Schubladen?
Nunja, mein Standardspruch: Wer 9 Jahre Weibergymnasium überlebt hat, ist fürs Leben gewappnet. Da schockt Dich nichts mehr.
Psychologische Kriegsführung war zwar kein offizielles Unterrichtsfach, aber dennoch prägt sich ziemich typisches vor allem pubertäres Verhalten der Mädesls irgendwie ein. Boah, was für subtile Bemerkungen, weit meist unter der Gürtellinie, da mitunter abgelassen wurden, passte teilweise echt nicht mehr auf eine Kuhhaut. Dickes Fell zulegen, Zähne zusammenbeißen, wenns einem zu dumm wurde, dann auch mal zurück schießen. Verbal. Seinerzeit jedenfalls... was ich so mitkriege, unterscheidet sich die heutige Schülergeneration da nur durch die Wahl der jetzt eben elektronischen Mittel. Was vor 25 Jahren (oder mehr oder weniger) noch verbal und face-to-face (oder dann halt "hintenrum" über die Freundinnen) lief, läuft jetzt in FB oder via Handy. Mitunter "nette" Geschichten, die da auf deutschen Schulhöfen laufen. Will man gar nicht so genau wissen. Ich denke aber auch, es ist eine Frage des Wohnorts und des sozialen Umfelds, ob nun die Mädels, um die es hier ja nun mal geht, den Schritt vom Verbalen zum körperlichen Aktionismus machen. Aber die Hemmschwellen sinken und die Grenzen fallen. Und die Eltern der diesbezüglich auffälligen Schülerinnen sind mitunter auch nicht grade in einer glücklichen Situation. Entweder sie leben es nicht anders vor (von irgendwoher muss es das Kind ja haben) oder sie fallen aus allen Wolken. Und wie es halt oft auch ist, der Prophet im eigenen Land hat nix zu vermelden... insofern sind Eltern da auch in einer Situation, wo sie gerne was ändern würden, aber ebensogut mit der Heizung reden könnten. Wenn dann ein Gespräch mit jemand anderen kommt, hat man oft auch den Eindruck, dass das dann eher "ankommt".
Nun, wie ist es, wenn man "groß" ist?
Ich stelle für meinen Teil auch fest, dass ich lieber mit Männern zusammen arbeite und nur ganz wenige Kolleginnen habe (eigentlich nur zwei), wo ich mich 100% drauf verlassen kann, dass sie mir weder mit nem Messer in den Rücken fallen und auch ein kollgiales Geben und Nehmen und nicht nur Nehmen stattfindet. Warum das so ist? Keine Ahnung, vielleicht durch die 9 Jahre Jungfernaquarium?
Dass es einfach reicht?
Soziales Umfeld... nun ja. Allen alles Recht zu machen, ist eine Kunst, die niemand kann. Insofern wird es immer jemanden (auch Frauen aus dem sozialen Umfeld) geben, die bissige Bemerkungen über Job, Lebensführung, Kindererziehung und und und nicht für sich behalten können und ständig und immer alles bewerten (meist negativ), was man oder frau tut. Ja, ich empfinde das schon so, dass Frauen mehr "tratschen" und von Männern oft kommt "das interessiert mich nicht". Oder Augenrollen...
Hm... Reaktion meinerseits - wenn ichs denn direkt abbekomme... früher hab ich versucht, das verbal (nicht auf dem gleichen Niveau!!!) zu klären. Laber laber, Aufklärung, um Verständnis werben, Erklären. Hilft aber in aller Regel nichts. Wenn jemand eine (noch dazu eingefahrene) Meinung zu etwas hat, ist es schwer, da irgendwas zu ändern. Mittlerweile hör ich mir das dann an und lasse - wenns mir dann zu doof wird - eine passende (oder in den Augen der Lästerer unpassende) Bemerkung ab. Was natürlich die Gegenseite gleich nochmal in ihrer Einschätzung bestätigt. Na, und???? Lass die Leute, äh, Weiber reden...