Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Liebe auf Augenhöhe
1263 Mitglieder
zur Gruppe
Die Zweite Frau
2498 Mitglieder
zum Thema
Beziehung zu Sex/Sexualität & euer Weg18
Ihr lieben Frauen*, wie würdet ihr eure Beziehung zu Sex/Sexualität…
zum Thema
Gegensätzliche Sexualität zerstört langsam unsere Beziehung449
Ich habe ein großes Problem und hoffe sehr, dass mir hier jemand…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Gegensätzliche Sexualität

****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
Hallo ihr Lieben,

ich wünsche auf diesem Weg allen, die sich an diesem Threat beteiligt und mich bei meinem Anliegen durch wertvolle Denkanstöße unterstützt haben, ein stressfreies, besinnliches und frohes Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Dan2011
*******ara Frau
1.193 Beiträge
@ all
Was für eine interessante Diskussion!

Bin zufällig darauf gestoßen und habe noch nicht alle Posts lesen können, aber bis jetzt schon mal ein großes Kompliment an alle Mitschreibenden!

Für den nächsten Besuch hier nehme ich mir mehr Zeit und Ruhe ...
****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
Hallo.

Bei mir hat sich in letzter Zeit einiges getan und ich bräuchte noch einmal eure Hilfe.

Da ich beim Sex mit meiner Frau leider immer weniger empfinde, hatte ich mir überlegt, eine Tantramassage auszuprobieren aus der Hoffnung heraus, dass mein Kopf mal wieder freier wird, ich nicht ständig über unsere Sexualität nachgrübele, ein stückweit auch, um dem Bedürfnis nach fremder Haut nachzukommen und mich mal wieder selbst zu spüren und dadurch vllt. zu einem anderen Körpferempfinden zu kommen. Ich habe mich intensiver als bisher zu diesem Thema informiert und habe auch einige sehr Mut machende Erfahrungsberichte gelesen. Ich weiß, dass es in meiner Situation sicher kein Allheilmittel ist, aber dennoch denke ich, dass es mir vielleicht helfen kann, ein stückweit mich selbst zu finden (klingt jetzt vllt. etwas esoterisch).

Als ich mit der inneren Beschäftigung mit dem Thema so weit war, habe ich in einem renommierten Institut angerufen und wollte mich erkundigen, ob es mir in meiner Situation und bei meinem Problem helfen kann. Und da hatte ich ein Schlüsselerlebnis: Meine Gesprächspartnerin (Tantramasseurin UND Sexualtherapeutin) sagte, sie glaube nicht, dass die mir geschilderten Probleme mit der Sexualität zu tun haben. Ihre Vermutung war, dass mein Leben vielmehr an anderer Stelle aus dem Ruder läuft und es sich nur in der Sexualität manifestiert. Das traf mich wie mit der Keule auf den Hinterkopf. Ich hatte zwar schon immer mal in diese Richtung überlegt und es war auch ansatzweise hin und wieder Thema bei unserer Therapeutin, aber ich habe es wohl nicht ernst genug genommen bzw. mich verbissen in die sexuellen Probleme reingesteigert und alles andere ausgeblendet und verdrängt.

Wenige Tage nach dem Telefonat denke ich, dass ich tatsächlich an mir noch einiges ändern muss, speziell meine Art, alltägliche Erlebnisse zu interpretieren und zu werten (meine Denkmuster haben - nüchtern betrachtet - sehr pessimistische Züge). Das größte Problem ist wohl, dass ich in dem Moment, wenn es mir schlecht geht, in einer sich selbst verstärkenden Abwärtsspirale stecke und es dann Tage - wenn nicht sogar ein bis zwei Wochen - dauert, bis ich da wieder rauskomme. Das Gebot der Stunde heißt also Persönlichkeitsentwicklung/ Selbstfindung… Aber wie? Aber das ist ein anderes Thema.

Nach dem Telefonat denke ich auch, realistisch zu wissen, was ich von einer guten Tantramassage erwarten kann. Diese Erfahrungen möchte ich nun gerne machen. Und hier beginnt das eigentliche Thema, bei dem ich Hilfe brauche. Ich will nicht einfach eine Massage buchen und mich nicht darum scheren, was meine Frau davon denkt und wie sie dabei empfindet. Also haben wir das Thema lang, breit und schmerzhaft diskutiert. Abgesehen von den Bedenken, dass sie nicht weiß, wie sie nach einer Massage mit dem Bewusstsein umgehen soll, dass eine andere Frau mich berührt und mir Lust und ein sinnliches Erlebnis verschafft hat wiegt das zweite wesentlich schwerer. Was ist, wenn ich meine Messlatte für Sinnlichkeit und damit auch für Sex so hoch lege, dass sie mich gar nicht mehr befriedigen kann? Wenn ich das Erlebnis immer wieder als Vergleich für unsere sexuellen Erfahrungen anlege und zu dem Schluss komme, dass sie mir nicht reicht?

Ich kann ihre Bedenken sehr gut nachempfinden. Ich für meinen Teil denke schon, dass ich die beiden Dinge trennen kann. Dass ich auch hinterher noch sehr genau weiß, dass ich für dieses Erlebnis bei einem fremden Menschen Geld bezahlt habe und dass ich danach einfach eher eine Vorstellung davon habe, nach welchem Gefühl ich überhaupt auf der Suche bin. In der Beziehung denkt meine Frau allerdings, dass ich momentan in einem Labyrinth gefangen bin und keine Ahnung davon habe, welche Ansätze/Lösungsmuster ich versuchen soll, um da wieder raus zu kommen. Sie denkt, dass ich eine Tantramassage als letzten Strohhalm für meine Situation sehe, mich verzweifelt daran festklammere und daher gar nicht objektiv beurteilen kann, ob ich nach einer Massage wirklich zwischen dem Erlebnis und den Gefühlen für meine Frau und beim Sex mit meiner Frau trennen kann.

