Je mehr man/frau sich auf etwas konzentriert, umso weniger bekommt man es. Fokussieren ist der besser Weg - nach meiner persönlichen Erfahrung.
Fokussieren bedeutet u. a., alles andere, auch den Kopf, ausschalten. Mein Problem war früher immer, dass ich alles so gut wie möglich machen wollte, und dabei muss man ja konzentriert zu Werke gehen. Als ich gelernt hatte, jegliche Kontrolle einfach abzugeben, innerlich loszulassen und mich hinzugeben, hat es fast wie von allein geklappt.
Dann musste ich nur noch begreifen, dass Orgasmen auch eine Sache von Anspannen und Entspannen ist, also eine rein körperliche Übung. Dieser häufig gegebene Tipp, sich zu entspannen, ist nicht immer hilfreich - Hingabe und inneres Loslassen ist nach meiner Erfahrung wichtiger und hilfreicher.
Außerdem: wie entspannt man, wenn man total verkrampft versucht, sich zu entspannen?
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Was den Punkt betrifft, dass die Orgasmen immer mehr verflachen oder gar verschwinden: Wenn es keine körperlichen Ursachen hat - siehe oben! Und wenn es psychische Ursachen hat, könnte - wie bei allen Menschen, ganz besonders aber bei uns Frauen - es auch so sein, dass alte, lange verbuddelte und sehr tiefe Empfindungen aufsteigen, die uns Angst machen: "Was, wenn ich mich dem, was da an Gefühlen hochkommt, einfach hingebe? Was passiert dann um Himmels willen mit mir?"
Und um an diesen Punkt nicht mehr zu kommen, wird unbewusst, ohne dass man/frau das selbst spürt oder merkt, bereits abgeblockt. So war es auch mal bei mir - dabei hatte ich gerade erst kurz zuvor die Freude am Orgasmus entdeckt gehabt. Und ich bin durch die Lektüre einiger wichtiger Bücher und ein paar sehr offene, harte und ehrliche Gespräche dahinter gekommen, wovor ich mich fürchte.
Sofort hat sich der Knoten gelöst - und seitdem werden meine Orgasmen nicht nur immer mehr, sondern von Jahr zu Jahr immer heftiger, manchmal einfach nur der Wahnsinn. Also gilt auch hier letzten Endes: inneres Loslassen und sich einfach hingeben - ohne Angst, was passieren könnte.
Die Antagharin