Niedermachen???????????
irgendwie scheine ich Auffassungsprobleme zu haben.
Mach ich jemanden nieder, wenn ich sage, daß ich die Umfrage ablehne?
Na gut, es wurde teilweise sehr harsch auf die Art der Fragestellung reagiert. Aber liegt der Grund nicht in der allgemeinen Ablehnung gegenüber BDSM-Praktiken? Sozusagen eine Reflektion auf die gesellschaftliche Reaktion?
Weiter oben habe ich ja schon einen Link zu einer sehr interessanten Diskussion über dieses Thema gepostet.
Ablehnungsdenken geht aber noch viel weiter.
So ist es mir vor wenigen Monaten widerfahren, daß ein von mir geschriebener BDSM-Roman in dem Verlag herausgebracht werden sollte, mit dem ich schon viele Jahre zusammenarbeite. In deren Auftrag sind reihenweise BDSM-Bilder entstanden, die in Büchern veröffentlicht wurden. Nun liegt mein erster Roman in Wortform vor und der Verlag verlangt, daß ich die wichtigen Szenen herausschneide, um keine "Gesellschaftskritik" oder "Widerspruch zur Gesellschaftskontinuität" zu üben. Hääää? Es kam zum Streit und zur Trennung von dem Verlag. Dabei war es einfach nur ein BDSM-Roman, in dem ich mehrere (reale) Lebensgeschichten von BDSM´lern in Erzählform gepackt habe.
Zweites Desaster auf dem Weg zum eigenen Roman: Lektorat: "... den Geschlechtsverkehr müssen sie streichen, weil wir keine Pornografie verlegen!" Häääää? Es gibt tausend Kuschelromane, in denen gevögelt wird, bis der Arzt kommt und selbst Bruder und Schwester in Vermehrungswut übereinander herfallen. Wunder über Wunder, weil es eben kein BDSM ist
Nun gut, ich werde den Roman jetzt selbst verlegen, gegen alle Gesellschaftsnormen verstoßen, keinen Finanzier bekommen und noch ein wenig sparen müssen. Aber das Ding kommt raus und da wird eben eine Gesellschaft kritisch betrachtet und es wird gevögelt!
Leben wir in einer Gesellschaft der Erwartungsnormen?
Ja, ich bin mir sicher, daß Gefühl durch Normierung ersetzt wird.
Dann kommen wir mal zum BDSM-Leben und dessen Auswüchsen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß es einen Schalter gibt, auf dem steht "BDSM on" oder "BDSM off". Einmal eine gewisse Vorliebe dafür entdeckt und es bleibt bei jedem Liebesspiel ein Teil des Menschen.
[wieder was gemerkt? ich habe "Liebes_spiel" geschrieben!]
Kommt es auf den GV an oder auf die Weckung und Befriedigung von Lust, Emotion, Gefühl?
S_S_S_S_T, Ihr habt die Frage gestellt, Ihr verbindet damit ein Interesse. Das ist auch gut so ... und letztendlich hat das kontroverse Diskutieren hier mehr Inhalt ergeben, als jede Umfrage es bringen kann. Klar, einen Statistik, beruhend auf eine Umfrage, ist leichter zu lesen ... aber nur informativ, wenn sie repräsentativ ist und die Ausgewogenheit der Quoting-Range eingehalten wird. Aber das wird jetzt zum Fachgesimpel, also Schluß!
Nun habe ich haufenweise Text gemeißelt und mir entschwindet immer mehr der Sinn dieses Threads. Geht es um Hinterleuchtung der Vorurteile oder um einen Erklärungsversuch eines Verhaltenskodex.
Mich erinnert das Ganze gerade an ein Schild in einem BDSM-Club, der Spielflächen in großer Zahl anbietet und am Eingang steht auf einem Schild, in großen Lettern
"Aktiver Geschlechtsverkehr unerwünscht". Ja, sowas habe ich schon gelesen.
Pinselhuberisch wie ich nun mal bin, frage ich dann mal nach der Definition von Geschlechtsverkehr. Ist es das Pim trifft Mö? Oder ist es auch Faust dringt ein? Oder was ist es?
Ach, vielleicht sehe ich das alles zu kompliziert ... es werden sowieso nur wenige User meinen viel zu langen Text durchlesen.
Michael
(von Trout)