erst einmal: danke für die fragen und die offenheit, dan2011 und joengel, die den raum für - für mein empfinden - sehr anregende, offene und teilweise auch sehr berührende antworten geboten haben.
ob deine bedenken berechtigt sind, joengel, kann meiner ansicht nach nur von dir selbst beantwortet werden. denn, selbst wenn noch so viele andere aus eigener erfahrung hier schreiben würden, dass sie es nicht sind, so kann dein empfinden doch anders sein. vor allem auch mit der eigenen interpretation zusammenhängend. und die scheint momentan richtung ´unangenehm / nein / ungewollt..´ bis vielleicht sogar ein wenig ´bedrohlich / übergreifend´ zu neigen. ob nun auf dich selbst oder auf dan bezogen.
deshalb sehe ich mich nicht in der lage, dir darauf zu antworten.
doch ich erzähle gern von meiner eigenen erfahrung mit einer tantramassage.
seit jahren hat mich das thema immer wieder - mal mehr mal weniger intensiv - beschäftigt. im letzten jahr konstant. ich habe mich im netz auch ein wenig nach den möglichkeiten umgeschaut.
es war und ist mir wichtig, dass es transparent ist, zu wissen, was genau geschieht, aus welchem grund bzw. was die ab- und ansicht der masseuse / des masseurs ist, wie und wo, was dabei alles sein kann (erfahrungsberichte), ob und dass ich meine grenzen jederzeit neu ziehen kann und diese erkannt und respektiert werden, auch wenn sie sich währenddessen spontan ändern / auftauchen... da habe ich eine seite gefunden, die mich in all dem angesprochen hat, sowohl den verstand mit allem noch so detaillierten fragen als auch das bauchgefühl angesprochen hat. das ananda institut in köln.
es hat seit der entscheidung dafür noch fast ein jahr gedauert (es sind erst einige wochen seit meinem besuch dort), zeit in der ich mich immer wieder mal damit beschäftigt habe und die entscheidung wieder hinterfragen konnte. nur um zu merken, dass ich wirklich neugierig darauf bin und diese erfahrung machen will. ohne ein bestimmtes ziel, ohne aufgaben und genaue vorstellungen.
[das ist vielleicht ein unterschied - im vergleich zu eurer situation -, der einiges ausmacht. es war für mich druckfrei, mein eigener wunsch mit neugieriger vorfreude verbunden, ohne das gefühl, dass etwas davon abhängen würde, ja, es hat nicht mal jemand anderen interessiert, ob ich das mache oder nicht. rein beschreibend gemeint.]
es hat sich dann mit meinem letzten partner ergeben. wir waren da gerade ein paar wochen zusammen, jedoch beide neugierig auf diese erfahrung. es war eine paarsitzung, allerdings in getrennten räumen.
ich wollte das neue für mich genießen (oder auch nicht, wusste ich ja im vorfeld noch nicht, wie es wird), all die neuen eindrücke frei von ablenkung auf mich wirken lassen. ich weiß, dass ich sehr leicht von allen eindrücken von außen abzulenken bin. so wäre es auch mit der gegenwart meines partners gewesen.
natürlich stand auch die frage im raum "was genau passiert bei ihm? wie weit geht das? was macht sie genau, das ihm vielleicht so gut gefällt, dass er mehr davon will, ich aber vielleicht nicht kenne/kann/weiß usw.?...".
so haben wir danach auch darüber gesprochen und ich habe ihm diese bedenken/ängste mitgeteilt. allein dafür, da hinschauen zu können, war es schon bereichernd. mir dieser ängste bewusst(er) zu werden.
es war für ihn eine sehr schöne erfahrung, allerdings keine erotische. die entspannung und der natürliche umgang mit dem GESAMTEN körper, einschließlich - nicht ausschließlich - dem intimbereich, waren schlichtweg wohltuend. es war auch nichts dabei, das außergewöhnlich wäre oder eine bestimmte technik, die ´anheizen´ würde oder sonstiges in der art.
lediglich der offene, herzliche und eben auch physiotherapeutisch wohltuende umgang mit dem körper in seiner gesamtheit. (und das warme öl.
)
was an sich simpel klingen mag, doch allein schon die bedenken davor zeigen, dass es das aufgrund so vieler übernommener glaubenssätze, ängste und vorstellungen nicht ist.
für mich war es überraschend anders als erwartet. ich hatte in der ganzen zeit davor, in der ich mich immer wieder mal damit beschäftigt und immer mehr darauf gefreut habe, unbewusst doch eine gewisse erwartungshaltung aufgebaut. ohne ein konkretes ziel und ohne eine bestimmte vorstellung von dem, was passieren sollte, doch - wie mir erst danach bewusst wurde - mit der vorstellung DASS etwas (am besten spektakuläres) passieren sollte.
dem war nicht so. einerseits. denn ich war zwar gleich zur begrüßung von der offenheit und herzlichkeit zu tränen gerührt und emotional offen und während der anfänglichen ganzkörpermassage sehr entspannt, doch als es um den intimbereich ging plötzlich emotional wie betäubt. nur noch im kopf, alles beobachtend und begleitend kommentierend. ohne jegliche empfindung dabei.
und dadurch ist andererseits doch viel passiert. denn diese reaktion hat mir weitere - mir bis dahin unbewusste - blockaden und muster und übernommene glaubenssätze aufgezeigt. die ich mir danach in aller ruhe weiter anschauen, sie aufkommen lassen und - wenn und wie es auftaucht - fühlen kann.
eine für mich sehr spannende und schöne erfahrung. natürlich vor allem in bezug auf mein empfinden mit der massage. gleichzeitig aber auch in bezug auf das miteinander als paar dabei. und.. nicht trotz sondern gerade wegen der bedenken und ängste, die sich dadurch auch zeigen durften.
egal auf welche art und weise und mit welchen begleitern und helfern, ich wünsche euch weiterhin eine so offene und bereichernde erfahrungsreise miteinander.