Es gibt Menschen, deren Sexualität sich irgendwann nicht mehr entwickelt, und die sich nicht vorstellen können, je ihr Horizont zu erweitern oder was anderes als das schon Bekannte zu erleben. Das meine ich jetzt nicht abwertend. Es gibt beim Sex weder "richtig" noch "falsch", jeder macht, was er will.
Ist es denn eine "Entwicklung"?
Ich seh das wiedermal anders (wer hätte das gedacht)
Ich habe Zeit meines Lebens immer ungerne Mathe gemacht. Sei es Anfangs in der Schule noch während dem Studium.
Dabei ist es bis heute geblieben, auch wenn ich es berufsbedingt häufiger brauche. Aber Spaß dabei hab ich nicht.
Wenn ich unsere Buchhalter sehe und wie leicht ihnen das von der Hand geht, dann staun ich. Aber ich würde nie auf die Idee kommen ihren Job machen zu wollen. Einfach weil es nicht meinem Naturell entspricht.
Aber deshalb bin ich in meinem Denken nicht beschränkt oder gar mein Horizont begrenzt.
Lässt sich für mich 1 und 1 so auf die Sexualität übertragen.
Ich war auch so: Als ich mitte zwanzig war, dachte ich, ich hätte schon alles ausprobiert - jetzt wo ich fast 50 bin, glaube ich, ich habe noch viel zu entdecken.
Was ist wenn ich 50 bin kann ich nicht sagen, aber scheinbar gibts viele Damen die mit 40 + nochmals ne Hochphase bekommen oder Angst etwas verpasst zu haben. Beziehe ich jetzt nicht so sehr auf dich. Is auch nicht negativ gemeint
Probieren willst du aber offensichtlich nicht soo viel mehr, oder du setzst dir und deiner Partnerin ziemlich enge Grenzen. Dann bist du selbst, nach deiner Definition, ein "falscher Lebenspartner", oder?
Weisst du denn was ich schon alles probiert habe & was in mein Sexleben mit einfließt?
Nur weil ich Dinge die mir schon beim Gedanken daran eher einen Brechreiz verursachen nicht ausprobiere, halte ich mich weder für experimentierunfreudig noch in irgend einer Form ein eingeschränkter Mensch.
Ich setze bspw. meiner Freundin garkeine Grenzen. Sie ist ein eigenständiger Mensch und kann tun und lassen was und mit wem sie will. Das einzige was mir wichtig ist, ist Ehrlichkeit.
Sollte sie jemals das Verlangen nach Dingen haben die ich nicht probieren will oder ablehne, dann würde ich ihr nicht im Weg stehen.
Aber da meine momentane Partnerin so ziemlich die ähnliche Einstellung diesbezüglich hat und auch dieselben Reaktionen auf gewisse Praktiken zum Ausdruck bringt, halte ich das für eher unwahrscheinlich. Ausgeschlossen is nat. nix im Leben.
Hätte man mich vor 20 jahren gefragt, ob ich gerne Urin trinken würde, hätte ich ihn als pervers bezeichnet.
Aber im Laufe meines Lebens bin ich Menschen begegenet, die ganz normal waren und für die Urin trinken gar nicht eklig war.
Für mich ist niemand pervers. Solange kein Mensch (oder Tier) zu Schaden kommt oder gegen den Willen etwas passiert soll jeder leben wie er lustig is.
Aber im Laufe meines Lebens bin ich Menschen begegenet, die ganz normal waren und für die Urin trinken gar nicht eklig war. Disko-Bekanntschaften, übrigens.
Ich habe es in dem passenden Rahmen dann auch probiert und festgestellt, dass es eingentlich was sehr Erotisches sein kann. Meine erste "Golden Shower" habe ich der Disko-Toilette erlebt
Dann hattest du wohl das Bedürfnis das zu tun. Mir stellen sich bei dem Gedanken die Zehennägel hoch
Und alles auf Teufel komm raus muss ich nicht probieren, nur um sagen zu können das ich es getan hab.
