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Homo-/Bisexuell und Christ...vereinbar?

*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Zu Gott
sprach Jesus auch noch in den letzten Worten des Erlösers am Kreuz. Ob er eine Antwort vernahm, entzieht sich unserer Kenntnis.

Wenn ich hier die Bitte der TE wiederhole, wieso werden als Antwort dann Dinge über mich geschrieben, in denen mich weder meine Bekannten noch ich selbst mich wiedererkennen können? Etwa weil das Forum wie die kleinkarierten Spießer der Gesellschaft seinen Sündenbock braucht? Wie ich mit meinem Glauben umgehe, wie ich ihn lebe, habe ich nicht vor irgendwelchen Forumsgöttern zu vertreten, sondern vor Gott.

Und genau dieses Recht haben alle Bi- und Homosexuellen auch. Nicht das Forum ist Richter, sondern Gott, so wie sie ihn sehen. Aber meine Vermutung geht dahin, dass er nicht handelt wie Menschen und nicht verurteilt. Es wäre geradezu fies von ihm, einem Menschen die Veranlagung zur Homosexualität zu schenken, aber diese ihn dann nicht leben zu lassen.
Es [ist] wäre geradezu fies von ihm, einem Menschen die Veranlagung zur Homosexualität zu schenken, aber diese ihn dann nicht leben zu lassen.
Woran wir sehen, Gott ist auch nur ein Mensch.
Na ganz so einfach sollte man es sich finde ich nicht machen. Ich sehe schon die pädophilien sagen, Gott hat mich so geschaffen, da kann es ja nicht schlecht sein.
Es wäre geradezu fies von ihm, einem Menschen die Veranlagung zur Homosexualität zu schenken, aber diese ihn dann nicht leben zu lassen.

Da gebe ich dir Recht(oha) und das ist es auch was ich meinte ,mit "dem Bemühen der Logik".

Nach meiner Erfahrung haben Geistliche(ja,ich hatte auch schon Gespräche mit solchen) ein Standardtotschlagargument:
das kann ja eine Prüfung sein,die man dann eben nicht besteht.
Schließlich sind die Wege des Herrn ja unergründlich.

Ich hatte mal ein Gespräch mit einem,von dem ich wissen wollte,wie es sein kann,daß der allwissende,allmächtige es z.B. zuläßt,daß Kinder zum Opfer von Gewaltverbrechen werden.Seine Antwort:das ist möglicherweise eine Prüfung(!!) für die Eltern und den Kindern ginge es ja dann gut im Himmel.

Wenn das nun die Haltung innerhalb der Kirche wär,und sie die als Richtschnur nimmt,hätte sie ein Problem
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Weißt du,
was wirklich wahr ist, warum du diesen oder diesen Mensch liebst, ein anderer dich zur Verzweiflung treibt? Wir Menschen neigen dazu, unseren winzigen Lebensraum Erde und uns selbst als Mittelpunkt des Universums zu sehen, obwohl dort schon unsere Zeit nicht mehr stimmt. Ich versuche zumindest in meine Gedanken einzubeziehen, dass das alles relativ ist. Und daher soll auch jeder für sich klären, wie er zu Gott steht.

Aber es gibt nun mal Gesetze, von Menschen gemacht, die dem Schutz anderer Menschen dienen. Schon deshalb ist Pädophilie nicht mit Homosexualität gleichzusetzen, denn vom Kind nimmt man an, dass es sich nicht wehren kann.
Wenn Dinge geschehen, die nicht Gottes Wohlgefallen finden, so heisst das auch nur, Gott ist fehlbar.
Falls Gott die Pädophilen einer Prüfung unterziehen wollte, ist es mehr als ungöttlich, dazu unschuldige Kinder als Komparsen einzusetzen. Oder will Gott die Kinder auch gleich einer Prüfung unterziehen?

Gott ist eine nette Idee uns Menschen mit Drohung von äußerer Ungemach zu einem ordentlichen Leben anzuhalten. Mehr nicht. Daher ist eine Gegeneinandersetzung von Gott und Sexualität eh menschengemacht und nicht göttlich gewollt.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
ofinterest,
darf ich dir mal was ganz geheim verraten? Geistliche kommen selbst nicht klar mit dem Unrecht in der Welt, finden für sich selbst oft keine Antworten. Und die Prüfungs- bzw. Bewährungsantwort ist sehr bequem, damit kann man die Probleme erst mal abhaken.

