Schon
anderswo hatte ich geschrieben, dass vielen Menschen, vor allem den Gegnern (weil nicht sein kann, was nicht sein darf?) die Gegenwart der Kirche überhaupt nicht bekannt ist. Diese Gegenwart ist selbstverständlich je nach Land verschieden, aber sie ermöglicht in Vielem ein Überdenken alter Maßstäbe, so dass zum Beispiel der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, in der Lage ist, die Gläubigen dazu aufzufordern, sich gegen Rom durchzusetzen, ein Vorgang, der früher ungeheuerlich gewesen wäre. Kirche kann sich nicht verformen und jedem Zeitgeist unterwerfen, aber sie kann alles das, was nicht aus dem Glauben hergeleitet wurde, wozu es keine Notwendigkeit gibt, überdenken.Soweit ich als Katholik informiert bin, darf man getrost auch die Begriffe Fegefeuer und Hölle dem Müllhaufen des Irrglaubens überantworten. Sie wurden benutzt, um dem einfachen Volk, das nicht lesen konnte und auch sonst dumm zu halten war, drastisch-plastisch zu veranschaulichen, was passieren könnte, wenn es nicht pariert. Maler wie Boch illustrierten das auf´s Fürchterlichste. Im BDSM wirkt so etwas noch immer nach. Dort tummeln sich Menschen, die für ihre Vergehen Strafen erwarten (erhoffen). Sie ziehen daraus einen Teil ihrer Lust und pervertieren so, was Strafandrohung eigentlich ursprünglich bewirken sollte, nämlich aus Angst vor Strafe zu kuschen, ein schlechtes Gewissen zu haben und damit wie ein Kind, das etwas angestellt hat, zu bibbern.
Allein das ist unvorstellbar, wenn man das Leben und Wirken Jesu betrachtet. Es passt nicht zum Messias, sondern zu dem jüdischen Rachegott des Alten Testaments.