Sie möchte mir diese Erfahrung ermöglichen, kann es jedoch nicht, so lange gerade das zweite Bedenken auf ihr lastet.

Meine eigentlichen Frage sind nun: Sind ihre Bedenken berechtigt? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder gibt es für unser Problem vllt. auch ein verstecktes Potential durch diese Massage, an das wir noch nicht gedacht haben. Bitte antwortet so objektiv wie möglich.

Joengel und ich haben diesen Beitrag zusammen geschrieben. Bitte bedenkt daher auch die Ansichten meiner Frau.

Dan2011
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Hi Dan,

ich muss vorrausschicken, Deine Ausführungen überfordern (selbst) mich.
Als Input möchte ich erwähnen, dass es auch Tantra-Paare! gibt, die Massagen für Paare anbieten.
Keine Ahnung, ob das jetzt ein hilfreicher Input war.
Lg
Freimut
******ore Frau
4.637 Beiträge
Lieber dan, liebe joengel,

also erstmal ist es doch sehr sehr gut, dass Ihr miteinander ins Gespräch kommt!!!

Und solange Ihr Beide ein Interesse an Gesprächen habt, ist die Gefahr der Entfremdung, des unlösbare Konflikts und damit der Trennung schon viel kleiner.

Ich kann nur aus meiner -weiblichen - Sicht berichten:

• ich würde eine Tantramassage nicht im eigentlichen Sinne als Sexerfahrung werten!
Schonmal sind die aktiven Berührungen einseitig: i.d.R. wird eine Massage sinnvollerweise abgebrochen, wenn der Massierte aktiv wird.

• Du hast zur Masseurin schon u.U. eine emotionale Beziehung, die reicht aber an eine Paarbeziehung nicht heran und auch der erotische Faktor kommt zwar zum Tragen, aber irgendwie ganz anders...

• für mich war die Tantramassage ein Türöffner und ich habe die sich öffnenden Räume mit meinem Partner betreten!

die Massage war ein erstes Highlight, da ich dort die ersten vaginalen Orgasmen hatte, aber der Sex mit meinem Mann ist dann immer besser geworden. ( Übrigens war "chri" auch erst ziemlich deprimiert, hatte er sich doch 7 Jahre bemüht, mich zum Orgasmus zu bringen und dann schaffte es ein "fremder"in 2,5 Stunden.... mittlerweile ist er sehr froh darüber und wird demnächst selber seine erste Massage geniessen, die ich ihm als Gutschein geschenkt habe...)

Vielleicht bist Du gerade auf dem Weg vom Sex zum intimen Sex?!

Das erfordert - finde ich- schon Mut, da man seine seelischen Hüllen auch erst fallenlassen lernen muss.

Ich finde Eure Entwicklung total spannend und finde es toll, wie offen Ihr sie auch hier schildert. Interessant ist ja, dass es erst um eine Tantramassage für joengel ging und nun bist Du - dan- der, der mit dem Gedanken spielt.

Bin gespannt auf Eure weiteren Berichte

Alles Gute Euch Beiden!

Dani
*****har Paar
41.020 Beiträge
Auch wenn ich mich wiederhole, Ihr beiden: Hätte sie auch Bedenken, wenn Du Dich bei einer ganz normalen medizinischen Masseurin z. B. wegen einer Muskelblockade beim Sport massieren lassen würdest? Oder wenn eine Urologin Dich dort untersuchen müsste, wo Dich keine andere Frau anfassen darf? Was wäre, wenn Du mal eine Verletzung oder Krankheit am Penis hättest? Dürftest Du Dich dann nicht behandeln lassen?

Anders ist auch eine seriöse und gute Tantramassage nicht zu werten.

Was die dadurch möglicherweise erfolgende Öffnung von Dir im sexuellen Fühlen betirfft, so schließe ich mich der Schilderung von Gioiamore an. Das wird im Normalfall beiden zugute kommen.

Und solltet Ihr Euch nicht (was ich sowieso empfehlen würde!) einfach als Paar massieren lassen, könnte ja später auch sie sich entsprechend behandeln lassen. Sie wird dann ja auch erfahren haben und wissen, dass Tantra keine Prostitution ist, ebensowenig wie der Gang zu einer Sexualtherapie, dass es nicht Anrüchiges oder Verbotenes ist.

*

Zu dem anderen Punkt: Natürlich zeigt sich in unserer Sexualität auch unsere Persönlichkeit, das weiß ja jeder. Wer allgemein ein eher lockerer und fröhlicher Typ ist, wird es meistens auch beim Sex sein, und wer eher in sich gekehrt und schweigsam ist, der ist es häufig auch beim Sex. Und so weiter.

Und genau so können sich da natürlich auch Probleme, Blockaden, Sichtweisen und Verhaltens- bzw. Denkmuster der gesamten Persönlichkeit zeigen.

Wer allgemein nicht wirklich genießen kann, z. B. auch eine Mahlzeit nicht als sinnlichen Genuss, sondern nur als "Essen reinstopfen und sattmachen" empfindet (häufig z. B. bei MacDonalds zu beachten), der wird meistens auch beim Sex nicht gerade sinnlich empfinden. Und so weiter.