Aber ich gestehe das den Geistlichen zu. Wie alle Menschen dürfen sie zweifeln.
wer will Gottes Wohlgefallen definieren??...Die Menschenfragen sich, wenn es ein Gott gibt, warum läßt er so viel Leid geschehen? und vergessen zu gerne das wir von Gott mit Selbstbestimmung gesegnet/bestraft wurden.
So sind wir doch auch für unsere taten selbst verantwortlich. Nicht Gott lässt die Menschen hungern. Menschen lassen Menschen hungern. Dem menschen würde nes gern in den Kram passen das Gott sein gemachten Fehler für ihn ausbügelt.


Aber nun mal zum TE. Wie stellst du dir denn ein Leben als Christ vor , wie muß man es führen...und warum beißt sich das dann mit Homosexualiät bzw. Bisexualität?
**ja Paar
331 Beiträge
Puh, wie zu erwarten wird dieser Thread sehr schnell zu einer Pro/Kontra Einstellung.

Zunächst einmal möchte ich den TE für seine (relativ) konsequente Denkweise beglückwünschen - er ist gläubig UND Bisexuell und möchte auch beides weiterhin ausleben - und er möchte einen ehrlichen und offenen Umgang mit der Frage haben, ob das möglich ist. Dazu erstmal meinen Glückwunsch; der erste Schritt ist der wichtigste, und der Weg oder die Reise, auf die du gehen wirst, wird viele ausgetretene Pfade sowie Schleichwege, Zirkel, Labyrinthe usw enthalten. Dafür wünsche ich dir jetzt schonmal viel Durchhaltevermögen und Kraft. Finde auch sehr gut, dass du dir eben nicht (wie sonst üblich) das, was dir gefällt, aus der Bibel rauspicken willst, sondern einen "ganzheitlichen" Blick haben möchtest. Das ist in der Tat das ehrlichste, was man seinem Glauben (und sich selbst) antun kann.

Nach diesem etwas blumigen Anfang möchte ich erstmal alle zukünftigen Gedanken auf sichere Füße stellen. Dazu möchte ich hier dich (oder gerne auch andere Gläubige) fragen, woraus sie ihr Wissen um Gott und seine Gebote usw. beziehen und ableiten; mit anderen Worten (denen eines Naturwissenschaftlers): Woher bezieht ihr eure Daten?

Erst wenn das geklärt ist, lohnt es sich, weiter über die Konsequenzen und Folgen dieser Frage nachzudenken.

MfG und gespannt was bei rumkommt:

Soja
eben soja

bei einer Sache die sehr an dem Glauben gebunden ist, muß man doch auch zweifel haben bezüglich der Quellen die einem sagen wie man seinen Glauben zu haben hat. Bibel hin, Bibel her. Wie oft wurde dieses Buch schon übersetzt, übertragen, neugeschrieben, neu interpretiert etc...und wo ist dort noch der Wahrheit Kern verborgen?

es wurde ja bekanntlich auch jahrhundertelang gelehrt das die Erde mal einfach eine scheibe ist. Und zu der damaligen Zeit wurde dies auch nicht in Frage gestellt.

Darum ja auch meine Frage an den TE wie er sich sein Leben als Christ vorstellt
***an Frau
10.900 Beiträge
Es geht doch gar nicht darum welche Quellen für die Glaubwürdikeit und damit verbunden das Entstehen der Bibel mit seinen dafür notwendigen Begleiterscheinungen der handelnden Personen herangezogen werden.

Ich habe mir den Eingangsbeitrag der TE noch einmal durchgelesen und erst jetzt bemerkt, dass er offensichtlich vom weiblichen Teil des Paares geschrieben worden ist.

Thematisiert wurde hier aber bisher doch offensichtlich die männliche Bisexualität. Wie ist das nun mit der weiblichen Bisexualität in der katholischen Kirche?

