebe!
Warum sollen wir uns vor anderen verstellen? Wir sollten einfach nur wir selbst sein!
Natürlich kann es sein, dass unser/e Partner/in kleine Fehler hat. Natürlich kann es sein, dass wir in Zeiten der großen Gefühle über die Schwächen unseres/unserer Partner/in hinwegsehen und sie in Zeiten von Streit und Disharmonie anprangern. Aber es ist auch ein Zeichen von Liebe, wenn wir unseren/unsere Partner/in mit ihren kleinen Fehlern und Schwächen akzeptieren. Und wir sollten auch nie den Fehler machen einen anderen Menschen ändern zu wollen, denn das ist kontraproduktiv für jede Beziehung!
Ich denke in der heutigen Zeit, in unserer Spaßgesellschaft wird es immer schwieriger sein einen Menschen zu finden, der die ganz große Liebe sucht! Gleichwohl träume auch ich noch von den ganz ganz großen Gefühlen und ich würde mir wünschen nochmal einen Menschen zu finden, mit dem ich vertrauensvoll und voll der Liebe, Seite an Seite in die Zukunft schreiten könnte.
Gäbe es diesen Studenten in Wirklichkeit und würde er diesen Brief in einer Kontaktanzeige veröffentlichen, ich würde ihn zumindest gerne näher kennenlernen wollen.