Und so können sich Probleme der eigenen Persönlichkeit oder in der Paarbeziehung selbstverständlich auch in der Sexualität zeigen, auch die eigenen Muster, mit den Dingen und den Menschen umzugehen und wie man mit Gefühlen überhaupt umgeht, wie man sie bewertet, zulässt oder ablehnt.

Ich halte es für sehr seriös und lobenswert, wie die Tantra-Therapeutin sich verhalten hat. Und ihren Hinweis würde auch ich sehr ernst nehmen und dran bleiben!

Weiterhin alles Gute für Euch - und bleibt im Gespräch miteinander!

(Der Antaghar)
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Ich weiß ja nicht ob das am Thema vorbeigeht...


... aber es gibt doch auch Tantramassagekurse für Paare? Wäre das vielleicht "ein Einstieg"?
**********vence Frau
430 Beiträge
@joengel
mach es selbst!

Du wirst jetzt einwenden, dass Du ja keine Tantramasseuse bist, aber das ist zweitrangig. Versuch Dich in ein paar der Grundgedanken einzufühlen - dem Gegenüber absichtslos (ohne eigene sexuelle Ziele) entgegenzutreten und seinen Körper, seine Sexualität achtungsvoll ehrend zu berühren, zu wecken.

Nimm Dir Zeit (erst mal alleine) und tu es in Gedanken, stell Dir vor, wie das sein könnte, wo Du beginnst, welchen Weg Du über seinen Körper nimmst, wie Du ihn berühren kannst ... nicht um ihn zu erregen, sondern um ihn seinen Körper ganz, bewusst spüren zu lassen.

Es gibt Videos im Netz ... da kannst Du Dir Anregungen holen, aber das wichtigste in meinen Augen ist Dein Gefühl. Wenn Du ihm gut tun willst, Deine Anerkennung seiner Körperlichkeit wirklich fühlst, dann kommt das auch in Deinen Händen und seinem Körper an.

Aber nimm Dir Zeit, schau erst mal in Dich, wie es Dir mit dem Gedanken geht!

Würzigen Gruß
die Herbe
Zuerst dein ich dann der Sex
Was Du beschreibst, dass Dein allgemeines Leben nicht im Lot ist, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich habe das mit einer ganz normalen Psychotherapie (konkret: tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie) gemacht. Zahlt sogar die Krankenkasse. Details kannst Du auf meiner HP finden.
Hat mir sehr geholfen.
Und mit der positiven Gelassenheit, kam auch wieder Freude im Bett auf. Aber es ist sehr schwer zu akzeptieren (für mich war es das auf jeden Fall), dass es die eigenen negativen Gedanken sind, die der Aufhänger sind. Und es ist keine schnelle Lösung.
Aus dem was du schreibst, würde ich die Tantramassage lassen. Aber welcher Erkenntnisgewinn soll da raus kommen? Wenn es gut ist, was dann? Folgt daraus, dass Deine Frau zu blöd ist. nein, es folgt m.E. nach daraus, dass Du wenn Du freudig gespannt (also positiv drauf bist), Freude am Sex empfinden kannst. Und Du wirst es aber nicht wiederholen können, solange Du nicht wieder positive Stärke in Dir selbst findest. Deine Zweifel wird es m.E. nach nicht beseitigen können.

Und freue Dich, dass deine Frau die Geduld und Liebe hat diesen Stress mit Dir durchzustehen. Sie muss Dich wirklich lieben.
********nder Mann
2.896 Beiträge
****011:
Meine eigentlichen Frage sind nun: Sind ihre Bedenken berechtigt? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder gibt es für unser Problem vllt. auch ein verstecktes Potential durch diese Massage, an das wir noch nicht gedacht haben. Bitte antwortet so objektiv wie möglich.

Sind ihre Bedenken berechtigt? In einem anderen Kontext würde ich provokanterweise "Nein." sagen; natürlich sind sie das. Die Frage ist nur, was du/sie/ihr daraus macht.

Was mir spontan eingefallen ist: Zusammen Tantramassage lernen, hat man da gleich was für zu Hause und sein eigenes Fähigkeitsrepertoire erweitert. (Von der inneren Haltung, die damit einher geht, ganz zu schweigen, aber die bekommt man so ähnlich wohl auch anderswo.)

Da das aber gleichzeitig ein (wahrscheinlicher) Zeit & Kostenaufwand ist, finde ich den Vorschlag von "herbedeprovence" hilfreich: Warum massiert sie dich nicht/ihr euch gegenseitig. Einfache Berührungen "ohne Ziel". Außer dem anderen gut zu tun/ihn sich spüren/erfahren zu lassen. Mit ein wenig Gefühl braucht es dafür nicht mal (erlernte/ausgebildete) Technik. Und wenn man dieses Gefühl noch nicht hat, kann man ja gemeinsam auf Entdeckungstour gehen. "Was passiert, wenn ich dich da drücke. Was passiert, wenn ich dich dort massiere. Wie fühlt sich das für dich an, wenn ich das so und so mache." - ein neugieriges Erkunden von sich selbst und dem Gegenüber.

Und das kann ungeheuer, ich möchte fast sagen unendlich viel Spaß machen, wenn beide dafür offen sind. (Yeah.)
****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
@ Antaghar:

Stimmt, dass mit dem Berühren bei einer Massage hattest du vor einiger Zeit auch bei ihr angesprochen. Das ist aber kein Problem für sie. Sowohl eine Massage von einem/ einer Fremden an sich als auch wenn ich mich massieren lasse, ist kein Problem für sie.

