@other_land
das eigentliche problem liegt doch darin, dass man aus liebe in situationen hinein geraten kann, die man vorher manchmal weder für möglich gehalten hat, noch anderen empfehlen würde.
bei der diskussion hier ist mir aufgefallen (ich habe meinen beitrag nochmal gelesen und schliesse mich nicht aus!), wie leicht es ist in BEWERTUNGEN zu verfallen, wenn man auf der einen oder eben anderen seite der "wippe" sitzt. und der jeweils andere nimmt (natürlich..) in anspruch, im recht zu sein. da ich mir vorstellen kann, dass keiner sich gerne selber vorwürfe macht und gerne u.U. im zwiespalt mit der eigenen lebensform lebt, ist es verständlich, rechtfertigungen zu suchen und schuld zuzuweisen.
und mit eben diesen schuldzuweisungen, bzw. deiner (vielleicht teilweise gerechtfertigten) kritik an der ehefrau habe ich mich auseinander gesetzt, schliesslich gibt es immer zwei versionen der wahrheit...
und ganz ausser acht gelassen wurde, wie DU dich FÜHLST in dieser besonderen konstellation (es ging ja um dich und nicht um sie oder ihn).
und sicherlich musst du ihn sehr lieben, sonst würdest du, gerade nach deiner ehe, dich nicht auf eine solche beziehung einlassen. und DAS kann man weder kommentieren, noch kritisieren, noch befürworten, und schon gar nicht BEWERTEN, denn jeder muss seine eigene leidens-, glücksfähigkeit definieren. sowie seine moralisch ethischen grundsätze. ebensowenig sollte man das verhalten, die gefühle der anderen (hier der ehefrau) BEWERTEN. wir alle hier wissen ja nicht, was die vorgeschichte ist.
vielleicht sollten wir bei unserer meinungsabgabe hier versuchen, verständnisvoller und einfühlsamer zu sein.
ich für mich möchte nur sagen, dass es mich ärgert, wenn jemand sachverhalte so einseitig darstellt. vergaß allerdings, dass es hier um deine gefühle ging und nicht um die frage irgendwelcher rechte, die in frage gestellt wurden.
während des studiums habe ich einige zeit bei einem (scheidungs-)anwalt gearbeitet. und dort viele fälle gesehen, mal verlassene/r, mal verlassende/r, mal fair, mal unfair.
was ich allerdings bei diesem anwalt lernen durfte: es gibt nie EINEN schuldigen, verantwortlichen. es sind ZWEI menschen an einer ehe/beziehung beteiligt, und beide tragen verantwortung, egal wie es von aussen aussieht. und das beste für alle beteiligten ist eine gütliche einigung, bei der BEIDE gewinnen und nicht einer gewinnt und einer verliert.
Meine Zeit als betrogene Ehefrau war hart, hat mich aber trotzdem nicht dazu veranlasst, derartig verbittert zu sein wie du und anscheinend einige andere.
gefühlsmäßig kann ich deine situation gar nicht "nachfühlen", auch bin ich keine trägerin des "wunden punktes" oder gar verbittert. im gegenteil: ich bin seit 10 jahren glücklich verheiratet (fast genauso lange waren wir vor eheschliessung zusammen). dieses glück nehme ich mit einer grossen dankbarkeit an, denn ich weiss sehr genau, dass es auch anders sein kann. (ich habe EINIGE frösche küssen müssen, bis mein prinz dabei war...)
sachlich gesehen bin ich vielleicht "trägerin der auffassung, dass eingegangene verpflichtungen erfüllt werden müssen". da ich selbständig bin und unsere einkommensverhältnisse paritätisch sind, stellt sich die frage des versorgungsanspruches meinerseits nicht.
ganz allgemein gesprochen: viele ehen basieren allerdings auf "arbeitsteilung", und man kann nicht auf der einen seite danach schreien, dass die arbeit der frau und mutter anerkannt und entsprechend honoriert und gewürdigt werden soll, und dann im falle einer trennung eben diese arbeitsleistung gar als schmarotzend, faul, o.ä. darstellen. und nicht zu vergessen: wer 10-20 jahre aus dem berufsleben raus ist - und diese entscheidung wird zusammen getroffen - demjenigen fehlen diese jahre als berufs- bzw. karrierejahre. insofern sind die stimmen der (zuhause gebliebenen) frauen berechtigt.
ich wünsche dir, dass sich deine lebenssituation in deinem sinne entwickelt.
florestine