Interessiert das den Papst auch und er sagt NEIN dazu als oberster Glaubenslehrer?
Kurzes Statement
Hallo zusammen!

Ich finde das Thema sehr interessant. Eigentlich wollte ich eine etwas längere Abhandlung zur Fragestellung des Thread-Erstellers schreiben, aber leider hatte ich gerade ein PC-Problem, weshalb ich meine Gedanken nun in einem kurzen Statement zusammen fasse.

Also, Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben. Somit kann jeder selbst für sich entscheiden, was richtig und was falsch ist! Aus der Bibel geht hervor (besonders aus dem Johannes-Evangelium und der Apokalypse), dass das Gute am Ende über das Böse siegen wird. Daraus leite ich mal ab Gott will, dass der Mensch gut sei.
Einen anderen Menschen aus vollem Herzen zu lieben, kann meiner Meinung nach nicht böse sein! Dabei spielt es meiner Meinung nach keine Rolle, was für ein Geschlecht der geliebte Mensch hat.

Das nun die katholische Kirche die gleichgeschlechtliche Liebe verurteilt, ist m.E. völlig verfehlt. Leider hat sich die Kirche auch immer wieder geirrt. Die Geschichte der Kirche ist auch eine Geschichte der Irrungen und Wirrungen, die auch immer wieder viel Leid über die Menschheit brachten. Als Beispiel sei hier mal die zeitweise völlige Ablehnung von Verhütungsmaßnahmen genannt, die in Teilen Afrikas das Elend der hungernden Bevölkerung, besonders der Kinder, verschlimmert hat und die Aids-Problematik erheblich verschärft hat!

Meiner Meinung nach sind die Lehren der katholischen Kirche auch von Menschen gemacht und kommen, wie z.B. die 10 Gebote, nicht unmittelbar von Gott. Ich bin leider nicht bibelfest, aber wo bitte steht etwas darüber in der Bibel, dass Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen verboten ist?

Abschließend sei angemerkt, dass es wohl keine Chance für den Threadersteller gibt, ein offizielles Okay der Kirche für seine Bi-Sexualität zu bekommen. Leider!!!

Vor einiger Zeit wurde im Fernsehen darüber berichtet, dass ein katholischer Priester, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte, vom Erzbistum Köln seine Priesteramt aberkannt wurde! Der Priester zelebriert nun im kleineren Kreis in seinem Haus regelmäßig Gottesdienste mit Menschen, die sich nicht an seiner Homosexualität störten und ihn als Menschen achten, der ein religiöses Leben lebt und mit seiner Herzensgüte gutes für die Gemeinde und Menschen tut. Aber sein Priesteramt wird er wohl nie wieder zurückerlangen .... *snief*
**ja Paar
331 Beiträge
Evia, ich meinte mit meinem Wort "Quelle" nicht um die Glaubwürdigkeit der Bibel oder ihre Entstehungsgeschichte (das wäre erst bei Frage 2 oder 3 der Fall), sondern erstmal um die einfache Frage, woher er weiß, was Gottes Wille ist - was ist seine "Quelle" dafür, woher holt er sich das Wissen heraus, was Gott will, was er ist, was er braucht usw usw usw usw. Ich frage deshalb, weil ich wissen will, worauf ich mich beziehen soll in meinen Argumenten.

Morgan: Es gibt einige Stellen in der Bibel; eine wurde hier schon genannt (3. Mose glaub ich), wenn nicht google einfach mal 5 sek; da dürfteste ne Menge zu finden.

Ohne die Antwort auf die erste Frage nutzt alles weitere diskutieren nichts, weil hier alle annehmen, dass er die Bibel als Quelle nimmt - obs auch so ist, will ich erst abklären - vielleicht hat er andere oder "auch" andere; die müssen dann uU mit berücksichtigt werden.
@**ja

Mag sein, dass es Stellen in der Bibel gibt. Fakt ist aber doch sicher, dass die Bibel komplett von Menschenhand geschrieben ist und es keine Passage gibt, in der Gott dem Menschen gleichgeschlechtliche Liebe verbietet?

*zwinker*
Ein gutes Thema.


