Grenzen überschritten und die Reaktion darauf

Konkrete Massnahmen.

haben hier doch einige auch klar geäussert

Ich habe auch nicht erwartet,dass der Thread auf vollen 30 Seiten von Vorschlägen,wie man es seinem Dom heimzahlen kann,wimmeln würde....

Lach, consi, dann würde ich doch mal diese Frage in der Subabteilung stellen lassen.....

Am besten in der "Subs unter sich" Gruppe,wa

dass noch niemand die Möglichkeit einer Anzeige bei Verletzung der Konsensualität / Vergewaltigung / nicht einvernehmlicher Körperverletzung oder Freiheitsberaubung erwähnt hat.

Würde sich eh niemand mehr trauen?

Das wird der Knackpunkt sein,schätze ich.

Joa, so ungefähr.

Anzeige wegen Körperverletzung, Vergewaltigung... Ja kann man und gibt auch richtig Streß-> für beide.

Untersuchungen, Aussagen, Gutachten evtl wenn es vor Gericht geht. Auch für Sub nicht grad angenehm.

doch würde sich sicher jemand trauen
habe ich bei einem wirklich massivsten übergriff sogar schon getan
doch trotzdem, zeig ich nicht wegen jeden tabubruchs jemanden an
dafür muss schon mehr als z.b. ein schlag ins gesicht vorhanden sein

Das denke ich auch.Ausserdem ist Dom schon bestraft genug,wenn er plötzlich keine Sub mehr hat.

Bestraft? Iwie passt das Wort in der Formulierung nicht, consi.

Vorallem geht es nicht um Strafe sondern um Erkennen, Begreifen, Verstehen und den Weg zurück bzw. das nächste Mal eben nicht mehr den Weg des Tabu- oder Absprachenbruches gehen.

wirklich?

was kam denn dabei raus? Gab's ne Gerichtsverhandlung? Wurde er (oder sie?) verurteilt? Wann war das?

es gab eine gerichtsverhandlung mit urteil für eine bedingte haftstrafe
und der zeitpunk ist schon etwas her

Konkrete Maßnahmen? Na nun ... ob ich die ergreifen könnte, sei ja erst mal dahin gestellt, aber da wir ja hier von einem Tabubruch sprechen, den ich in wirklich gravierendem Umfang noch nie erlebt habe, muss ich wohl doch mal meine Phantasie anstrengen.

Ein wirkliches Tabu für mich wären solche Dinge, wie die Einschränkung meiner Bewegung und all meiner Sinne auf einmal, Atemkontrolle, wirkliche Schmerzen ... Panik lässt grüßen.

Ein Mann würde sich nur einmal über diese Tabus hinwegsetzen ...
Ich weiß nicht, ob mein Rückzug eine Strafe für einen Dom wäre ... sein Tabubruch für mich jedenfalls eine, mit der ich nicht leben könnte, denn wie soll man ihm dann noch vertrauen?

Klar, auch ein Dom ist nur ein Mensch und Fehler sind wohl mehr als menschlich. Aber ich erwarte von jedem, dass er mich respektiert, gesteckte Grenzen, wenn, dann mit aller Vorsicht aufweicht und nicht die Holzhammermethode anwendet. Liebe, Ergebenheit, Gefühle ... alles muss gepflegt werden. Ein verdorrtes Pflänzchen kann man nur in den seltensten Fällen am Leben erhalten. Meine Meinung.

Wenn es einer ist,dem es danach leid tut und der einsieht,dass er Mist gemacht hat - JA!

Ist es einer,dem es egal ist,dem es nicht leid tut und der seinen Fehler nicht einsieht - NEIN.

Ich denke,die wenigsten Menschen,die eine SM-Beziehung,wie auch immer geartet,führen,haben sich nicht im Vorfeld gerade über die absoluten No-Go's vorher ausgetauscht.Wäre ja auch mehr als fatal,wenn Sub diese dem Dom nicht vorher steckt.

