Nylon !
********rinz:
Muss nicht immer Nylon sein, auch Microfser ist so soft und sexy.
Nylons sind ganz unvergleichlich. Wir tragen sie beim Sex gelegentlich sogar beide gern.
Kurz ein Auszug zur Geschichte (Autor unbekannt, kein Copyright):
Sechs wohlgeformte Frauenbeine stehen im Regal, akkurat aufgereiht, schwarz und hautfarben bestrumpft, durchsichtig und blickdicht, gemustert und bunt. Zufrieden sieht Dorit Schmidt auf ihre Dekoration. "Meine ersten Strümpfe waren noch aus Kunstseide", sagt die 58jährige. Die ersten Perlonstrümpfe hat sie sich in der Lehrzeit gekauft, Mitte der Fünfziger. Seitdem hat Dorit Schmidt "in Strümpfen gearbeitet", erst als Verkäuferin in der Friedrichstraße, seit der Wende betreibt sie ein kleines Geschäft am S-Bahnhof Pankow. "Als das Perlon kam, das war schon revolutionär", sagt sie. "Die Strümpfe waren plötzlich viel durchsichtiger."
Eine Revolution in Sachen Damenwäsche hatte Paul Schlack sicher nicht im Sinn, als er für die IG Farben in seinem Labor in Berlin-Lichtenberg nach neuen Kunststoffen forschte. Vor 60 Jahren, am 29. Januar 1938, synthetisierte der Chemiker aus Phenol, einem Bestandteil des Steinkohlenteers, einen neuen Stoff: das Perlon. Doch auch in den USA wurde erfolgreich experimentiert. Nylon nannte die Firma DuPont ihr neues Produkt, das dem Perlon sehr ähnlich war. Weil sich die Konzernchefs nicht gegenseitig behindern, sondern ihre Wunder möglichst schnell vermarkten wollten, tauschten sie ihre Patente aus und teilten sich die Absatzmärkte.
DuPont nahm bereits 1939 die erste Nylon-Spinnanlage in Betrieb, bald wurden die ersten Nylons verkauft für 250 Dollar. Dennoch waren die feinen Strümpfe schnell vergriffen. Auch in Deutschland wurden probeweise Perlonstrümpfe produziert. Doch bevor die Frauen auf den Geschmack kommen konnten, wanderte der Kunststoff vom Damenbein in die Rüstungsindustrie. Im Zweiten Weltkrieg wurde Perlon für Fallschirme und Flugzeugreifen, Pistolengriffe und Moskitonetze eingesetzt.
Bei Kriegsende wurden die IG Farben liquidiert, Patente verfielen. Die ersten Nylons steckten in Care-Paketen und bei amerikanischen GIs, waren auf dem Schwarzmarkt teuer und auf Bezugsschein selten zu erstehen. Rasch wurden die raren Dinger zum Mythos. Erst das bestrumpfte Bein galt als schön und machte die Frauen verführerisch, drückte die neu erwachte Lust am Leben aus. Da setzte manche nicht nur die Ellenbogen ein, um Strümpfe zu ergattern. Wer leer ausging, färbte sich die Beine mit Kaffeesatz und trug mit dem Augenbrauenstift eine "Strumpfnaht" auf.
1950 wurden dann in Deutschland die ersten Perlonstrümpfe produziert. Im Westen kamen sie aus Bayern, im Osten aus Sachsen, dem ehemaligen Zentrum der deutschen Strumpfindustrie. Sie wurden noch auf Flachstrickmaschinen hergestellt, also in Form gearbeitet und dann hinten zusammengenäht. Da hatte man dann die Naht und eine Zierferse dran. Die Strümpfe waren längst nicht so elastisch, dass sie sich jeder Beinform anpassten. Deshalb veranstaltete die Firma Arwa, die nach dem Krieg aus dem Erzgebirge nach Oberbayern gezogen war, ab 1951 sogenannte Beinwettbewerbe, die angeblich die schönsten deutschen Frauenbeine ermitteln sollten. Der praktische "Nebeneffekt": Tausende von Frauenbeinen wurden vermessen, Durchschnittsbeine errechnet, Größen festgelegt. Die "deutsche Beinkönigin" von 1951 hatte einen Fesselumfang von 21,2 und einen Wadenumfang von 33,5 Zentimetern.
"Wo Männer schönen Beinen nachschauen", hieß es in der West-Werbung, "ist es oft der Strumpf, der die faszinierende Wirkung auslöst." Angeblich war die Wirkung einer Frau zu einem Drittel von ihren bestrumpften Beinen abhängig. Wer "plodernde Nahtstrümpfe" trug, galt als schlampig. Auch Laufmaschen zerstörten im Nu den Eindruck, für den Notfall hatten viele Frauen Nagellack oder Uhu dabei.