Zu mir. Bin ev. getauft, habe aber nie bei Freizeiten oder so mitgewirkt. Bin bi - und um mit meinem "Lieblings"bürgermeister zu sprechen - gut so.
Und ich glaube an Gott aber in letzter Zeit nicht mehr an die Kirche

Was das Zölibat angeht, halte ich es für überholt. Wenn sich die kath. Kirche dazu durchringen könnte es etwas zu modernisieren und die Sexual MORAL- passt das überhaupt?- würde es vielen Menschen leichter fallen, sich dieser Kirche wieder anzunähern. Meine sehr persönliche Meinung.
Jetzt widerspreche ich mir vielleicht etwas, aber m. M. nach sollte die ev. Kirche nicht so sehr dem Zeitgeist und politischen Meinung hinterherrennen.

Aber ich schweife ab.
@ Naturwissenschaftler
Glauben beruht nur zu einem Teil auf "Daten". Die beste "Datengrundlage" hat man bei der Katholischen Kirche, die auf anderthalb Jahrtausende organisierter theologischer Arbeit zurückgreifen kann. Es dürfte nur wenig "Glaubensfragen" geben, die nicht in dieser Zeit Gegenstand intensiver Beratungen, Studien, Exegesen und Diskussionen gewesen waren, die sodann in Beschlüssen von Konzilien und autoritativen Festsetzungen ihren Niederschlag gefunden haben, und in gewisser Weise auch kodifiziert sind. Ein Nicht-Theologe vermag darüber kaum einen Überblick zu gewinnen - doch dafür ist ja unter anderem der Klerus da: in Glaubensfragen entsprechende Auskünfte und Erklärungen zu erteilen - in einfachster Form durch den kirchenamtlichen Katechismus, in dem diese Dogmen in einfacher Sprache niedergeschrieben sind bis hin zu Handreichungen und Anregungen zum Selbststudium.

Die Bedeutung der Bibel wird dabei regelmässig überschätzt - sie gehört im katholischen Sinne zu den "entfernteren Glaubensquellen", wohingegen die Lehraussagen der Amtskirche als "nähere Glaubensquellen" für den Laien zumindest den Vorrang haben sollten. Die Bibel ist ein schwieriger Text, eine historische Quelle. Die allermeisten Gläubigen haben schon dasselbe Problem, wie die allermeisten Atheisten, die über sie schimpfen: sie können sie nicht einmal im Original lesen, sind auf Übersetzungen angewiesen, wo bekanntlich schon viele Hasen im Pfeffer liegen.

Bei den Protestantischen Kirchen gibt es diese Autorität des Klerus, der Kurie nicht - und nicht wenige der protestantischen Kirchen stellen es jedem Christen anheim, anhand der Bibel einen eigenen, höchstpersönlichen Zugang zu Gott zu finden - weswegen es "die" protestantische Dogmatik eigentlich garnicht gibt, sondern eine Fülle von miteinander mehr oder weniger tolerant konkurrierenden Lehrmeinungen.

In der einen oder anderen Form landet man jedoch, wenn man sich mit "Glauben" oder "Religion" beschäftigt, an einem Punkt, an dem das Räsonement zuende ist, rationale Überlegungen und Kalkül nicht mehr weiterhelfen - es bedarf einer Dezision, der "Glaubensentscheidung", einem Willensakt, Herzensakt - oder wie man das auch nennen will.