Und das mit der Urologin an meinen Genitalien hatte ich auch leider schon. DAS war kein angenehmes Gefühl *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Dan2011
DAS war kein angenehmes Gefühl

Logisch, lieber Dan, das ist es wohl für keinen. Aber es ist notwendig, um etwas zu heilen.

Vergleichbar wäre es damit, wenn Du darauf beharrst, dass sie nicht zum Frauenarzt gehen darf, weil sie dann ja von einem anderen Mann berührt wird.

Noch einmal: Tantra-Massagen sind wirklich nichts anderes als Behandlungen. Das hat nichts damit zu tun, dass man einen anderen liebt oder begehrt, man hat auch keinen Sex mit anderen.

Deshalb ist es verständlich, dass man da mit Vorsicht und Schritt für Schritt rangeht, sich Zeit lässt und damit intensiv beschäftigt, aber Angst muss man da keine haben.

*

Das mit den tantrischen Eigen-massagen halte ich für problematisch. An sich ist es eine gute Idee, aber es gehört eben auch ein bestimmtes Bewusstsein beim Massierenden dazu sowie sehr viel Erfahrung. Und das kriegt man leider nicht rasch durch ein paar Bücher oder Videos.

Einen Versuch könnte es aber trotzdem wert sein ...

(Der Antaghar)
erst einmal: danke für die fragen und die offenheit, dan2011 und joengel, die den raum für - für mein empfinden - sehr anregende, offene und teilweise auch sehr berührende antworten geboten haben.

ob deine bedenken berechtigt sind, joengel, kann meiner ansicht nach nur von dir selbst beantwortet werden. denn, selbst wenn noch so viele andere aus eigener erfahrung hier schreiben würden, dass sie es nicht sind, so kann dein empfinden doch anders sein. vor allem auch mit der eigenen interpretation zusammenhängend. und die scheint momentan richtung ´unangenehm / nein / ungewollt..´ bis vielleicht sogar ein wenig ´bedrohlich / übergreifend´ zu neigen. ob nun auf dich selbst oder auf dan bezogen.
deshalb sehe ich mich nicht in der lage, dir darauf zu antworten.

doch ich erzähle gern von meiner eigenen erfahrung mit einer tantramassage.

seit jahren hat mich das thema immer wieder - mal mehr mal weniger intensiv - beschäftigt. im letzten jahr konstant. ich habe mich im netz auch ein wenig nach den möglichkeiten umgeschaut.
es war und ist mir wichtig, dass es transparent ist, zu wissen, was genau geschieht, aus welchem grund bzw. was die ab- und ansicht der masseuse / des masseurs ist, wie und wo, was dabei alles sein kann (erfahrungsberichte), ob und dass ich meine grenzen jederzeit neu ziehen kann und diese erkannt und respektiert werden, auch wenn sie sich währenddessen spontan ändern / auftauchen... da habe ich eine seite gefunden, die mich in all dem angesprochen hat, sowohl den verstand mit allem noch so detaillierten fragen als auch das bauchgefühl angesprochen hat. das ananda institut in köln.

es hat seit der entscheidung dafür noch fast ein jahr gedauert (es sind erst einige wochen seit meinem besuch dort), zeit in der ich mich immer wieder mal damit beschäftigt habe und die entscheidung wieder hinterfragen konnte. nur um zu merken, dass ich wirklich neugierig darauf bin und diese erfahrung machen will. ohne ein bestimmtes ziel, ohne aufgaben und genaue vorstellungen.
[das ist vielleicht ein unterschied - im vergleich zu eurer situation -, der einiges ausmacht. es war für mich druckfrei, mein eigener wunsch mit neugieriger vorfreude verbunden, ohne das gefühl, dass etwas davon abhängen würde, ja, es hat nicht mal jemand anderen interessiert, ob ich das mache oder nicht. rein beschreibend gemeint.]

es hat sich dann mit meinem letzten partner ergeben. wir waren da gerade ein paar wochen zusammen, jedoch beide neugierig auf diese erfahrung. es war eine paarsitzung, allerdings in getrennten räumen.
ich wollte das neue für mich genießen (oder auch nicht, wusste ich ja im vorfeld noch nicht, wie es wird), all die neuen eindrücke frei von ablenkung auf mich wirken lassen. ich weiß, dass ich sehr leicht von allen eindrücken von außen abzulenken bin. so wäre es auch mit der gegenwart meines partners gewesen.

natürlich stand auch die frage im raum "was genau passiert bei ihm? wie weit geht das? was macht sie genau, das ihm vielleicht so gut gefällt, dass er mehr davon will, ich aber vielleicht nicht kenne/kann/weiß usw.?...".
so haben wir danach auch darüber gesprochen und ich habe ihm diese bedenken/ängste mitgeteilt. allein dafür, da hinschauen zu können, war es schon bereichernd. mir dieser ängste bewusst(er) zu werden.

es war für ihn eine sehr schöne erfahrung, allerdings keine erotische. die entspannung und der natürliche umgang mit dem GESAMTEN körper, einschließlich - nicht ausschließlich - dem intimbereich, waren schlichtweg wohltuend. es war auch nichts dabei, das außergewöhnlich wäre oder eine bestimmte technik, die ´anheizen´ würde oder sonstiges in der art.
lediglich der offene, herzliche und eben auch physiotherapeutisch wohltuende umgang mit dem körper in seiner gesamtheit. (und das warme öl. *g* )
was an sich simpel klingen mag, doch allein schon die bedenken davor zeigen, dass es das aufgrund so vieler übernommener glaubenssätze, ängste und vorstellungen nicht ist.

