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Wenn ''anständig'' die Fetzen fliegen...

Wenn ''anständig'' die Fetzen fliegen...
Hallo!

Hat wohl Jede(r) schon mal erlebt.
Sowohl als aktiv Betroffener oder passiver Zuhörer/Zuseher.

Die Rede ist von einer höchst-streitbaren partnerschaftlichen Auseinandersetzung, die in aller Öffentlichkeit ausgetragen wird, sich in ihrer Heftigkeit immer weiter emotional hochschaukelt und im schlimmsten Falle durch Handgreiflichkeiten völlig eskaliert.

Der Partner wird durch verbale Kraftausdrücke in extrem lauter Manier regelecht den Umstehenden vorgeführt und es wird gestritten, als ob es kein Morgen gäbe.

Eine Kompromittierung der härtern Art also. *streit*

Ich persönlich empfinde eine solche Art des öffentlichen Konflikts als in hohem Maße respekt-, wie auch stillos und mache einen gewaltigen Unterschied, ob im privaten Rahmen (also alleine zuhause) mal ''anständig'' die Fetzen fliegen, oder eben in oben beschriebener Form.

Wei ich diesbezüglich die Ansicht vertrete, daß Mann/Frau sich hinsichtlich seiner Beziehung ansich, also etwas zutiefst Privates zwischen zwei Menschen, in fragwürdiger Weise für Dritte angreifbar macht.

Fände ich interessant, wie ein solches Vorgehen hier individuell bewertet wird (vielleicht auch anhand persönlicher Erlebnisse), inwieweit man nach so einer Nummer wieder einfach zur Tagesordnung übergehen kann, oder es vielleicht auch als ein unverzeihliches NoGo gesehen wird.

Ein freundlicher Gruß von Purple_Sky an Alle, die Interesse an dieser Thematik finden.
*g*
orthographischer Edit:
...noch ein r für regelrecht und
l für Weil.

Nur so der Ordnung halber... *zwinker*
****ot2 Mann
10.651 Beiträge
Ein Input
Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die einen Streit in der Öffentlichkeit führen, möglicherweise beide (oder einer) die Zuhörer als "Schiedsrichter" "brauchen/missbrauchen", um sie mit ihrer Position auf seine/ihre Seite zu ziehen.
Nur ein kleiner Input
Lg
Freimut
Immer, wenn ich Zeuge einer solchen Auseinandersetzung war,
empfand ich die Situation als hochgradig peinlich.
Ich selbst achte drauf, die Notbremse zu ziehen, wenn sich eine
solche Situation zwischen meiner Partnerin und mir anbahnt.
Notfalls (war noch nicht nötig) würde ich auch die Szene verlassen.

Was Hintergründe angeht, liegt Freimut wahrscheinlich nicht falsch.
Jedoch glaube ich, dass es zweckdienlichere Wege gibt, mit seiner
Hilflosigkeit umzugehen.
Es sei denn natürlich, dass der Zweck ausschließlich darin besteht,
den Partner zu demütigen.

LG Berglöwe
Ich persönlich empfinde eine solche Art des öffentlichen Konflikts als in hohem Maße respekt-, wie auch stillos und mache einen gewaltigen Unterschied, ob im privaten Rahmen (also alleine zuhause) mal ''anständig'' die Fetzen fliegen, oder eben in oben beschriebener Form.

im schlimmsten Falle durch Handgreiflichkeiten


Das erste gepaart mit dem zweiten hat ca. ein Jahr nach der Trennung endlich mal aufgezeigt, was mein Ex für ein Psycho ist...
Konnte nämlich keiner glauben was 2 1/2 Jahre lang bei uns hinter verschlossenen Türen abging...

Ich kann jeden verstehen, der davon peinlich berührt ist als Außenstehender, aber ganz ehrlich, ich war nur froh über Zeugen...

Mit meinem Wissen von heute (als Opfer) würde ich dazwischen gehen oder die Polizei rufen sobald es zu Handgreiflichkeiten kommt!


LG HP
Beides ist peinlich und unnötig:
Ich persönlich empfinde eine solche Art des öffentlichen Konflikts als in hohem Maße respekt-, wie auch stillos und mache einen gewaltigen Unterschied, ob im privaten Rahmen (also alleine zuhause) mal ''anständig'' die Fetzen fliegen, oder eben in oben beschriebener Form.