Fast überall gab es Laufmaschendienste, die für ein paar Pfennig Strümpfe reparierten. Heute ist Helga Duwe eine der wenigen Berlinerinnen, die ihr Geld mit "Repassieren" verdient. In ihrer Werkstatt in Berlin-Mahlsdorf liegen Lupen, die am Kopf befestigt werden, hauchdünne Fäden und Nadeln mit Widerhaken dran, die durch Druckluft vibrieren. Mit 18 Jahren hat sie ihr Handwerk gelernt, damals war es die Notlösung einer Schwangeren. Über die Jahre nahm sie Kunststopferei und Änderungsschneiderei in ihr Angebot auf, das Geschäft lief gut. "Strümpfe und Strumpfhosen waren teuer, 9,50 Mark kostete die billigste. Mit Ferse und Zwickel 14 Mark", sagt Frau Duwe. Mit der Wende kam "der totale Bruch. Unsere Frauen haben gedacht, mit Billigstrumpfhosen zum Wegschmeißen können sie sich ihre Träume erfüllen." Heute ist sie 56. Inzwischen läuft das Geschäft zunehmend.
Der Perlonstrumpf hat seit seiner Erfindung eine vielseitige Entwicklung genommen. Mitte der fünfziger Jahre verschwand die ewig schiefsitzende Strumpfnaht mit den rundstrickenden Zylindermaschinen kamen die nahtlosen Strümpfe. Viele Fabrikanten verschliefen den Trend. Sie glaubten, der nahtlose Strumpf sei nur für schlanke, gutgeformte Beine geeignet, allen anderen verleihe erst die Naht "eine gewisse Form und vor allem: Sex-Appeal".
Von den Männern sogleich als Liebestöter verschrieen wurde die Stumpfhose, 1958 in Frankreich erfunden, zwei Jahre später in Deutschland auf dem Markt. Von der Eleganz der Strümpfe war sie tatsächlich noch weit entfernt: Die ersten Modelle waren aus dickem Kräuselkrepp. Die Strumpfhose setzte sich erst Anfang der siebziger Jahre durch, als die Rocksäume nach oben rutschten. Nur mit ihr konnte der Minirock seinen ersten Frost überstehen.
Aber der Strumpf lässt sich nicht verdrängen. Vor allem ältere Damen kaufen welche, gibt Dorit Schmidt Auskunft, aber auch bei jungen Frauen nimmt die Nachfrage zu. Die kaufen dann halterlose, "oder die jungen Männer tun es".
Sechs wohlgeformte Frauenbeine stehen im Regal, akkurat aufgereiht, schwarz und hautfarben bestrumpft, durchsichtig und blickdicht, gemustert und bunt. Zufrieden sieht Dorit Schmidt auf ihre Dekoration. "Meine ersten Strümpfe waren noch aus Kunstseide", sagt die 58jährige. Die ersten Perlonstrümpfe hat sie sich in der Lehrzeit gekauft, Mitte der Fünfziger. Seitdem hat Dorit Schmidt "in Strümpfen gearbeitet", erst als Verkäuferin in der Friedrichstraße, seit der Wende betreibt sie ein kleines Geschäft am S-Bahnhof Pankow. "Als das Perlon kam, das war schon revolutionär", sagt sie. "Die Strümpfe waren plötzlich viel durchsichtiger."
Eine Revolution in Sachen Damenwäsche hatte Paul Schlack sicher nicht im Sinn, als er für die IG Farben in seinem Labor in Berlin-Lichtenberg nach neuen Kunststoffen forschte. Vor 60 Jahren, am 29. Januar 1938, synthetisierte der Chemiker aus Phenol, einem Bestandteil des Steinkohlenteers, einen neuen Stoff: das Perlon. Doch auch in den USA wurde erfolgreich experimentiert. Nylon nannte die Firma DuPont ihr neues Produkt, das dem Perlon sehr ähnlich war. Weil sich die Konzernchefs nicht gegenseitig behindern, sondern ihre Wunder möglichst schnell vermarkten wollten, tauschten sie ihre Patente aus und teilten sich die Absatzmärkte.
DuPont nahm bereits 1939 die erste Nylon-Spinnanlage in Betrieb, bald wurden die ersten Nylons verkauft für 250 Dollar. Dennoch waren die feinen Strümpfe schnell vergriffen. Auch in Deutschland wurden probeweise Perlonstrümpfe produziert. Doch bevor die Frauen auf den Geschmack kommen konnten, wanderte der Kunststoff vom Damenbein in die Rüstungsindustrie. Im Zweiten Weltkrieg wurde Perlon für Fallschirme und Flugzeugreifen, Pistolengriffe und Moskitonetze eingesetzt.