Paradoxerweise liegt auch den atheistischen Überzeugungen so eine Dezision zugrunde - auch und Atheisten sind, obschon sie das regelmässig brüsk von sich weisen - Gläubige, nur mit einem insofern negativen Vorzeichen. Positiv ausgedrückt glauben Atheisten an ihre Ratio und deren prinzipiell unendliche Reichweite. Doch - um ein Paradox im Paradox zu entfalten - lustigerweise ist die Beschränktheit der Rationalität inzwischen sogar physikalisch (Heisenberg) und mathematisch (Gödel) erwiesen. Doch die meisten sogenannten Atheisten können (oder wollen) weder mit dem einen, noch dem anderen Namen etwas anfangen. *zwinker*
******hen Mann
1.876 Beiträge
Römer Kapitel 1
Eigentlich nur zur Information. Moses hat sechs Bibelbücher geschrieben.
Die ersten fünf Bücher Mose; Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri,
Deuteronomium; und das Buch Hiob. Er meint, von Gott inspiriert worden
zu sein. Aber jetzt kommt der springende Punkt, in Römer Kapitel 1,
im neuen Testament schreibt Paulus, über die Homosexualität; und
verurteilt sie scharf. Paulus meinte auch er sei von Gottes Geist
inspiriert worden.
Ich persönlich glaube das nicht.
**ja Paar
331 Beiträge
Danke für deinen Beitrag, Nacktzeiger. Ich meinte im Prinzip genau das, was du beschrieben hast (und habe es "Daten" genannt). Wenn ich dich also richtig verstanden habe, würdest du selbst die Bibel zwar als Quelle um das Wissen/Wesen/Gebote Gottes bezeichnen, aber als die bei Weitem nicht wichtigste; ist das korrekt? Im Prinzip gehören die "näheren" Glaubensquellen (die Ergebnisse der Exegese?) zu den wichtigeren Quellen, wenn es darum geht, den Willen Gottes zu ergründen?

Falls das so ist, find ich das gut; ich wusste das zB noch nicht und weiss also, wie die kath. Kirche das sieht. Die Frage aber hier bezog sich auf den TE - er muss die Quelle(n) nennen und darauf aufbauend kann die Frage dann vielleicht beantwortet werden, ob seine Bisexualität mit dem Glauben vereinbar sein kann oder nicht. Natürlich müssen wir dazu warten, bis er wieder da ist und antwortet :).

Ein kleines Wort noch zur Entscheidung, die du auch Atheisten zuschreibst: Auch hier muss ich brüsk zurückweisen :). "Der Atheist" (von denen gibts ja auch unterschiedliche) "glaubt" ja nicht sein Nichtglauben - grad etwas schwer zu beschreiben, aber als Bsp. vielleicht: Ist es ein Akt des Glaubens für dich, NICHT an Zeus zu glauben? Oder ist es ein Akt des Glaubens für dich, NICHT an ein weißes Einhorn in deiner Wohnung zu glauben? Ich glaube, ich antworte für dich, wenn ich sage, dass dein Glaube an Gott nicht die gleiche Qualität hat wie dein Nichtglaube an Zeus, Einhörner, Gold-am-Ende-des-Regenbogens, dass du eigentlich ein Traum eines Schmetterlings bist, dass alle um dich herum nur Maschinen sind usw. usw.

Ein Atheist ist auch nicht zwangsläufig jmd., der an die Allmacht der Ratio und ihrer unbeschränkten Reichweite glaubt - es mag welche geben, die das so denken, aber die sind mittlerweile rar gesät - der wissenschaftliche Positivismus, der noch Ende des 19. Jhd. gang und gäbe war, ist lange lange überholt. Ich würde sogar behaupten, dass die Naturwissenschaftler zu DER Bevölkerungsschicht gehören, die noch am ehesten sowohl den Gödelschen Unvollständigkeitssatz als auch die Heisenbergsche Unschärferelation sowohl kennen als auch verstehen - zumindest besser als die Durchschnittsbevölkerung oder auch Geisteswissenschaftler. Schließlich wurden sie im Laufe ihres Studiums eher damit konfrontiert, als andere.

Falls du Bock drauf hast (es würde mich freuen!); kannst mir gerne ne PM schicken; ich würde den Thread hier lieber für den TE und seine Frage reservieren als hier erkenntnistheoretische, physikalische, philosophische und theologische Grundsatzdiskussionen vom Zaun zu brechen.

Grüße

Soja
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Paulus
Der römische Staatsbürger Paulus/Saulus ist eine sehr schwierig deutbare Person. Er kannte Jesus nur vom Hörensagen. Einige seiner Schriften sind so widersprüchlich wie Paulus selbst. Er bleibt ein Fall für gewiefte Theologen, die abgehoben über Themata diskutieren, die den Volksglauben nicht tangieren. Aber Paulus war weder Jesus, noch zum Papst bestimmt. Aber er war in der christlichen Urkirche einer der Macher, weshalb sein Wort Gewicht hatte.

