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Gegensätzliche Sexualität

****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
Gegensätzliche Sexualität
Hi Community,

vor einigen Monaten habe ich mein großes Problem hier geschildert. Ganz kurz gefasst ging es darum, dass meine Frau und ich unterschiedliche Vorstellungen von Sexualität haben und wir beide vor unserer Beziehung noch keine großartigen anderen sexuellen Erfahrungen gemacht haben. Ich hatte ein Verlangen nach fremder Haut, das mich bald aufgefressen hat.

(Der gesamte Beitrag: Gegensätzliche Sexualität zerstört langsam unsere Beziehung)

Seit dem ist sehr viel passiert. Wir haben erkannt, dass unsere Probleme im Bett mit vielen anderen Faktoren zusammenhängen und uns daran gemacht, diese positiv zu ändern. Wir gehen immer noch - wenn auch sehr sporadisch - zur Paartherapie, um uns in unserer Entwicklung weiter voranzubringen.

Ich selbst habe mich sehr weiterentwickelt. Ich hätte es vorher nie für möglich gehalten, aber die richtigen Denkanstösse vorausgesetzt kann da ganz schön was passieren. Ich habe sehr hart an meinen Schwächen gearbeitet (und bin immer noch dabei) und denke heute ganz anders wie noch vor einem halben Jahr. Geholfen haben mir dabei meine wunderbaren Frauen (Frau und Tochter), (so blöd es klingt) 3 Monate Krankheit, in denen ich viel Zeit zum nachdenken hatte, ein Sport, der mich körperlich, geistig und seelisch anspricht und nicht zuletzt die ganzen Denkanstösse aus meinem letzten Post hier. Ich denke ganz anders. Ich habe zwar noch das Verlangen nach fremder Haut, aber es ist nicht mehr so bohrend.

Vor allem habe ich erkannt, dass mein eigentliches Verlangen eher darin besteht, erfüllenden, leidenschaftlichen Sex zu haben. Ganz gleich, wie dieser aussehen mag.

Das hat dazu geführt, dass der Konflikt zwischen meiner Frau und mir, der uns einige Jahre mal mehr mal weniger stark heimgesucht hat, mittlerweile frei von jeglichen Schuldzuweisungen ist. Es lässt sich jetzt viel entspannter an unserem Problem arbeiten.

Nachdem wir die letzten Monate wegen Krankheit, Zeitmangel, etc. nicht systematisch unser Problem angehen konnten fangen wir jetzt damit an. Neben ausführlichen Gesprächen lesen wir beide parallel Schnarchs "Psychologie sexueller Leidenschaft" und reden ausführlich über das Gelesene.

Außerdem - und das ist das wunderbare - kommt meine Frau mir im Bett sehr entgegen und macht Sachen, von denen ich vor einem Jahr noch nicht einmal geträumt hätte. Mir geht es richtig gut.

Trotzdem ist da eine Sache, die ich mir nicht erklären kann und bei der ich hoffe, hier Tipps zu bekommen. Auch wenn ich unsere sexuelle Entwicklung sehr begrüße und genieße, der Sex selbst ist (noch) nicht erfüllend, nicht entspannend. Ich habe das Gefühl, dass ich mir selbst im Weg stehe. Ich kann dabei nicht sagen, ob ich während unserem Konflikt zu sehr emotional abgestumpft bin, ob ich im entscheidenden Moment (beim Sex) unseren Konflikt nicht aus dem Kopf bekomme oder was auch immer. Man sagt es ja Frauen nach, dass sie sich oft beim Sex nicht fallen lassen können, aber mir scheint, dass es mir gerade genau so geht.

Meine Frau und ich haben schon darüber gesprochen und sie meint, dass sich das wohl, wenn wir weiter an uns arbeiten, mit der Zeit von selbst gibt. Aber es wäre schön, wenn es sich schon vorher irgendwie beheben ließe. Für Tipps bin ich also außerordentlich dankbar.

Beste Grüße
Dan2011
****ot2 Mann
10.751 Beiträge
Hallo Dan2011
Ich hatte mich seinerzeit an Deinem Thread beteiligt.

Nun verstehe ich dein Problem wohl nicht ganz und muss nachfragen:
Was meinst Du mit nicht erfüllend, nicht entspannend?
Meinst Du damit den Umstand nicht zum Höhepunkt zu gelangen, - oder meinst Du damit was Anderes?

Lg
Freimut
****011 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Freimut
Ich weiß noch, dass du dich seinerzeit an meinem Thema beteiligt hast. Du hattest eine geschickte Art in deinen Posts, meine Selbstreflexion zu aktivieren;-)

Ich kann mein Problem leider nicht vollkommen transparent auf den Punkt bringen. Ich komme sehr wohl zum Höhepunkt. Ich habe mal gelesen, dass man beim Mann zwischen einem Orgasmus und der reinen Ejakulation unterscheiden kann. Das trifft es in etwa.