Bei Kriegsende wurden die IG Farben liquidiert, Patente verfielen. Die ersten Nylons steckten in Care-Paketen und bei amerikanischen GIs, waren auf dem Schwarzmarkt teuer und auf Bezugsschein selten zu erstehen. Rasch wurden die raren Dinger zum Mythos. Erst das bestrumpfte Bein galt als schön und machte die Frauen verführerisch, drückte die neu erwachte Lust am Leben aus. Da setzte manche nicht nur die Ellenbogen ein, um Strümpfe zu ergattern. Wer leer ausging, färbte sich die Beine mit Kaffeesatz und trug mit dem Augenbrauenstift eine "Strumpfnaht" auf.
1950 wurden dann in Deutschland die ersten Perlonstrümpfe produziert. Im Westen kamen sie aus Bayern, im Osten aus Sachsen, dem ehemaligen Zentrum der deutschen Strumpfindustrie. Sie wurden noch auf Flachstrickmaschinen hergestellt, also in Form gearbeitet und dann hinten zusammengenäht. Da hatte man dann die Naht und eine Zierferse dran. Die Strümpfe waren längst nicht so elastisch, dass sie sich jeder Beinform anpassten. Deshalb veranstaltete die Firma Arwa, die nach dem Krieg aus dem Erzgebirge nach Oberbayern gezogen war, ab 1951 sogenannte Beinwettbewerbe, die angeblich die schönsten deutschen Frauenbeine ermitteln sollten. Der praktische "Nebeneffekt": Tausende von Frauenbeinen wurden vermessen, Durchschnittsbeine errechnet, Größen festgelegt. Die "deutsche Beinkönigin" von 1951 hatte einen Fesselumfang von 21,2 und einen Wadenumfang von 33,5 Zentimetern.
"Wo Männer schönen Beinen nachschauen", hieß es in der West-Werbung, "ist es oft der Strumpf, der die faszinierende Wirkung auslöst." Angeblich war die Wirkung einer Frau zu einem Drittel von ihren bestrumpften Beinen abhängig. Wer "plodernde Nahtstrümpfe" trug, galt als schlampig. Auch Laufmaschen zerstörten im Nu den Eindruck, für den Notfall hatten viele Frauen Nagellack oder Uhu dabei.
Fast überall gab es Laufmaschendienste, die für ein paar Pfennig Strümpfe reparierten. Heute ist Helga Duwe eine der wenigen Berlinerinnen, die ihr Geld mit "Repassieren" verdient. In ihrer Werkstatt in Berlin-Mahlsdorf liegen Lupen, die am Kopf befestigt werden, hauchdünne Fäden und Nadeln mit Widerhaken dran, die durch Druckluft vibrieren. Mit 18 Jahren hat sie ihr Handwerk gelernt, damals war es die Notlösung einer Schwangeren. Über die Jahre nahm sie Kunststopferei und Änderungsschneiderei in ihr Angebot auf, das Geschäft lief gut. "Strümpfe und Strumpfhosen waren teuer, 9,50 Mark kostete die billigste. Mit Ferse und Zwickel 14 Mark", sagt Frau Duwe. Mit der Wende kam "der totale Bruch. Unsere Frauen haben gedacht, mit Billigstrumpfhosen zum Wegschmeißen können sie sich ihre Träume erfüllen." Heute ist sie 56. Inzwischen läuft das Geschäft zunehmend.
Der Perlonstrumpf hat seit seiner Erfindung eine vielseitige Entwicklung genommen. Mitte der fünfziger Jahre verschwand die ewig schiefsitzende Strumpfnaht mit den rundstrickenden Zylindermaschinen kamen die nahtlosen Strümpfe. Viele Fabrikanten verschliefen den Trend. Sie glaubten, der nahtlose Strumpf sei nur für schlanke, gutgeformte Beine geeignet, allen anderen verleihe erst die Naht "eine gewisse Form und vor allem: Sex-Appeal".
Von den Männern sogleich als Liebestöter verschrieen wurde die Stumpfhose, 1958 in Frankreich erfunden, zwei Jahre später in Deutschland auf dem Markt. Von der Eleganz der Strümpfe war sie tatsächlich noch weit entfernt: Die ersten Modelle waren aus dickem Kräuselkrepp. Die Strumpfhose setzte sich erst Anfang der siebziger Jahre durch, als die Rocksäume nach oben rutschten. Nur mit ihr konnte der Minirock seinen ersten Frost überstehen.
Aber der Strumpf lässt sich nicht verdrängen, auch bei jungen Frauen nimmt die Nachfrage zu.