für mich war es überraschend anders als erwartet. ich hatte in der ganzen zeit davor, in der ich mich immer wieder mal damit beschäftigt und immer mehr darauf gefreut habe, unbewusst doch eine gewisse erwartungshaltung aufgebaut. ohne ein konkretes ziel und ohne eine bestimmte vorstellung von dem, was passieren sollte, doch - wie mir erst danach bewusst wurde - mit der vorstellung DASS etwas (am besten spektakuläres) passieren sollte.
dem war nicht so. einerseits. denn ich war zwar gleich zur begrüßung von der offenheit und herzlichkeit zu tränen gerührt und emotional offen und während der anfänglichen ganzkörpermassage sehr entspannt, doch als es um den intimbereich ging plötzlich emotional wie betäubt. nur noch im kopf, alles beobachtend und begleitend kommentierend. ohne jegliche empfindung dabei.
und dadurch ist andererseits doch viel passiert. denn diese reaktion hat mir weitere - mir bis dahin unbewusste - blockaden und muster und übernommene glaubenssätze aufgezeigt. die ich mir danach in aller ruhe weiter anschauen, sie aufkommen lassen und - wenn und wie es auftaucht - fühlen kann.

eine für mich sehr spannende und schöne erfahrung. natürlich vor allem in bezug auf mein empfinden mit der massage. gleichzeitig aber auch in bezug auf das miteinander als paar dabei. und.. nicht trotz sondern gerade wegen der bedenken und ängste, die sich dadurch auch zeigen durften.


egal auf welche art und weise und mit welchen begleitern und helfern, ich wünsche euch weiterhin eine so offene und bereichernde erfahrungsreise miteinander.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
@****010:

Lass dir die Tantramassage einfach von einem Mann geben....

Kann mir vorstellen, dass deine Frau damit sehr viel weniger Probleme hätte.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Das ist zwar eine richtig gute Idee, aber ich kenne Frauen, die genau damit noch größere Probleme hatten: z. B. die Angst davor, dass der Mann dann schwul werden könnte.

Aber es ist eine ernsthfte Überlegung wert: Er wird von einem Mann, sie von einer Frau massiert. Gute und seriöse Tantra-Studios bieten so etwas gerne an.

(Der Antaghar)
****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
@ raele
... die den raum für - für mein empfinden - sehr anregende, offene und teilweise auch sehr berührende antworten geboten haben.

Oh ja, so sehe ich es auch. Vielen Dank für die tollen Antworten. Meine Frau kam leider noch nicht zum Lesen, da sie im Januar beruflich immer sehr eingespannt ist, aber es läuft uns ja nicht weg.

Joengel, ich liebe dich.

Dan
*******0102 Frau
3 Beiträge
Jetzt melde ich mich direkt mal zu Wort
Vielen Dank für eure statements.

@**********vence
wir haben schon mal eine gegenseitige Tantramassage mit Hilfe eines Videos genossen. Wir fanden es beide sehr schön. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Dan2011 es wesentlich mehr genießen könnte, wenn er seine Alltagsprobleme besser in den Griff bekommen könnte. Ich finde es eine gute Idee dies mehr auszubauen und eine individuelle Massage daraus werden zu lassen.

@*******mind
Du sprichst mir aus der Seele. Genau das ist wahrscheinlich unser Problem. Dan2011s Probleme im Alltag wurden zum Teil zu unseren Problemen beim Sex. Nur leider haben wir dies erst jetzt zum Teil verstanden. Dies hat dazu geführt, dass die letzten 2 Jahre leider nicht so super waren, wie sie hätten sein können. Ich will gar nicht abstreiten, dass unser Sex besser und ausbaufähig sein könnte, aber es müssen nicht zwingend die Vorschläge von Dan2011 umgesetzt werden, die er zwischendurch angebracht hat, mit denen ich große Probleme habe. Ich empfand die Zeit als sehr kritisch, insbesondere da meist die Fehler bewusst oder unbewusst bei mir gesucht wurden bzw. ich bei mir gesucht habe. Und dieser Irrgang der letzten Monate führt auch dazu, dass ich der Tantramassage für Dan2011 kritisch gegenüber stehe. Nicht nur dass ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll, sondern auch mit dem Bewußtsein, dass er dies als eine Art „Heilmittel“ ansieht. Ich denke es könnte kurzfristig auch eins sein, aber langfristig muss er einfach andere Wege finden, den Alltag zu meistern.
@*******mind. und ja, ich liebe ihn sehr. Und noch habe ich die Kraft, dies mit ihm durchzustehen. Aber es ist nicht einfach.

@***le
Dein Bericht ist sehr spannend. Insbesondere fand ich interessant, dass du erst ein Jahr nach deinen intensiven Recherchen eine Tantramassage in Anspruch genommen hast. Und das ist wahrscheinlich auch der Unterschied. Da wir seit längerer Zeit Probleme haben, ist bei dem Thema Tantramassage auch keine Lockerheit/Objektivität mehr drin, wie wenn man dieses Thema ungezwungen angehen kann. Da Dan2011 erst wollte, dass wir beide eine Tantramassage in Anspruch nehmen sollten, bzw. ich, damit ích lockerer werde, und nun er, damit er sich den Wunsch nach fremder Haut erfüllen kann bzw. er wieder ein besseres Körperempfinden bekommt, lastet auf diesem Thema eine schwere Bürde. Ich denke über Tantramassage halt eben noch nicht so positiv, doch manchmal denke ich, ich müsste dem zustimmen, nur damit ich alles tue um unsere Liebe zu retten, jedoch würde ich mich selbst dabei aufgeben. Derzeit bin ich noch so stark, ich weiß aber nicht wie lange noch. Und ich weiß auch nicht, was dann schlimmer ist.

