Vermischt
Aus meiner Sicht wird hier etwas vermischt. Eigentlich geht es um 2 Themen:
1. Spontanität ausleben
Ist jemand so spontan, wankelmütig oder nicht verlässlich - wie du es empfindest -, dass du damit ein Problem hast und es für dich nicht möglich ist, das so stehen zu lassen: Setz deine Grenzen!
Sag deutlich, womit du umgehen kannst und womit nicht und was es konkret mit dir macht. Daran kann sich der andere besser orientieren und Ihr könnt sehen, ob es einen Kompromiss gibt oder ob er sich ändern kann.
Beispiel:
Statt zu sagen "mit deiner dauernden Unpünktlichkeit kann ich nicht umgehen", sag: "Wenn du mehr als 10 min zu spät kommst, habe ich das Gefühl, ich kann mich nicht auf dich verlassen."
Redet über die konkreten Punkte statt Euch in allgemeinen Vorwürfen zu verlieren.
2. Gleiches Recht für alle
Ich finde es völligen Unsinn, von jemand anderem zu fordern, er müsse mit etwas, was ich tue, umgehen können, nur weil er selbst das Selbe tut und ich damit klar komme. Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Grenzen! Es gilt, herauszufinden, wer mit was wie klar kommt.
Dieses "weil ich dir das jetzt erlaube, muss ich das aber auch zugestanden kriegen", ist für mich ein Beziehungs-/Freundschaftskiller schlechthin! Nur weil ICH mit zu spät kommen (um im Beispiel zu bleiben) klar komme, kann ich von meinem Gegenüber doch nicht fordern, er/sie müsse das auch. Ich würde denjenigen ja zwingen wollen, über seine Grenzen zu gehen. Oder auch drastischer formuliert: Auf die Art kann ich jemanden erpressen und das sogar unter dem Deckmäntelchen der Beziehung/(vermeintlichen) Liebe.
Jeder tickt doch anders! Und wie man damit gemeinsam leben kann, ist doch der wichtigste Punkt. Ein "weil du darfst, darf ich auch" ist in meinen Augen keine Lösung, sondern ein über die wahre Problematik drüberwischen und wird deshalb immer wieder Stress bedeuten. Es ist nämlich keine gemeinsame Einigung. Ich kann niemanden zwingen, etwas zu akzeptieren, nur weil ich es selbst tue. Damit fordere ich vom anderen, seine wahren Gefühle zu unterdrücken, die irgendwann wieder aufbrechen werden, selbst wenn sich der andere auf diese Gleichmacherei erstmal einlässt.
Nicht Gleichmacherei beudetet allerdings wesentlich intensivere Auseinandersetzung
und Ehrlichkeit, und die wird ja meistens leider vermieden, weil es eben auch mal weh tun kann, wenn der andere sagt: Damit komm ich nicht klar!
Just my 50 Cent
Sie von Sinnes_Lust