Natürlich ist der öffentlich ausgetragene Konflikt um ein vielfaches schlimmer. Wenn es denn wirklich außerhalb der 4-Wände passiert, dann ist zumeist, wie sagt man so schön in Franken der Hochburg der Biere "Hopfen und Malz verloren!"
Wenn es denn wirklich außerhalb der 4-Wände passiert, dann ist zumeist, wie sagt man so schön in Franken der Hochburg der Biere "Hopfen und Malz verloren!"

@******len

Da magste Recht haben -falsch, da haste Recht!- , manch einer Frau hilft es aber durchaus, wenn sie sieht das man ihr ENDLICH glaubt...

Es kann der Ausstieg aus einer Gewaltbeziehung sein...muss aber nicht -leider-

Achso, Frau kann man natürlich auch mit Mann ersetzen, solls ja tatsächlich auch andersrum geben.


LG HP
Wobei ich jetzt nicht jedem sich öffentlich zoffenden Paar zwingend gleich eine Gewaltbeziehung unterjubeln würde.

Sondern erstmal ''nur'' die Stil- und Niveaulosigkeit, Partner-internen Konfliktstoff kompromittierenderweise öffentlich machen zu müssen.

Für Außenstehende nämlich außerordentlich unangenehm und peinlich, wie hier schon treffend gesagt.

Und nicht immer einfach zu wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen wäre, schlichtend und deeskalierend einzuschreiten.
HP
Achso, Frau kann man natürlich auch mit Mann ersetzen, solls ja tatsächlich auch andersrum geben.

Seltener und in anderer Art und Weise -ohne die psychische Gewalt zu benennen ;-(

LG
******_nw Mann
59 Beiträge
...die Fetzen fliegen...
...ich habe vor einiger Zeit ein sehr schockierendes Erlebnis gehabt:

Auf der schönen Einkaufsmeile Prinzipalmarkt in Münster rauchte ich draussen vor dem Laden in einer Shoppingpause eine Zigarette...in meiner Nähe ein Paar (40-50) mit zwei Kindern (14-16)...das Paar führte einen leisen Wortwechsel, plötzlich holte der Mann aus, und schlug der Frau mit voller Wucht in´s Gesicht. Sie zeigte keinerlei Reaktion ebenso wie die Kinder, die danebenstanden.
Das machte mir klar, dass diese Frau es gewohnt war, geschlagen zu werden.
Das Quartett ging dann weiter, und ich machte mir im Nachhinein Gedanken, ob ich dem Mann auch hätte eine scheuern sollen...
**********henkt Frau
7.398 Beiträge
Schlichtend und deeskalierend eingreifen sollte man tunlichst vermeiden, die Möglichkeit, dass beide Teile eines so öffentlich streitenden Paares sich dann gemeinschaftlich gegen einem selbst wenden ist doch groß.

Ok, das hätte dann den Streit zwischen den beiden auch geschlichtet *grins*


Nein, ehrlich. Ich würde niemals in der Öffentlichkeit mit meinem Partner auf eine solche Weise streiten. Geht keinen was an und muss keiner mitkriegen.

Und wenn ich selbst Zeuge solcher Streits werde, verzieh ich mich, find ich einfach nur übelst peinlich.
Also die Nummer mit der öffentlichen Ohrfeige für die Frau, und das auch noch vor eigenen Kindern, fand` ich eindeutig grenzüberschreitend!

Hier wegzusehen, halte ich dann für gefährlich und auch falsch.
Nicht nur das ...
... Zivilcourage ist gefragt!
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
das Paar führte einen leisen Wortwechsel, plötzlich holte der Mann aus, und schlug der Frau mit voller Wucht in´s Gesicht. Sie zeigte keinerlei Reaktion ebenso wie die Kinder, die danebenstanden.

Mir als bekennender Anti-BDSMlerin fällt da nur ein Begriff ein: 24/7?


*ironie*
******_nw Mann
59 Beiträge
Zivilcourage....
...gut und schön...aber es gibt nunmal Situationen, die sich so schnell abspielen, dass man(n) keine Möglichkeit hat zu reagieren.
Dazu fällt mir nicht nur spontan ein:
Werteverfall!

Normen interessieren MICH nicht, die sind für die ANDEREN!
******_nw Mann
59 Beiträge
BDSM-24/7??
may be...aber mit voller Integration der Kinder? Halte ich für eher unwahrscheinlich.
Reaktion?
Wenn ich sitzen bleibe und wegschaue, bzw. abwarte, bis sich die Streitenden entfernt haben, dann ja, dann bedarf es keiner Reaktion.