Auch wenn meine Frau und ich die im anderen Thread geschilderten Probleme hatten, so hatten wir doch hin und wieder so guten Sex, dass ich dabei und danach einen emotionalen Höhenflug hatte, und dieser stellt sich nun nicht mehr ein, warum auch immer.

Kurz nachdem mein Umdenken begann hatte ich ein paar sehr tolle Erlebnisse. Der Sex war so intensiv, weil er mich insgesamt berührte. Es war keine reine Erregung in der Körpermitte, sondern in etwa mit jeder Faser meines Körpers. Dementsprechend intensiv viel auch der Orgasmus aus: Erleichternd, befreiend, beglückend, intensiv. Und das, obwohl der Sex so war wie immer.

Ich denke also, dass ich es so intensiv erlebt habe, weil ich einfach anders an die Sache rangegangen bin. Befreiter, unbefanger. Und dieses Gefühl ist mir, warum auch immer, abhanden gekommen.

Momentan beschränkt sich mein Höhepunkt auf die rein körperlichen Prozesse, die Ejakulation, ohne dass ich dabei Entspannung bzw. Befriedigung empfinde.

Ich weiß nicht, ob dir das die Sache näher erklärt, kann es aber leider nicht anders beschreiben. Ich weiß nur, dass es eigentlich widersprüchlich ist: Ich fühle mich gut und genieße unseren Sex und unsere gesamte Zweisamkeit, mache aber auf der Ebene eher einen Rückschritt...

LG
Dan2011
********nder Mann
2.896 Beiträge
****011:
Ich weiß nicht, ob dir das die Sache näher erklärt, kann es aber leider nicht anders beschreiben. Ich weiß nur, dass es eigentlich widersprüchlich ist: Ich fühle mich gut und genieße unseren Sex und unsere gesamte Zweisamkeit, mache aber auf der Ebene eher einen Rückschritt...

Die Frage ist ja, ob es ein Rückschritt ist oder nicht nur eine Veränderung. Das Leben ist ein Fluss, mit ruhigen, seichten Stellen und Stromschnellen, an deren Felsen man sich mitunter aufreibt. Von daher frage ich mich - und kann das für mich, mangelns entsprechender Eigenerfahrung nur bedingt beantworten - inwieweit die neue Erlebnisqualität ein Rückschritt/Untergang ist, oder nicht einfach nur das Ergebnis eines Wachstums oder zumindest einer voranschreitenden Veränderung und Entwicklung.

Falls du eher das "magische Gefühl", so würde ich es zumindest nennen, wiederhaben möchtest... ich denke, ich spare mir meine Überlegungen dazu erst einmal auf.
Zu viel des Guten ist halt manchmal zuviel. Unzufrieden zu sein ist Teil der genetischen Ausstattung des Menschen. Es wird nie perfekt sein, aber wir hören nicht auf, danach zu streben.
***an Frau
10.900 Beiträge
@Dan
Dein Thema wurde vor kurzem in dem unten stehenden Thread auch behandelt. Lies einfach mal ein wenig nach und die, die das auch so kennen wie du und auch noch ganz andere Orgasmen erfahren haben, werden wohl hier auch nicht lange auf sich warten lassen, um dir mit Rat und ihren Erfahrungen zur Seite zu stehen.

Ständige Ejakulationen ohne Orgasmus?!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Ein Orgasmus ist eine Entladung, die zu einer gewissen Entspannung führen kann. Ein Orgasmus, auch wenn er noch so geil ist, muss deshalb noch lange nicht gleichzeitig erfüllend sein. Auch nach zwei, drei oder mehr Orgasmen kann frau/man sich manchmal immer noch seltsam "leer", irgendwie hohl und trotz aller Entspannung "unzufrieden" fühlen, wenn alles nur auf der körperlichen Ebene stattfindet.

Ich vergleiche das gerne mit dem Naseputzen: Man befreit die Nase, fühlt sich für den Moment erleichtert - aber der Schnupfen bleibt.

Die ersehnte Erfüllung hat ziemlich wenig mit dem Orgasmus zu tun, dafür umso mehr mit dem Weg dorthin, mit dem verspielten Sich-einander-Beschenken, mit Sex, der nicht nur körperlich stattfindet und körperlich geil ist, sondern auch die Seele berührt - und nährt (= erfüllt).

Ich vermute mal anhand Deiner Schilderung, lieber Dan, dass hier der Knackpunkt liegen könnte. Doch da ihr ja bereits das Buch von Schnarch durcharbeitet, werdet Ihr dort ohnehin ein paar Kapitel dazu finden.