Wichtig zu den Quellen: sie sind Zeugnisse der Zeit und können nur aus den damaligen Gegebenheiten heraus interpretiert werden.

Ich bin der Meinung, dass man weder aus Schriften, noch aus der Bibel etwas herauslesen (was irgendwie passt) sollte, sondern ganz alleine mit sich, seinem Gewissen und seinem Anspruch auf die Freiheit des Christenmenschen zu Rate gehen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten für Katholiken:

1. Mein Gewissen sagt mir, ich bin ok, so wie ich bin und lebe meine Sexualität so, wie sie mir gegeben wurde und mache meinen Frieden mit Gott, wie ich ihn empfinde.

2. Ich komme mit meiner Sexualität nicht wirklich klar, habe das Empfinden, dass es falsch ist, was ich tue, vielleicht ist die Aufgabe doch zu schwierig für mich und ich werde immer wieder schwach. Deshalb bereue ich dieses Schwachwerden, tue Buße und bitte Jesus um seine Gnade. - Dafür war früher die Beichte üblich, heute ist das beste Angebot dafür der Bußgottesdienst.
******hen Mann
1.876 Beiträge
Ich mag diesen Paulus sowieso nicht. Er war im Judentum ein Fanatiker,
und er war es im Christentum. Wie gesagt, die Bibel kann man nicht für voll nehmen. Aber es gibt auch Bibelstellen, die das Ganze relativieren.

Jeder muss selbst wissen, wie er oder sie leben möchte. Ich meine
die TE sollte sich nicht zu viele Gedanken darüber machen.
Der Mensch wurde zur Freiheit berufen, nicht zur Sklaverei.
TE wird denk ich hier mit offenen Mund dastehn und nicht glauben was sie da losgetreten hat
****eer Frau
468 Beiträge
re
Ich arbeite in einem Diakoniedorf, daher bin ich auch der evangelischen Kirche angehörig.

Aber ich bin nicht grad gläubig denn es gab schon soviele Kriege, Ungerechtigkeiten, Verfälschungen und Morde wegen des Glaubens, die Kirche ist sicher kein Unschuldslamm. Muss jeder für sich entscheiden wie er die Vergangenheit sehen will. (soll keine Wertung sein sondern meine Meinung) Inzwischen engagiert sich die Kirche auch viel sozial und das ist auch gut so!!
Für mich ists sicher das es was irgendwo da draußen gibt, das uns leitet, aber ob das nun ein Gott ist? Ich weiß es nicht.
Mein Leben richtet sich nicht nach dem Buch das irgendwann irgendwer mal geschrieben hat und das ein Leben vor paar tausend Jahren beschreibt.

Bei mir fängt der Widerspruch allein darin schon an "Du sollst nicht töten!" << wieviele Menschen wurden durch Glauben und daraus resultierenden Kriege ermordet?

"Du sollst nicht stehlen!" << wieviele Menschen wurden in früheren Zeiten von Obrigkeiten der Kirche ausgebeutet?
usw..


Ich lebe im hier und jetz, alles aus der Vergangenheit kann man nicht übernehmen (sonst würden wir heute noch in der Steinzeit sitzen wenn wir uns nocht weiterentwickeln) und daher möchte ich ein modernes Leben führen! So gesehen könnten wir auch alle nach dem Mayakalender, den germanischen, grichischen Göttern und der Indianischen Gottheiten leben. Is aber in der Moderne oft nichtmehr umsetzbar.
Und im Grundgesetz steht die Entfaltung der Persönlichkeit und da gehört für mich auch mein Sexleben dazu (solang man niemanden damit "schädigt") Wir sind freie Menschen und das ist auch gut so.

Aber wie gesagt das ist meiner persönliche Meinung und kein Angriff auf irgendwen!
1) Der Threadstarterin möchte ich ernsthaft und bar jeder Ironie einfach mal anheimstellen, ihre Frage einem entsprechenden Fachmann vorzulegen. Und am besten geeignet dafür erscheint mir die gute, alte, klassisch-katholische "Ohrenbeichte" - die man ja auch in Anspruch nehmen kann, wenn man im Zweifel ist, ob man eine ernsthafte Sünde begangen hat oder nicht.