Ich hoffe ihr könnt mich nach meinen Ausführungen besser verstehen.

Und @****011: Du bist meine große Liebe und ich werde alles in meiner Macht stehend tun, damit unsere Liebe und Familie eine Zukunft hat. Ich liebe Dich und ich werde dafür kämpfen, nur hilf mir dabei, denn so langsam schwinden meine Kräfte!
Liebe Joengel
es klingt, so parallel wie bei uns, dass es schon fast schmerzt es zu lesen.

Ich habe ja oben geschrieben, Dan soll das mit dem Tantra lassen, so doll kann es gar nicht sein wie es inzwischen überfrachtet ist.

Umgekehrt möchte ich dir zu rufen: Lass ihn doch, aber nimm Ihm das Versprechen ab, sich danach über Coaching oder Therapie seinen Irritationen im Alltag zu widmen. Einfach, damit die Vision der grossen Tantraheilung abgefrüstückt ist. Sie steht sonst immer im Raum und im Weg.
So wie mich mein Schatz irgendwann jemand anderes hat fesseln lassen. Dann war das weg und ich wieder auf dem Weg zu Ihr.

Ich wünsche Dir Stärke und Euch alles Gute.
liebe @joengel0102. lieber dan2010
auch zu uns als Paar gibt es da seehr viele Ähnlichkeiten,
die anfängliche "Fehlersuche" bei meiner Liebsten, mit der Zeit dann das Erkennen meiner eigenen Themen - inzwischen stehen wir auf Augenhöhe voreinander, jeder hat seine Themen, jeder seinen Weg - und der gemeinsame Weg dahin war, wie auch Ihr erlebt, schwer, zuweilen hart.

Und ich bin meiner Liebsten unendlich dankbar, daß sie eines nie, nie, nie gemacht hat:
Irgendetwas zugestimmt, um unsere Liebe zu retten, sich jedoch dabei selbst aufgeben.


Ich denke über Tantramassage halt eben noch nicht so positiv, doch manchmal denke ich, ich müsste dem zustimmen, nur damit ich alles tue um unsere Liebe zu retten, jedoch würde ich mich selbst dabei aufgeben. Derzeit bin ich noch so stark, ich weiß aber nicht wie lange noch. Und ich weiß auch nicht, was dann schlimmer ist.


Ihr könnt auf Dauer nur gewinnen, wenn keiner von Euch sich selbst aufgeben muß, damit schadet man sich selbst und zugleich auch dem Partner.
Dan2010 - was auch immer Ihr macht: Ermuntert Euch gegenseitig, jeweils an Euch selbst fest zu halten, Euch selbst nicht für den anderen aufzugeben.

Ich wünsche Euch beiden Kraft und Zugewandheit für Eure jeweiligen Wege!

lg erwil
*******ara Frau
1.193 Beiträge
Große Erwartungen
Liebe @ Joengel,

Ich denke über Tantramassage halt eben noch nicht so positiv, doch manchmal denke ich, ich müsste dem zustimmen, nur damit ich alles tue um unsere Liebe zu retten, jedoch würde ich mich selbst dabei aufgeben

diese Befürchtungen sind sicher verständlich, vielleicht sogar berechtigt.

Wenn einer der Partner etwas in Angriff nimmt, was seine Empfindungen, seine Sicht der Dinge, vielleicht sogar Teile seines Wesens verändern könnten, dann verursacht das beim anderen Partner womöglich die Angst, selber "auf der Strecke" zu bleiben. Das muss jedoch nicht so sein!

Nach allem, was ich bisher von Euch gelesen habe denke ich eher, dass Dan diese Schritte und Maßnahmen in Erwägung zieht, weil er etwas für Euch, für Eure Beziehung tun will.

Ich kann mich einem Teil meiner Vorredner nur anschließen: probiert es doch einfach zu zweit! Meines Wissens gibt es Tantramassage auch ohne Berührung der Intimzonen, also mehr unter dem Aspekt "Wellness", einfach um ein besseres Körperempfinden zu erlangen und nicht als "Sexualtherapie", die Tantra auch gar nicht sein will.

Und wenn man sich dieses Erlebnis gemeinsam und gegenseitig gönnt, dann nimmt das ja vielleicht auch diesen übergroßen (positiven wie negativen) Erwartungsdruck heraus.
*****ef4 Mann
789 Beiträge
Und ich bin meiner Liebsten unendlich dankbar, daß sie eines nie, nie, nie gemacht hat: Irgendetwas zugestimmt, um unsere Liebe zu retten, sich jedoch dabei selbst aufgeben.

Unendliche Zustimmung. Das ist sonst Überredung, der Nachgeschmack ist bitter und schädlicher, als es vordergründig nutzt.

Mir scheint eine übersteigerte Erwartung in dem Zufriedenheitsgewinn von Sexvariationen zu liegen. Was soll dann erst nach der Gewöhnung daran folgen?

Hellhörig werde ich, wenn sie schreibt, er solle seinen Alltag in den Griff bekommen. Sex ist Spiegel. Warum kümmern wir uns so gerne um dieses Abbild statt mit uns selbst? Ist es die Lust, die Ungeduld?