Ergo w e i s s Dom ja,was er besser lassen sollte.Als Sub definiere ich klar was eine Grenze ist,ebenso,ob für mich diese Grenze vielleicht irgendwann mal gedehnt werden könnte und ich definiere für mich ein oder mehrere Tabus,wo ich mir absolut sicher bin, diese will ich keinesfalls je überschritten haben oder auch nur gedehnt.

Ersteres ist bei Überschreitung/Dehnung unter Umständen wieder zurechtrückbar,verzeihbar,wenn es dumm gelaufen ist und Dom meine momentane Gefühlslage falsch eingeschätzt/mißinterpretiert hat,falsch re-agiert oder agiert hat und deswegen braucht man nicht gleich die gesamte Beziehung,den Dom in Frage stellen,da hilft im Nachhinein reden ungemein.

Jedoch Zweiteres ist nicht mehr vertretbar,verhandelbar,ausdiskutierbar,verzeihbar.

Und daher kann ich nur für mich sagen:
Wenn das einträfe,kann die logische Konsequenz für mich nur sofortiger Abbruch der Beziehung sein.Ohne wenn und aber.

Einspruch,Consi !!

Einem Mann,der seiner Frau in einer Beziehung Gewalt antut,ich rede jetzt von häuslicher Gewalt, dem tut es i.d.R. danach auch schrecklich leid, der bittet unter Tränen um Verzeihung,er sieht vorerst seine Fehler ein, handelt aber letztendlich immer wieder danach.Das Argument des Leidtuns zieht nicht.Bei Tabu-Bruch.

Sehe ich sehr ähnlich. Denn das Schlimme an der Sache an sich ist nämlich eher weniger die Tat als de Angst das es wieder passieren wird.

Das was ich an SM nämlich so schön finde, das ich Verantwortung mal abgeben darf im Vertrauen darauf das mir nichts wirklich passieren wird, ist damit dahin.

Es wird nie wieder wirklich ein Genuß sein. Für mich zumindest nicht. Im Hinterkopf wird immer die bohrende Frage sein: Wann wird es wieder passieren?

Aci:

Einspruch stattgegeben

Bei einem Tabubruch ja,keine Frage.Wenn jedoch Dom mal übers Ziel hinausgeschossen ist UND die Sache nicht wirklich gravierend war,nicht unbedingt.Siehe Dein eigenes Beispiel:


Meine Einstellung zu dem Ganzen ist trotz allem Verständnis die,dass sich Dom immer im Griff zu haben hat,weil er eine sehr grosse Verantwortung Sub gegenüber hat!Und das gerade bei Spielchen wie z.b. Atemkontrolle,in Folie einwickeln,etc.!

Einen,der sich nicht im Griff hat,sollte man nicht auf eine Sub loslassen.Nur steht das so einem Dom nicht auf der Stirn und hinterher ist es zu spät.


Consi

Ganz genau DAS meine ich ... du hast es nur viiiiel besser auf den Punkt gebracht!

... ist seine Reue nach einem solchen Aussetzer schlicht zu spät.

Im Normalfall kennt er ja die Tabuthemen und hat sich an die von beiden Seiten aufgestellten Regeln zu halten. Wenn er das nicht tut, verliert er den Respekt und das Vertrauen und es ist völlig egal, ob es ihm leid tut. Wie Aci schon sagte: Der Gedanke, dass er es wieder tun könnte, brennt sich ein ...

Aber gut, wir wissen auch alle, dass es viele Frauen nicht schaffen, sich aus einer Beziehung zu lösen, obwohl sie wissen, dass diese ihnen ganz und gar nicht gut tut.

Im Prinzip gebe ich dir da ja durchaus Recht,denn die Verantwortung als Dom ist sehr sehr hoch,da gereicht es mir wieder zum Vorteil,dass ich beide Seiten kenne,die der Sub,die der Dom,ich war überaus erstaunt,als ich das erste Mal Dom war,wie hochkonzentriert,mit welchen hohem Mass an Verantwortungsbewußtsein für meinen Sub ich agierte und agieren mußte,damit er mir nicht wegkippt,denn ab einem bestimmten Level der Erregung wäre er nicht mehr in der Lage gewesen,das Keyword von sich zu geben, er hatte für sich das Maß verloren und es war meine Aufgabe,aufzuhören,ihn aufzufangen/runterzuholen,zu entscheiden,,weil es ihm sonst Schaden zugefügt hätte.Er hätte sonst hyperventiliert.

