Plädoyer für Edelstahl und Glas
Für dauerhaftes Tragen empfehle ich aus den erwähnten Geruchs- und Hygienegründen eher Edelstahl oder Borosilikatglas.
Darüberhinaus finde ich diese Materialien auch ästhetisch ansprechender.
Wichtiger als die absolute Größe ist beim Tragen eher die Form und das Gewicht.
Der "Hals" des Plugs sollte eher dünner und länger sein, damit man ihn angenehm tragen kann. Ebenso sollte die "Bodenplatte" des Plugs (also das Stück, das rausschaut und dann auf der Rosette zum liegen kommt) möglichst klein sein und keine Kanten haben, damit es nicht zu Druckstellen kommt.
So als grobe Orientierung hab ich mal eben meine drei Favourites photographiert.
Links eine "Spezialanfertigung", mittig ein Rosebud Plug und rechts ein kleiner Glasplug (in dem Fall von x-glass.com)
Der linke, eine "Spezialanfertigung" aus Edelstahl lässt sich mit Abstand am längsten und angenehmsten tragen; aber auch die beiden anderen sind für längeres Tragen (und auch Sporteln) ganz okay. Gewichtsmäßig sollte man einfach mal ausprobieren, was die eigenen Muskeln so vertragen. Sonst kann es in der Tat passieren, dass man den Plug verliert, was jedoch nicht tragisch ist, wenn man sowieso etwas drunter hat. (Sonst jedoch - wenn so ein Plug aus 80cm Höhe auf Asphalt donnert, kriegt er ziemlich scharfe Graten oder geht ganz kaputt)
Als Gleitmittel würde ich bei längerem Tragen stinknormale Vaseline empfehlen; bei empfindlicher (Schleim-)Haut gegebenenfalls auch eine Panthenolsalbe auf Lanolinbasis. (An dieser Stelle nochmal angemerkt: Bitte keine Latexsachen, auch keine Kondome, mit fett- oder ölhaltigen Gleitmitteln in Berührung bringen!)
Wasserbasierte Gleitmittel halten in der Regel nur einige Minuten vor, Silikonölbasierte zwar etwas länger, aber auch die verflüchtigen sich mit der Zeit schneller als es Vaseline mit ihrer salbenartigen Konsistenz tut.
Absolut abraten möchte ich von Billigplugs aus einem wilden Plastikgemisch mit Weichmachern (sog. Phtalate), die auch im Handel zu Ramschpreisen unter dem Namen "Jelly" angeboten werden.
Phthalate werden auch als endokrine Disruptoren bezeichnet, weil sie das hormonelle System des Menschen aus seinem Gleichgewicht bringen können.
Lieber also etwas Geld in einen hochwertigen Silikon- oder Latexplug einer ordentlichen Firma investieren, wenns was weicheres sein soll
(An der University of Rochester in New York hat man nun untersucht, welchen Einfluss Phthalate auf die Ausbildung des sexuellen männlichen Phänotyps (also die äußerlich sichtbaren Geschlechtsmerkmale) haben können.
Bei schwangeren Frauen mit männlichem Föten wurde der Gehalt an Phthalatmetaboliten (verstoffwechseltes, umgewandeltes Phtalat) im Urin der Mutter gemessen.
Nach der Geburt zeigte sich, dass bei höherer Phthalatmetabolitkonzentration im Urin signifikant öfter ein Hodenhochstand und kleinere Genitalien beobachtet werden konnten.
Besorgniserregend ist das Ergebnis deshalb, weil die kritische Konzentration in dieser Studie bei etwa einem Viertel der US-Bevölkerung zu finden ist.
Dieses Studienergebnis deckt sich mit denen aus Tierversuchen, bei denen auch bei Ratten festgestellt wurde, dass sich durch Phathalatexposition die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale und der Reproduktionsorgane negativ beeinflussen ließ.
Also hier ein weiteres Indiz dafür, dass Phthalate auch u.a. zur Unfruchtbarkeit beitragen können.)
Beste Grüße,
Mlle Savoir_Vivre