Hallo Zitrusfrucht
Mir ging es so: Als ich anfing, mich für Sex zu interessieren, habe ich alles mögliche, was ich in die Finger bekommen habe, gelesen, und ich habe masturbiert. Beim masturbieren hatte ich schon deshalb keinen Orgasmus, weil ich in einem Zimmer mit meiner Schwester geschlafen habe und es daher "unauffällig" halten musste. Einen Orgasmus kannte ich daher erst einmal nur aus der Theorie.
Das dumme ist ja, dass es für den weiblichen Orgasmus keinen "Beweis" gibt, aber jede Menge Vorstellungen, woran er zu merken sein müsste, wenn man ihn erlebt. Ich war mir dann aber, auch als ich ungestörter Sex mit mir und anderen hatte, nie sicher, ob ich eigentlich Orgasmen hatte. Im nachhinein glaube ich, wenn ich welche hatte, dann keine starken. Aber ich denke bei mir hat die "Orgasmusfähigkeit" schleichend angefangen: Indem ich bzw. meine PartnerInnen einfach nicht mehr so bald mit der Stimulation aufgehört haben. Ein Erlebnis ist mir in Erinnerung geblieben irgendwann in meinen 20ern mit Vibrator und Dildo, eine stundenlange Orgie mit mir allein - da war auf jeden Fall mindestens ein O. dabei.
Mittlerweile reicht mir selbst bei der Selbstbefriedigung ein Orgasmus nicht mehr aus. Auch etwas anstrengend manchmal. Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass ich Orgasmen habe, auch wenn es sich meist nicht anfühlt wie bei Hemingway. Aber ich hab mich mal selbst gefilmt dabei und es sah aus wie in der Wissenschaft beschrieben, mit der typischen Rötung usw.
Zur Frage nach den Verhütungsmitteln: Keine Angst vor Schwangerschaft haben zu müssen hat bei mir in Punkto Orgasmusfähigkeit sicher eine Rolle gespielt.
Und zu den anderen Fragen: Abtörnend und orgasmusverhindernd haben sich bei mir immer Partner ausgewirkt, die unsicher wirkten (-> fallen lassen können). Blöd ist halt, wenn der Partner Selbstzweifel bekommt, weil er der Partnerin keinen O. verschafft. Gespräche wirken auch abtörnend. Außer wirklich gekonnter Dirty Talk, aber ich hab nur sehr wenige kennen gelernt, mit denen ich da auf einer Wellenlänge war. An Erkenntnis am ehesten die, dass die Frage, ob das jetzt ein Orgasmus gewesen sein könnte, ziemlich müßig ist, und ich lieber ausprobiert habe, "ob noch was geht".
Aber Vorsicht: Kann süchtig machen.