F.
****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
Momentan habe ich das Gefühl, als überschlagen sich bei mir die Gedanken. Gerade drei Tage ist es her, dass ich dieses hier schrieb:

Und da hatte ich ein Schlüsselerlebnis: Meine Gesprächspartnerin (Tantramasseurin UND Sexualtherapeutin) sagte, sie glaube nicht, dass die mir geschilderten Probleme mit der Sexualität zu tun haben. Ihre Vermutung war, dass mein Leben vielmehr an anderer Stelle aus dem Ruder läuft und es sich nur in der Sexualität manifestiert. Das traf mich wie mit der Keule auf den Hinterkopf.


Und seitdem ist unheimlich viel bei mir in Bewegung gekommen. Dieses Schlüsselerlebnis hatte ich am vergangenen Donnerstag. Wobei, wie gesagt, öfters auch in unserer Paartherapie das Thema „Alltagsprobleme“ aufgekommen ist. Es scheint nur so, dass man manchmal radikal auf ein Thema gestoßen werden muss, bevor man sich dessen ernsthaft annimmt. Meine Gesprächspartnerin hatte mich, meine Probleme am Telefon innerhalb weniger Minuten und weniger Sätze „durchschaut“. Also dachte ich, da muss doch etwas dran sein.

Als meine Tochter mittags schlief, setzte ich mich ans Internet, recherchierte ein wenig über Selbstfindung/ Persönlichkeitsentwicklung, bestellte per Express-Lieferung „Tu, was dir am Herzen liegt“ von Andrew Matthews und „Erfolgsprinzip Persönlichkeit: Selbstmanagement mit Psychosynergetik“ von Dietmar Hansch, packte mir danach Enigma auf meinen MP3-Player und meditierte eine halbe Stunde (ich erinnerte mich, dass ich während meinem Zivildienst mal ein Seminar zur Zen-Meditation hatte;-) ). Wow, was für eine Ausgeglichenheit!

Am Samstag waren beide Bücher da. Da mir „Tu, was dir am Herzen liegt“ als leichtere Kost vorkam, setzte ich mich daran und habe es gestern fertiggelesen. Auch wenn Matthews kein Psychologe ist, versteht er es doch, wortgewandt und witzig die Vorzüge des positiven Denkens aufzuzeigen. Und das mit einem tiefen Sinn, der nicht direkt beim Lesen der durchaus lustigen Beispiele ins Auge sticht. Sicherlich, ich muss mit dem Buch langfristig arbeiten. Einmal gelesen reicht nicht aus, und doch: Es ist, als hätte sich in mir ein Schalter umgelegt. Am Sonntag bin ich um 5.20 Uhr aufgewacht. Ich war auf einen Schlag hellwach und voller Tatendrang. Der Sex mit meiner Frau am Sonntag war wieder schön - nicht das, nach dem ich auf der Suche bin - aber durchaus das Beste, was ich in letzter Zeit an Sex hatte. Und dabei war es nicht mal besonders einfallsreich. Und auch in anderen Bereichen geht es mir besser. Ich habe am Sonntag das erste Mal seit langem wieder zielstrebig ein Vorhaben verfolgt und fertig bekommen, ich habe mich am Montag auf der Fahrt zur Arbeit (60 km, das meiste Autobahn) nicht über andere Verkehrsteilnehmer oder den Stau aufgeregt und ich hatte auch das erste Mal seit langem wieder Spaß auf der Arbeit. Und zwar so viel, dass ich meinen angestrebten Feierabend verpasst habe. Und mein Job ist wirklich nicht dass, was ich als Erfüllung sehe.

Ich hätte nie gedacht, dass man innerhalb weniger Tage so grundsätzlich anders denken kann. Auch wenn es noch keine absolute Kehrtwende ist, aber es fühlt sich einfach freier, entspannter, authentischer an. Und vor allem wird mir jetzt klar, dass ich recht leidenschafts- und ziellos und pessimistisch bin und meine schlechte Stimmung vor Freunden und Kollegen hinter einer Maske, hinter Schauspielerei verstecke. Gerade Leidenschaft - egal in welchem Lebensbereich - ist mir ziemlich fremd. Ein vages Gefühl davon habe ich nur, und dass auch erst seit Sommer letzten Jahres. Da habe ich unseren Garten neu angelegt. Mit Planung und Gestaltung und wirklich sehr harter körperlicher Arbeit (zumindest für einen, der beruflich am Schreibtisch arbeitet). Kurze Zeit zuvor habe ich mit einer weichen Kampfkunst begonnen. Ich freue mich jetzt richtig darauf, wenn da das Training wieder losgeht, denn das werde ich intensivieren. Neben dem Training des Körpers steht hier die Stärkung des Geistes im Vordergrund. Und den Frühling kann ich kaum noch abwarten, wenn ich endlich im Garten weitermachen kann. Parallel werde ich Persönlichkeitsentwicklung - nicht die Arbeit an meiner Sexualität - betreiben. Gerade auf das Buch über Psychosynergetik freue ich mich - und das auch, da sich diese Disziplin wohl an den Lehren des Buddhismus ein Stück weit orientiert. Besonders gespannt bin ich auf den praktischen Teil. Und vor allem freue ich mich darauf, auszuprobieren, was sonst noch mein Interesse und meine Leidenschaft entfachen kann. Ich werde wohl die Tage nochmal meine Gitarre zur Hand nehmen und schauen, was ich noch kann…

Ich hatte in der Vergangenheit zwar schon viele Wege angedacht und auch angefangen auszuprobieren, aber die fühlten sich nicht an wie das hier. Ich denke auch, weil ich endlich erkannt habe, dass ich Lebensfreude und Glück nicht in der Zukunft oder im Wunschdenken, in Träumererein, finde, sondern im hier und jetzt, in diesem Augenblick. Und weil ich erkannt habe, dass ICH für mein Glück verantwortlich bin und kein anderer. Auch nicht du, Joengel. Das es MEIN Weg ist, und nicht der von uns. Das hat natürlich den Vorteil, dass wir uns nicht gegenseitig behindern, wie es bislang der Fall war. Und weil ich jetzt nicht nur glaube, sondern weiß, dass man auch seine unbewussten Verhaltens- und Denkmuster mit den richtigen Methoden ändern kann. Ich stelle jetzt auch in Frage, ob eine Paartherapie im Moment das richtige ist. Mal sehen, wie sich der Gedanke noch entwickelt. Vllt. ist es ja auch hilfreich, in großen Abständen hin und wieder mal eine Sitzung wahrzunehmen.