Und genau hier sage ich: Es ist nicht immer leicht,diese Grenzwanderung richtig zu beurteilen,einzuuschätzen und da kann es passieren,dass man eine Fehlentscheidung trifft.Die menschlich ist,denn selbst der beste Dom ist nicht perfekt.

Je gefährlicher die Spielchen sind (Tunnelspiele,Atemkontrolle etc.),respektive sein können,umso sorgsamer muss man als Dom natürlich auch damit umgehen.

Und ich muß ganz genau wissen, was WILL mein/e Sub,WAS nicht.Und weiß ich es,darf ich damit weder fahrlässig noch grob fahrlässig oder gar BEWUSST fahrlässig umgehen.Und ich gehe mal davon aus,dass letzteres bei einem Tabubruch stattfindet.

1. eine Entschuldigung wäre angebracht, aber meistens können das
Tops nicht, wenn sie die Einstellung haben, Sub muss spuren...
oder er hat nicht den Arsch in der Hose, einen Fehler zuzugeben

2. der Versuch einer Erklärung, warum es zur Überschreitung kam...
° er hat vergessen, dass es eine Grenze oder Tabu war
° die Geilheit ist mit ihm durchgegangen, sprich...das Tier kam raus
° er hat die Situation bzgl. Sub fehlgedeutet, sprich....er hat ihre
Signale nicht wahrgenommen oder Sub hat unklare gesendet
° er wollte vorankommen in ihrer Entwicklung, weil schon länger
an der Grenze gedehnt wurde usw.

Nur wenn man die Ursache eines Fehlers oder Fehlverhaltens kennt
kann man herausarbeiten, wie man es zukünftig verhindern kann...

3. Ampelcode einführen und üben

4. das, was Kummer bereitet hat, erst mal nicht erneut in der
nächsten Zeit angehen - auf Aktionen zurückgreifen, die für beide
völlig klar sind - Schritt zurück, um wieder aufeinander zugehen zu
können, Vertrauensaufbau...den Trigger meiden

5. etwas völlig Neues sich gemeinsam erarbeiten- gemeinsames
Erfolgserlebnis stärkt die Beziehung

6. Vereinbarung treffen, dass nicht ständig darüber geredet wird-
irgendwann muss auch wieder Ruhe einkehren - das saure
Süppchen nicht aufwärmen oder Top permanent vorhalten
(natürlich muss man genug darüber geredet haben, sodass sich
beide angehört fühlen können)

7. wenn Top ein "Wiedergutmachungsgeschenk" macht, es annehmen
bzw. wenn er fragt, wie er es wieder "richten"kann, ihm entgegen
gehen und sich mitteilen, was man als Sub in dieser Situation
braucht und helfen könnte

8. irgendwann die Grenze wieder angehen, aber so, dass Sub klar
selbst darüber schreitet und nicht geschubst wird...Sub muss nicht
immer etwas über sich passiv ergehen lassen, sondern kann als
Aufgabe bekommen, selbst aktiv mitzuarbeiten

9. am beeindruckendsten ist es, wenn Sub eines Tages selbst
mitteilt, dass sie sich der "Vergangenheit" stellen will - damit
zeigt sie auch ihrem Top den Willen, sich auch auf seinen Weg
einzulassen...weil sie an ihn wieder glauben kann...
( er hat sich ja meistens wirklich etwas dabei gedacht...)

10. Top sollte auf Verspotten oder Auslachen verzichten, sondern
ihre Missgefühle ernst nehmen und auf keinen Fall runterspielen


Manchmal möchte man sich aber auch trennen, nur denken viele Menschen in solchen Momenten nicht daran, dass auch mit Abschied die Erinnerungen kommen....