2) Ich kann keine PNs verschicken - ich zahle für die Mitgliedschaft hier nix mehr. Das Niveau von dem was wo ich für 80 Mäuse zu sehen und zu lesen bekommen habe, war dermaßen too much für mich, daß ich jetzt nur noch Nichtzahlendes Mitglied bin.

3) Dem Naturwissenschaftler - und nicht nur diesem - sei "Pascals Wette" anempfohlen - einer der 2-3 dutzend "klassischen" Gottesbeweise - obschon es kein Beweis im logischen Sinne ist, sondern eher eine Art "Differentialdiagnose" (ich danke der Medizin für diese Begriffs-Spende):

Man kann weder logisch beweisen, noch widerlegen, daß es

a) Gott gibt oder
b) Gott nicht gibt.

Richtet man sein Leben nach a), und man irrt - als richtig stellt sich jedoch b) heraus, dann ist der Schaden im Normalfall wohl nicht allzuhoch.

Richtet man sein Leben indessen nach b) und a) stellt sich als wahr heraus, dann sitzt man in der Scheisse bis Unterkante-Oberlippe.

Dies ist jetzt natürlich ziemlich flapsig von mir formuliert und bietet daher allerlei Angriffsflächen - "Pascals Wette" steht auch in der Wikipedia, und der Mann dürfte ja auch für Naturwissenschaftler eine Respektsperson sein.

Jedenfalls ist dies, um auch mal was persönliches zu sagen, meine Haltung zu Gott: ich glaube nicht an ihn in dem Sinne, daß ich auf ihn vertrauen würde - ich (be-)fürchte ihn und stelle ihn mir ungefähr vor, wie Wolfgang Schäuble: ein zorniger, verbitterter alter Mann im Rollstuhl, der dann in einer Art Gerichtsaal als Amtsgerichtsrat vor mir sitzt mit einer dicken Akte, in der es für jeden Tag meines Lebens 5-50 Seiten gibt, die er mir mit sadistischer Wollust unter die Nase reibt und mir "Gelegenheit zur Stellungnahme" gibt, und alle, denen ich weh getan, die ich betrogen und belogen habe, enttäuscht und verärgert als Zeugen aufmarschieren lässt bis hin zu der armen kleinen Maus, die ich als Kindergartenkind mal grundlos erschlagen habe, und von der ich heute noch öfter träume, als mir lieb ist.

4) Mir ist Paulus nicht unsympathisch, einerseits wegen seiner berühmten und erfolgreichen Strafmaßrevision am Ende seines Lebens: "cives romanus sum !" Und andererseits wegen eines von ihm aufgestellten Lehrsatzes, an den man sich heutezutage leider nicht mehr hält: "taceat femina in ecclesiam!"

*aetsch*
******hen Mann
1.876 Beiträge
Aber gerade dieser Paulus, würde als erster mit dem Club hier aufräumen. Wenn er könnte, dann würde er uns alle in der Hölle
schmoren lassen. 1.Ko.6:9-10. Also ich würde ihm nicht die Stange
halten. Kol.3:5-6.
Hier tauchen nun einige tief in die Religionswisschaften ab. Ich glaube nicht dass es die katholische Kirche befürworten würde in einem solchen Forum wie dem JC aktiv tätig zu sein ist doch etwas zu unkeusch. Dagegen liese sich deutlicher leichter was machen als gegen eine BI-Neigung.
Zweitens, wie sieht es denn mit der Verhütung aus? Diese wird ja auch abgelehnt.
Erst dann wenn ich da konform bin würde ich mir Gedanken machen über meine sexuellen Neigungen die man nicht so leicht ablegen kann.

Zum Thema rauspicken, das macht die Kirche doch schon seit je her wieso sollte das der "kleine" Gläubige nicht auch dürfen? Die Kirche hat ja nachweislich schon so oft geirrt erst vor kurzem wurde Galileo Galilei rehabilitiert, der hatte gerade noch mal den Schwanz eingezogen um nicht ungerechter Weise auf dem Scheiterhaufen zu landen.
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