Auf sexueller Ebene lasse ich es jetzt einfach auf mich zukommen. Mein Interesse an einer Tantramassage ist nach wie vor sehr groß und ich denke nach wie vor, dass es mir Vorteile bringen kann, aber ich brauche es jetzt nicht. Dennoch: Ich bin sehr sicher, dass ich eine Massage wahrnehme - irgendwann…

Allerdings denke ich, dass es doch nicht nur meine Probleme sind, sondern wir auch Probleme in unserer Beziehung haben. Die liegen wohl nicht nur im sexuellen Bereich. Ich denke, David Schnarch würde unsere Beziehung als emotionale Verschmelzung bezeichnen. Ein Teil dieser Probleme werden sich wohl dadurch lösen lassen, dass ich mich in vielen Bereichen ändere (und nach Schnarch dadurch in meinem Differenzierungsprozess weiterkomme) - aber eben nicht alle. Ich will dich, Joengel, nicht mehr zur Veränderung und Weiterentwicklung drängen (vor allem, weil ich - glaube ich zumindest - jetzt verstanden habe, dass das eh nichts bringt, einen Menschen zur Veränderung drängen zu wollen). Ich kann nur hoffen, dass wir uns beide INDIVIDUELL weiterentwickeln und dabei doch in die gleiche Richtung marschieren.

2012 wird mein Jahr!


@****gel
Ich bin dir unendlich dankbar für deine Liebe. Ich hoffe, dass ich jetzt den Weg vor mir habe, den ich die ganze Zeit gesucht habe.

Dan2011
@dan
Das liest sich alles ziemlich gut!
Eines dennoch:

Gemach, gemach - gut ding will Weile haben.
So ein ganz klein wenig habe ich das Gefühl, Du neigst zum Überschäumen, wenn Dir etwas der rechte Weg zu sein scheint (erinnerst Du Dich an die 70 Briefchen - mit Gutscheinen glaube ich -, die Du Deiner Frau vor knapp einem Jahr zum Geburtstag geschenkt hattest?)

Wie gesagt, ich finde gut, was sich bei dir entwickelt.
Mache Dir nur bewußt, daß Entwicklung Zeit braucht, Du Zeit brauchst zum weiter wachsen, Joengel Zeit braucht, Ihr beide gemeinsam Zeit braucht.

Bleibe geduldig mit Dir, mit Euch, vor allem dann, wenn sich Deinem momentanen Elan hier und da Hindernisse in den Weg stellen, oder ihr einmal einen gefühlten Rückschritt macht.
(Nach meinen/unseren Erfahrungen sind solch gefühlte Rückschritte übrigens häufig ein Anlauf nehmen für die nächste Entwicklungsstufe *g* )

Es ist auf jeden Fall schön, zu lesen, wie Ihr beide einander zugewandt bleibt.

lieben Gruß

erwil
*******ara Frau
1.193 Beiträge
@ Dan
"Jene Schiffe, welche verließen den selben Hafen - werden sie einander wieder sehen?"

Ich finde es eindrucksvoll, wie sehr Du bereit bist, an Dir zu arbeiten! Ich hoffe und wünsche für Euch beide, dass Ihr Euch weiter entwickelt:

im Idealfall auf einander zu, so dass Ihr auch wieder den selben Hafen anlaufen könnt!

Alles Gute dafür ...
****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
@ erwil
Du ahnst gar nicht, wie recht du hast. Ich neige tatsächlich zu übermäßiger Euphorie. Eine Eigenart, die ich auch nicht so ganz an mir mag.

Aber auch, wenn sich mein langer Post von eben sehr schillernd anhört. Ich denke jetzt, ich habe begriffen, dass die von mir bislang eingeschlagenen Wege nur scheitern konnten. Das erste Mal sehe ich meinen Weg jetzt als stimmig an, wobei mir vollkommen klar ist, dass es Zeit braucht. Und vor allem viel, viel Arbeit und Kraft. Aber ich sehe einen Weg und nicht irgendeinen verschlungenen, verworrenen Trampelpfad. Und das ist doch ein Fortschritt. *smile*

Natürlich wird es auch Rückschläge geben. Aber mir ist einfach klar geworden, dass mein Leben nicht stimmig ist. Mein Selbstbild entspricht einfach nicht meinem Idealbild von mir. Und von daher ist auch die einseitige Arbeit an meiner Sexualität nicht mehr stimmig.

Ob ich mit der angegebenen Literatur weiterkomme, zu anderen Büchern, zu Seminaren oder auch zu irgend einer Art von Therapie greifen muss, kann ich natürlich noch nicht abschätzen, aber ich bin jetzt im Moment in Aufbruchstimmung. Wichtig ist auf jeden Fall dranzubleiben und nicht die Bequemlichkeit und die Gewohnheiten siegen zu lassen.

Dan
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.