(Der Antaghar)
Nach meiner Erfahrung hängt die Intensität des geliebten O. direkt mit der Erregung davor zusammen.
Ich halte es zumindest für möglich,daß eure neue Offenheit das ganze ein wenig "technisch" macht,wodurch Du nun zwar neue Dinge erlebst,der Kopf aber mit dem "wie" beschäftigt ist und Du so nicht komplett abschalten kannst.

Der "alte" Sex, nach eurer Krise war vermutlich vor allem geprägt von Leidenschaft (viel Bauch,wenig Kopf).
********lker Mann
12.419 Beiträge
Hallo Dan
Oh, schön von Dir zu lesen uns schön zu hören, dass Ihr so gut an Eurer Beziehung arbeitet. Eigentlich seid Ihr doch auf einem tollen Weg, Eure Sexualität ganz neu zu definieren. Bei den ganzen Eindrücken und neuen Erfahrungen ist es ja fast logisch, dass man sich da Gedanken macht. Und wann kommen diese Gedanken hoch? Genau, gerade dann, wenn es um das geht, worüber man sich diese ganzen Gedanken macht, also beim Sex.

Da kann ich eigentlich nur Deiner Frau recht geben, wenn sie sagt, dass es etwas mehr Zeit braucht, damit Körper und Geist wieder das gleiche Tempo haben. Überlege doch mal, was sich das letzte halbe Jahr bei Euch geändert hat. Da muss der Kopf, den kleinen Freund zwischen Deinen Beinen erstmal wieder einholen. Der "Kleine" Dan scheint sich ja in seiner neuen Rolle sehr wohl zu fühlen, jetzt muss er nur noch dem "Hinterstirnlappen" klar machen, dass es so ist, wie es ist. Da ja zwischen Gemächt und Gehirn viele Kilometer Nervenbahnen verlegt sind, kann es vielleicht mal etwas dauern, bis denn alle Gehirnzellen auf "Kurs" sind.

Also, lasst Euch bloß noch ein bisschen Zeit und versucht das Erreichte zu genießen. Eine gute Flasche Wein hat bei uns aber schon manchmal die Nervenbahnen so blockiert, dass Gehirn und Gemächt keine direkte Verbindung mehr hatten. Da konnte sich der "Kleine" mal so richtig austoben, ohne dass der "Hinterstirnlappen" Bedenken anmelden konnte. Der kann nämlich manchmal ganz schön nerven: Die Kinder könnten wach werden, der Boden ist zu hart, das Fenster ist noch auf, die Intimrasur ist schon eine Woche her...


[url=http://www.joyclub.de/my/872536.dreamteam66831.html]Dreamteam66831 *zwinker*
Das Leben ist bunt
[/url]
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Oder es macht einfach Spass dem Unereichbaren hinter her zu rennen.

Vielleicht will der Mensch immer das, was er nicht hat/haben kann.

Vielleicht ist auch die Erinnerung daran viel besser, als es tatsächlich war.

Vielleicht will man auch einfach nicht zufrieden sein.

Vielleicht fühlt man sich jetzt unter Druck gesetzt, wo die Ehefrau eventuell im Bett Ansprüche zu stellen beginnt. Und man fürchtet, den neu entdeckten Ansprüchen nicht gerecht zu werden.

Vielleicht ist die ganze Lust auch zu technisch geworden auf der Suche nach der sexuellen Perfektion.
Hallo Dan,

ich hatte vor einiger Zeit eine Beziehung, in der ich irgendwie mit dem Sex unzufrieden war. Ich sprach meine Partnerin darauf an und konnte es nicht anders formulieren, als dass es mir zu wenig Sex war. Dabei schliefen wir so etwa einmal die Woche miteinander. Bei zwei erfüllenden, anstrengenden Jobs nicht ungewöhnlich.

Nach den ersten Gesprächen, begann ich Dinge zu ändern, probierte aus, mehr Fantasie hineinzubringen, eine Fotosession, sinnliche Spiele ohne Sex, nur Haut, Berührungen etc. dann auch mal gar kein Sex für drei, vier Wochen. Das machte ihr nur Druck!

Etwa ein, zwei Jahre nachdem wir diese Gespräche hatten, ging sie fremd. Sie. Nicht ich. Doof, ne?

Wir blieben zusammen, denn ich wollte daran wachsen. In den folgenden Wochen, in all meinem Schmerz, der Wut und der Trauer, klärt sich aber für mich das Gefühl, was ich gehabt hatte:

Ich fühlte mich nicht begehrt. Sie schlief mit mir, es machte ihr auch Spaß. Aber sie hatte keine Verlangen danach. Zärtlichkeit konnte sie geben und genießen. Aber das körperliche Verlangen war nicht da. Wir konnten vier Wochen ohne Sex sein, und alles, was sie daran erinnerte war ihr schlechtes Gewissen.

