Und eben weil ONS außerhalb des normalen Trott geschehen und man nicht zur Wiederholung verpflichtet ist, kann man dabei enthemmter und freier sein.
Und genau da unterscheiden wir uns in der Denke.
Verpflichtet bin ich nie zu etwas. Weder in einer Beziehung noch bei einem ONS.
Ich mache Dinge auch nicht für jemanden wenn ich etwas eher ablehne oder es mir keinen Spaß macht. Kompromisse ja, aber nicht mehr.
Und bei einem ONS war ich bisher weder enthemmter noch freier, da gings mir wirklich NUR um den Druckabbau.
In vielen langjährigen monogamen Beziehungen werden auch nur Teilbereiche der eigenen und gemeinsamen Sexualität "abgedeckt" - das, was beiden gefällt und nicht das, was nur einem gefällt.
Ja das ist aber dann auch nicht gesund. Da glaube ich aber eher das dies daran liegt, dass der Großteil einfach nicht fähig/willens ist das mit dem Partner zu kommunizieren.
Dann kommen wir an diesen Punkt:
Theoretisch ja, aber ich kenne z.B. Männer in meinem Alter, deren Ehe-Frauen ihnen nie einen geblasen haben. Und hier auf JC bekomme ich Mails von Männern in festen Beziehungen, die mit mir Sachen machen wollen, auf die ihre Frauen/Freundinnen keine Lust haben.
Wenn es sie so sehr stört, weshalb geht man dann eine dauerhafte Beziehung ein?
Diese Dinge werden ja von Anfang an bewusst gewesen sein.
Da seh ich wieder das Problem der falschen bzw. garnicht vorhandenen Kommunikation.
Haben alle den "falschen" Partner?
Scheinbar schon. Oder sie sind nicht fähig ihre Wünsche und Bedürfnisse ihrem Partner mitzuteilen und gemeinsam einen Weg zu finden.
Ist einer der beiden dazu nicht fähig o. willens, dann hat man in meinen Augen sehr wohl keinen kompatiblen Partner an seiner Seite.
Denn wenn man dann im Internet auf Frauenjagd gehen muss, würd ich mir Gedanken über die Stabilität meiner Beziehung bzw. meiner Ansprüche machen.
In einer Beziehung tendiert man auch dazu, immer wieder das zu machen, was "funktioniert" - und nach einer Weile spult man immer wieder dasselbe "Programm" ab.
Natürlich tut man das. Aber auch wenn du nur ONS hättest, würdest du irgendwann an einen Punkt gelangen wo sich alles wiederholt.
Es dauert länger, es wechseln die Partner. Die Spielart bleibt.
Sexuell kann das Rad nicht neu erfunden werden.
Ich hätte z.B. nie gedacht, dass mich SM hätte interessieren konnte, wäre ich immer mit dem Partner geblieben, der kein Interesse für SM hatte.
Mit einem devoten Partner kann ich z.B. die dominante Rolle annehmen - und nur diese. Will ich dominiert werden, brauche ich dazu einen dominanten Partner. Um beide Facetten zu kennen, muss ich beide mit der entsprechend geneigten Person mal erlebt haben. Das kann auch im Rahmen einer einzigen Nacht geschehen.
Vllt. unterscheiden sich da Frauen und Männer? Zumindest höre ich das meist von Frauen.
Ich persönlich weiss ob mir etwas gefällt oder nicht - dazu muss ich es nicht zwingend erlebt haben.
Ich weiss das ich kein Kaviarfreund bin, da muss ich mich nicht erst vollsauen lassen um das zu wissen.
Genauso bei SM. Es gibt Grenzen die klar im Kopf und Gefühl verankert waren noch BEVOR ich jemals etwas in diese Richtung gemacht habe.
Manche Dinge kann man nicht einfach nur so "probieren". Manche Neigungen sind vorhanden oder nicht, und man kann sie weder entdecken noch ausleben wenn der Partner diese Neigung nicht teilt.
Da stimm ich dir vollkommen zu, aber es liegt an mir ob ich dann eine monogame Beziehung zu diesem Menschen eingehe und meine Neigungen unterdrücke oder ob ich bspw. ohne Partner durchs Leben gehe oder eine offene Beziehung führe.
Aber das weiss ich ja alles BEVOR es zu "spät" ist.
Ein guter Freund von mir z.B. ist Gummifetischist - ich hätte nie verstehen können, worum es geht, hätte er mich nicht "eingeführt". Da ich seinen Fetisch aber trotz aller Sympathie nicht teile, kann er das mit mir nicht ausleben.
Also ich hab für nahezu alle sexuellen Spielarten Verständnis oder zumindest werden sie toleriert. Aber wie oben geschrieben, ich muss nicht ALLES probieren um zu wissen ob ich es mag oder nicht.
Und man muss meiner Meinung nach auch nicht alles durchhaben um zu wissen ob man mit x oder y kompatibel ist.
A und O Kommunikation. Wieviele Zugeständnisse kann ich machen und welche Form der Beziehung kommt in Frage.
Wenn ich nat. alles mal durchexerzieren will weil ich sonst nicht weiss ob ich es mag oder nicht, dann ist die monogame Beziehung mit nahezu jeder Person über kurz oder lang zum scheitern verurteilt oder ich bin eben gezwungen mir Partner abseits der Beziehung zu suchen - heimlich, still & leise. Aber so will ich mein Leben nicht führen, denn dafür is mir die Zeit zu kostbar und da wäre ich nichtmehr authentisch. Weder mir selbst noch meiner Partnerin.