Okay. Irgendwo gibt es doch WMDs.
Okay. Es scheint sie zu geben. Lasst uns doch mal sammeln.
Situation 1: Mann will ficken, egal wen oder was. Geht los, kriegt es meistens nicht. Manchmal doch. In dem Fall geht Mann nach Hause, hängt sich das gefüllte Kondom in seinen Trophäensammelschrank, erzählt noch ein paar Freunden darüber vergisst es. Frau fand es (bei dem Typen) dann wohl doof. Aber wahrscheinlich eher, weil es sie ärgert, schon wieder so viel gesoffen zu haben.
Situation 2: Frau will ficken, halbwegs egal wen oder was. Auch wenn nicht ganz der empirisch empfundene Standardfall, das gibts. Sie braucht ungefähr eine Viertelstunde, um innerhalb ihres Beuteschemas fündig zu werden. Kein langes Gerede, komm, Schnucki, wir gehen Ficken. Gesagt getan. Wenn die Frau Glück hatte, einen erwischt zu haben, der vor der ungewohnten Situation keine Angst hatte, könnte es sein, dass es ganz lustig wird. Aber kann auch nicht. Wie das beim Sex halt so passiert. Der Typ freut sich, markiert sein gefülltes Kondom mit einem goldenen Schleifchen, bevor er es in seinen Trophäenschrank hängt und erzählt davon allein seinen Freunden.
Situation 3: Zwei Männer wollen ficken. Scheint irgendwie leichter zu organisieren sein, wenn ich meinen Homofreunden glauben darf. Aber wenn der Schrank mit den gefüllten Kondomen überquillt, schmeißen sie ihn aus dem Fenster. Und irgendwann ermüdet das ganze auch.
Situation 4: Person a will ficken, egal wen oder was. Weil Person a die Erfahrung gemacht hat, dass das mit der Ansage "Willste Figgän?" nicht so gut klappt, und ihrer Meinung nach zu wenige andere Personen auf ONSe stehen, setzt sich Person A die Romantiker-Tarnkappe auf, flirtet Person B an, was das Zeug hält und verspricht das Blaue vom Himmel herunter. Mathematisch gedacht könnte man vorhersagen, dass diese Situation Person B umso häufiger droht, je lauter B konstatiert, dass OMS blöd ist. Denn dann muss sich A stärker verstellen. Und der Erfolg hängt natürlich unter anderem von As Schauspieltalent ab.
Person B lässt sich auf A ein, sie pimpern, A dabei mit einer wie auch immer dosierten Mischung aus Triumphgefühl und schlechtem Gewissen. Danach sieht sich A der Situation ausgesetzt, dass sie möglichst schnell aus der Lüge rauskommen muss und tut und sagt absurdes Zeug, was Person B schockiert und mit heftiger Enttäuschung zurücklässt. Hass auf ONS wächst. Der Kondomschrank auch, aber er wird auch für A irgendwann zum Symbol für den eigenen Zynismus. Deine Lüge wird Dich erhaschen.
Situation 5: Zwei treffen sich, hatten eigentlich gar nicht vor, heute mit jemand Unbekanntem Sex zu haben. Und haben vielleicht auch Gründe, die dagegen sprechen. Aber sie merken, dass sie sich sexy finden. Und merken, es geht ihnen beiden gleich. Also sagen sie sich: Okay. Wir wollen uns nicht das Leben kompliziert machen. Aber wir sind so dermaßen geil aufeinander, das müssen wir jetzt machen. Und sich machen ab, hierbei bleibt's. Dann haben sie Sex, ich wage zu behaupten, dass er gut ist. Und hinterher denken sie zurück, holen sich immer mal wieder einen bei der Erinnerung runter, weil es einfach so gut war, und sind von da an der Versuchung ausgesetzt, das doch noch mal zu wiederholen. Wenn sie konsequent waren, haben sie keinerlei Kontaktdaten ausgetauscht. Wenn doch, fällt ganz bestimmt irgendwann, vielleicht nach Jahren, der eine in die Versuchung, das nochmal zu versuchen. Wird es wieder gut?
Situation 6: Welche noch? Erzählt...