Natürlich würde ich mich nie in einer verbale Attacke einmischen, aber bei Tätlichkeiten zumindest deeskalierend
**********henkt Frau
7.398 Beiträge
Auch in dem Fall der Ohrfeige würde ich mich raushalten, denn die gezeigten Reaktionen, eben Null, beweisen, dass sie das gewohnt ist und wohl auch die Kinder.

Wer sich sowas gefallen lässt, ist selbst schuld.
Wer sich sowas gefallen lässt, ist selbst schuld.


Applaus, für dieses Statement... *ironie*

Nee, ehrlich, manchmal kann ich gar nicht so viel essen wie ich brechen mag...

Sei froh, das Du solche Situationen nicht kennst und ich wünsch Dir von Herzen das Du sie nie kennenlernen wirst.
Ich hab auch mal so gedacht wie Du, blöderweise relativiert sich die Denke, wenn Du in der Situation steckst...
Die Schläge sind das was am wenigsten weh tut irgendwann, erst macht man Dein Selbstwertgefühl am Arsch, dann Deine Psyche und eh Du Dich versiehst hängst Du so tief drin, das Du nicht mehr raus kommst.

Dazu kommt die Angst und die Scham sich irgendwem zu öffnen...

Sorry fürs OT, aber mir sind da grad die Pferde durchgegangen...


Ich wäre in mancher Situation froh gewesen wenn sich irgendwer hätte einmischen können, blöderweise hat er sein Gesicht nach außen immer gewahrt. Wie gesagt, 1 Jahr nach der Trennung hats endlich mal jemand mitbekommen...und die jenige auch nur im Ansatz!

Deswegen würde ich mich nicht scheuen bei der 1. Tätlichkeit die Polizei zu rufen...selbst wenn sie bleibt und ihn in Schutz nimmt so wird er doch immerhin aktenkundig, das kann ihr evtl. irgendwann mal das Leben retten!

LG Carina
*******ella Frau
36 Beiträge
natürlich fühlt man sich penlich berührt, ja man schämt sich später sogar oder noch während dessen fremd weil man da steht und zuhört, wie zwei Personen sich gegenseitig komprimentieren.
peinlich! ?
klar, auch.
mir geht da oft durch den kopf, was diese beiden menschen zusammengeführt hat und warum sie so miteinander und mit sich umgehen und wie traurig sie wohl sein mögen. ja, ich sensibelchen

ehm, in meiner nachbarschaft wird oft und laut gestritten, das ist heftig, manchmal denke ich die welt dreht durch und mit ihr die menschen.

gute nacht.
Auch in dem Fall der Ohrfeige würde ich mich raushalten, denn die gezeigten Reaktionen, eben Null, beweisen, dass sie das gewohnt ist und wohl auch die Kinder.

Wer sich sowas gefallen lässt, ist selbst schuld.

Diese Aussage finde ich allerdings auch befremdlich, sehr sogar.

An dieser Stelle möchte ich nichts unterstellen aber die Aussage spricht nicht unbedingt für Angst selbst etwas "abzubekommen" als sich einmischender Zeuge sondern zeugt von einer erschreckenden Gleichgültigkeit.

Soviel Senf dazu, den ich mir nicht verkneifen konnte.

--

Meine persönliche Erfahrung reicht vom einmischen bis zum selbst erlebten. Durch letzteres sehe ich das womöglich etwas "radikaler" und dennoch finde ich, hat es schlicht etwas mit Zivilcourage zu tun. Ich mischte mich schon einige male bei rangelnden Halbwüchsigen mit eindeutigem Ungleichgewicht der Kräfte bzw. der beteiligten Hosenscheisser ein, sowie einer Mutter die ihr Kind völlig unverhältnismäßig in Grund und Boden stampfte. In den Fällen reichte einfach ein etwas lauteres verbales Einmischen um die Personen scheinbar aus der Wut zu reißen und wieder ins jetzt zu holen.

Einem derart streitenden Paar das ich die Notwendigkeit sah zu "helfen" bin ich zum Glück noch nicht über den Weg gelaufen aber auch in einem solchen Moment würde ich gleiches versuchen. Oder je nach Situation Hilfe holen.