Ich ess auch keine Haifischflossen. Möglich das es total lecker schmeckt aber ich würde es niemals essen. Und ich brauch dieses Erlebnis nicht in meinem Leben. Denn meine Persönlichkeit ist so strukturiert, dass ich immer etwas im Hinterkopf hätte das mich abhält und es nicht meinem Wesen entspricht.
Genauso verhält es sich mit diversen sexuellen Praktiken.
Wäre ich bei meiner Vorstellung geblieben, wäre ich auch um eine Erfahrung ärmer geblieben. Ich mußte mich aber nicht dazu zwingen, es war einfach so, dass diese Begegnung mich dazu gebracht hatte, über meinen Tellerrand zu schauen.
Ja es gibt soviele Erfahrungen die ich im Leben nicht machen werde und so viele Dinge die ich niemals (aus verschiedensten Gründen) nicht erleben were, da beeinträchtigt mich das Auslassen mancher Praktik in meiner Entwicklung als Mensch eher weniger
Es gibt m.E. ein Unterschied zwischen Wissen - weil man etwas kennt und probiert hat - und Sich-Etwas-Vorstellen - mangels Erfahrung.
Deswegen finde ich den Vergleich mit Obst passend.
Erst wenn man sich hat auspeitschen lassen, kann man sagen, dass es ihm keinen Spaß gemacht hat. Vorher kann man das nicht wissen. Aber vielleicht sehe ich das zu eng
Auch da wieder Einwand
Es gibt, wie oben geschrieben, soviele Dinge die man niemals verwirklichen kann und man dennoch von manchen schon eine Vorstellung hat und auch sehr genau weiss wie es wäre wenn.
Und ehrlich gesagt haben mich einige Dinge die mich damals tierisch gereizt haben bei Ausleben sehr enttäuscht.
SC z.B. Ach was war ich da scharf drauf und dann wars einfach ein Haufen pseudo toleranter Hobbyoffener Kleingartenspießer bei denen nichts dahinter steckt außer substanzlosen Sprüchen.
So auch mit GS & der Vorstellung mit nem anderen Mann dabei.
Alles in der Phantasie besser als beim ausleben.
Lag nicht an den falschen Menschen sondern einfach meinem naturell. Es ist nicht das was ich brauche um sexuell ausgeglichen und zufrieden zu sein.
Andere müssen alles durchprobieren - ich nicht. In allen Lebensbereichen. Und da ist Sex nur ein Teil davon.
Eine S Klasse fährt sich sicher besser als meine Karre, aber ich würde niemals soviel Geld ausgeben und mir einen kaufen. Brauch ich nicht.
Meinst du? Ich glaube nicht, weil ich wirklich sehr viele Sex-Partner gehabt habe und immer wieder überrascht wurde, was es alles gibt. Jeder Mensch erlebt den Sex anders und deswegen ist der Sex mit jedem neuen Partner eine neue Erfahrung. Zuegeben, manche haben eine so begrenzte Vorstellung von Sex, dass Sex mit denen nicht wirklich aufregend ist.
Ja dann ist dein naturell und deine Einstellung einfach eine andere.
Du erlebst es anders als ich es tue. Und wenn wir beide mit unserer Form der Sexuelität am besten klarkommen und am zufriedensten sind, dann haben wir beide den für uns besten Weg gewählt
Für mich kann der Sex an sich genauso gut sein, unabhängig davon, ob ich jemanden liebe oder ihn nur attraktiv finde - der Unterschied liegt nur in den Gefühlen, die ich dabei empfinde. Aber dasselbe trifft auch auf andere Aktivitäten zu: Spazieren, Essen oder ins Kino gehen mit jemandem, in dem ich verliebt bin, ist für mich - auf emotionaler Ebene - was Anderes, als das mit Freunden zu machen - obwohl es mir in beiden Fällen Spaß macht.
siehe oben. Is bei mir eben anders.
Aber interessant deine Thesen zu lesen.