Ich habe beim lesen festgestellt daß ich nicht alleine bin...und das tut total gut....denn die Sehnsucht ist..war... manchmal...gewaltig.
Irgendwie hatte ich immer ...Fernbeziehungen....man lernt mit der Zeit wirklich besser mit umzugehen..oder mit dem Alter?....Am wohlsten fühle ich mich jedoch als ....Löffelchen, wenn ich verliebt bin. Ganz nah beieinandersein, den anderen ständig atmen fühlen...leider ist dieses Löffelchen-Leben nicht alltagstauglich!
Irgendwann muss man aufstehen ....und sei es nur um den Hund zu füttern und Gassi zu gehen.
Und irgendwann musste einer von uns wieder los....die lästigen Termine in einer anderen Stadt oder wie immer öfter...in den Flieger. Und dann wird es kalt am Rücken....und mit jedem Kilometer, der zwischen uns lag, wurde die Sehnsucht größer.
Nicht nur bei uns ..auch bei vielen im Bekanntenkreis ist das der Alltag: Fernbeziehung. Ein sehr sachliches Wort und ein unsinniges noch dazu, denn Beziehung bedeutet ja eigentlich, dass man sich so nahe ist wie es nur geht. Aber während der ersten Stunden nach dem Abschied fühlte ich mich früher immer sowas von verlassen, verloren und verwaist. Auf Dauer funktioniert Liebe aus Distanz eben nur, wenn es zwischen dem Zusammensein auch ein Leben gibt und nicht nur ein...Warten. Und daran bin ich meistens gescheitert.
Doch zwischendrin stelle ich dann immer wieder ...nachdem der erste Schmerz vorbei war, fest, das zeitweise...Alleinsein auch schön sein kann. Ich musste keine Kompromisse mehr machen. Ich kann schon morgens lautstark Puccini hören und abends stundenlang DVD's ansehen und der Hund darf aus das Sofa... alles Dinge die er hasste.
Und auch der Sex war ein erotischer Egotrip. Nicht dass ich nicht auch mal masturbiert
hätte wenn er da war...aber als Teilzeit-Single kann man seine...Muschipartys auch mitten am Tag auf der Couch, am Schreibtisch oder wo immer einem danach ist...abhalten und ich kann mir auf dem iPad Lesbenpornos dazu ansehen und zwar ohne den Ton anzustellen.
Und wenn uns doch wieder nach Zweisamkeit war...konnten wir dank moderner Technik miteinander spielen. Und Telefonsex kam mir als Verbalerotikerin total entgegen. Zu zweit im Bett gehen die geflüsterten Schlüpfrigkeiten oft im Gestöhne unter. Männer sind da offenbar eher haptisch als akustisch erregbar, aber am Telefon wird bis zum Ende gesauigelt.
Zwischendurch simsten wir uns Fotos oder Zeichnungen bei denen der andere raten musste was für eine Fantasie das sein soll. Und wenn die Sehnsucht ganz schlimm war trafen wir uns in einem Chat und taten so als hätten wir uns gerade erst kennenge-
lernt. Dank Webcam in den Laptops ist auch Strippen und Solosex vor der Kamera
möglich. Und das neuste Spielzeug von dem ich gelesen habe: einen Vibrator, dessen Intensität der Liebste aus der Ferne übers Internet regeln kann. Das hätte geheissen...er sitzt in Singapur und in Stuttgart bei mir rappelt es in der Muschi...
Das alles ist kein Notprogramm, sondern einfach eine Variation zu unserem Löffelchen-Sexleben. Das Getrenntsein führt zu einer anderen Art von Nähe. Da man sich nicht spürt und auch nicht auf Paarrituale zurückgreifen kann..muss man sich neu aufein-
ander einstellen und genau hinhören. Manchmal war es für mich einfacher über Wünsche und Fantasien erst mal zu telefonieren oder zu mailen um sie dann erst später vielleicht live umzusetzen.
Man vermisst den Partner wieder...hat Sehnsucht und das berühmte Kribbeln im Bauch. Das größte Argument für Fernbeziehungen ist aber, dass man sich ja nur wiedersehen kann, wenn man vorher getrennt war. Und das ist ähnlich wie Versöhnungssex besonders heiß.
...auch wenn ich wusste daß ich in dem Moment wo ich die Türe öffnete der Abschied auch schon wieder mit da war.