Mir selbst wurde die beschämende und demütigende Ehre zugleich vom cholerischen Ex-Partner in aller Öffentlichkeit rund gemacht worden zu sein. Natürlich hat sowas eine ganz eigene Geschichte auf die ich nicht beabsichtige weiter einzugehen aber es ist ein absolutes Nogo, dem ich einfach nur ohnmächtig gegenüberstand.

Menschen die in solch Verbindungen stecken wird wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben als irgendwie zur Tagesordnung überzugehen - bis sie es hoffentlich schaffen sich daraus zu lösen.

Bei allen anderen, werden die Reaktionen auf solch einen Auftritt wohl so vielfältig sein, wie die Gründe sowas in der Öffentlichkeit anzuzetteln oder? *gruebel*
****an Frau
1.796 Beiträge
Oha...

ich reagier schon empfindlich, wenn die Lautstärke (für mich) zu erhöht ist. Meist kann ich mir dann eine Spitze wie " Lautstarkes Aggressionsverhalten ersetzt keine Argumente" nicht verkneifen...
was sicher nicht deeskalierend ist - doch so bin ich nun mal.
Problem dabei: Ich verliere den Respekt vor dem Menschen mir gegenüber, die/der sich so verhält. Je häufiger das passiert, desto weniger wirds.

Sehe ich laute Szenen finde ich diese befremdlich. Peinlich und zur Wurst-machend für die Leute, die das veranstalten. Im Grunde unmöglich.


Gott-sei-Dank ist es mir noch nie passiert, das irgendwer "gewaltbereit" war... ich bin zwar empfindlich, weil es eben nicht meiner Streit und Diskussionskultur entspricht - doch nicht ängstlich.
Das könnte böse ausgehen.

Ich hab Frauen, die sich schlagen lassen, früher mal "die Nachkriegs-Frauen-Generation" genannt, weil damals der Mann die Hosen noch anhatte... (Abhängigkeiten usw.)
doch oft genug bekomme ich mit (ob TV oder nach Feierabend in der Altstadt), das dieses "mitmachen" generationsübergreifend ist.

Was es für mich jedoch definitiv nicht verständlicher macht!
Auch der Erklärungsversuch von Halbpension mit dem zuerst geminderten Selbstwertgefühl geht mir nicht in den Kopf...
(wie kann ein anderer Mensch MEIN Selbstwertgefühl beeinflussen? Warum ist es wichtig, das DANACH Andere mitbekommen, wie sehr man gelitten hat? Doch das ist nicht das Thema des TE)


Das Beispiel mit der Familie, die in unmittelbarer Nähe stand, wo sie eine geschallert bekam: Meine Reaktion wäre ein unverwandes Anschauen der Frau mit der Frage: "Brauchen Sie Hilfe, oder lassen Sie sich das immer gefallen?"



Ich geb dem TE Recht, das Alles geht einfach gar nicht... und bin froh mit solchen Menschen nichts zu tun zu haben oder in deren Nähe zu leben.

*my2cents*
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Generell stimme ich dem TE zu, ich finde das auch absolut unreif und einfach nur peinlich für alle Umstehenden (mal abgesehen davon, daß ich auch lautstarken, emotionalen Streit im privaten Rahmen nicht sinnvoll finde).
Aber: ich hab es auch schon erlebt, daß jemand gezielt laut wurde in der Öffentlichkeit, weil spekuliert wurde, daß der Gegenüber dann still ist aus Scham vor der Öffentlichkeit - und er so Recht bekommt. *nene*
**********henkt Frau
7.398 Beiträge
Nun, die Polizei kann ein Lied von singen, dass bei Einsätzen, wo sie wegen häuslicher Gewalt gerufen wurden, genau eben selbige geprügelte Ehefrau plötzlich vehement zu ihrem prügelnden Ehemann hielt und die helfen wollenden Polizisten/Außenstehenden mit beschimpft.

Und dann schlag ich desweiteren mal vor, bei einer Familie mit Migrationshintergrund einzuschreiten, wenn der Kerl seine Frau verprügelt, besonders die helfen wollende Frau kann sich dann wohl glücklich schätzen, wenn sie nicht selbst eine fängt.

Nein, sorry, haltet mich für gleichgültig etc. , wenn die Frau mich nicht persönlich um Hilfe bitten würde bzw. um Hilfe ruft, würd ich gar nichts machen, sondern mir eine nettere Umgebung suchen.
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