Hotel Seitensprung
Nun, vielleicht war es kulturell einfach noch zu anspruchsvoll und die Hintergrundstory nicht für jeden zu verstehen, denn als Grundgerüst diente das Bühnenstück "Reigen" von Arthur Schnitzler.
Wer sich zuvor mit der Thematik, evtl. auch über die liebe Tante "Wiki" beschäftigt hat, konnte sich auch auf die teilweise überzogen frivole Darstellung konzentrieren, die die beiden Hauptdarsteller wirklich klasse und vor allem amüsant umgesetzt haben. Alleine dadurch kam Stimmung auf und das joy-Publikum wurde auch spontan von den Darstellern mit Kommentaren kokettierend einbezogen.
Wo die Grenze zwischen einem erotischen oder einem frivolen Theaterstück zu ziehen ist, nun... da hat jeder so seine persönliche Einschätzung und jeder sein persönliches Kopfkino, welches angeregt wird oder auch nicht.
Jemand, der sich als sexuell offen betrachtet, nur weil er z.B. auf dieser Plattform hier gemeldet ist, kann in der Realität trotzdem ein gespaltenes Verhältnis zur Sexualität haben.
Auch hier gilt halt: jeder so wie er mag!
Wir fanden es prima, lustig, sehr unterhaltsam. Endlich mal wieder ein Stück, bei dem man den Kopf einfach abschalten konnte.
Schließlich sind wir nicht mit der Erwartung in dieses Stück gegangen, dort ein Pendant zum "Safari" aus Hamburg vorzufinden (Anm. : ist nur ne These, ich war noch nicht dort
) ... eine table dance bar bzw. live acts mit GV auf der Bühne haben wir auch nicht erwartet.
Und im Sinne von gabiundernst kann ich nur anmerken:
Es kommt nicht aufs Budget des Stückes an, sondern darauf, ob man sich als Zuschauer in das Stück einfügen und mitgehen kann. Ansonsten steht es jedem frei zu gehen!
Allerdings glaube ich, dass bei etwas über 100 Sitzplätzen eine Quote von 2 %, vielleicht auch 5 %, denen es überhaupt nicht gefallen hat, zu vernachlässigen ist!
Das Theater ist erfrischend anders und ich freue mich auf ein neues Stück