Lange Rede kurzer Sinn: Mir fiel in deinem Text, lieber Dan, auf, dass ihr euch sehr viel über den Kopf mit dem Problem beschäftigt habt. Begehrt ihr euch noch? Habt ihr das Verlangen nach einander?

Vielleicht hilft das Hinfühlen. Auch das "Ja, verdammt! Wir begehren einander!" kann schon viel auslösen!

In mir hat es das. Das Gefälle hielt ich nicht aus. Wir sind mittlerweile nicht mehr zusammen.

Ich wünsch dir alles Gute! Denn Euer Weg klingt toll!

Gruß,
TA
****ot2 Mann
10.751 Beiträge
Hallo Dan,
ich muss leider gestehen, dass ich Deinen Empfindungen nicht ganz folgen kann.
Ob eine Beziehung mich emotional erfüllt (oder nicht) ändert zumindest nichts an dem Gefühl beim Orgasmus.
Aber hier wurde schon etliches Sinnvolles gepostet.
Das Gefühl angenommen, geliebt und begehrt zu sein triggert womöglich andere Glücksregionen als die Freude am Liebesspiel.
Lg
Freimut
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
@******uge:
Ich fühlte mich nicht begehrt. Sie schlief mit mir, es machte ihr auch Spaß. Aber sie hatte keine Verlangen danach. Zärtlichkeit konnte sie geben und genießen. Aber das körperliche Verlangen war nicht da. Wir konnten vier Wochen ohne Sex sein, und alles, was sie daran erinnerte war ihr schlechtes Gewissen.

Und das ist ein ganz wichtiger Punkt in einer Beziehung. Begehrt werden und das fühlen zu können, gezeigt bekommen ...

Ich kann gut verstehen, was du da empfunden hast. Noch versuch ich selbst es auszugleichen, weiß ich doch, dass er mich vor nicht langer Zeit sehr begehrt hat, aber jetzt? Es fehlt mir unglaublich.
****Dom Mann
10 Beiträge
Ich fühlte mich nicht begehrt.
.

Genau das ist es worum es geht. Der Sex fängt im Kopf an und damit meine ich nicht die Stellungen, sondern das Verlangen.

Wenn Ihr das wieder findet, ist es fast egal was Ihr in Bett macht. Die Berührung und Intimität alleine wird euch dann schon flashen.

Klingt einfach aber wenn dieses Gefühl fehlt ist es nicht einfach wieder da. Da muss jeder für Sich prüfen wo er steht, seine Gefühle ehrlich und klar versuchen zu analysieren. Wie war es als das Begehren damals da war ( und das war es irgendwann) wann ist es verloren gegangen und warum? Können wir das wieder umkehren? Schwere Fragen die viel Schmerz erzeugen werden und viel Arbeit und Ehrlichkeit von den Partnern erforden.

Ich sehe aber leider keinen anderen Weg, wieder zu "gutem" Sex zu kommen.

viel Erfolg.
********nner Mann
4.902 Beiträge
Wenn man etwas arg verkopft angeht,
dann ist die Lösung oft nur eine technische. Ich denke - wie einige andere hier auch - dass jetzt vielleicht die Zeit gekommen ist, wieder mehr zu fühlen, sich weniger Gedanken um das Thema zu machen, sondern einfach Liebe zu machen.

Und die "Spezialitäten" dosieren! Man neigt dazu, abzustumpfen und Erregung ist ein kostbares Gut...
Konzentriere Dich vielleicht weniger auf die Fragestellung "muss das mir jetzt nicht brutal was geben, warum kickt mich das nicht enorm ect?" sondern sieh in Deiner Partnerin die hungrige Frau, die mit Dir wilde Dinge tun mag, weil es sie antörnt, Dir gut zu tun und weil sie es von Dir besorgt haben möchte. Und so fort...

Man kann sich gewisse Dinge auch kaputtlesen -denken -diskutieren. Du musst einfach den vernunftbegabten Menschen ab und an beiseite schieben und Dich der Vorstellung hingeben, dass Du das Bückstück zu Hause rannehmen wirst, dass sie morgen schon wieder um eine Wiederholung bettelt...
*zwinker*
Es gibt Momente, da kann der innere "Schweine-Hund" auch mal ganz nützlich sein. Lass es raushängen, wie sehr Du drauf abfährst, solch eine lüsterne Partnerin zu haben und dass sie Dich anmacht, wenn sie es wieder braucht. Sei einfach mal ein Ferkel. Dann haben die Barrieren in der Birne weniger Chancen, den Weg zu erfüllenden Gefühlswelten zu verstellen.
Alles hat seine Zeit
es geht nichts verloren (Zitat @**y2)

Hallo Dan,

auch ich habe damals mitgeschrieben.
Ich erinnere mich auch an die threadtypischen *kissenschlacht* mit so einigen, Die Dir manipulative Absichten unterstellten.

Das hast Du jetzt davon *zwinker*

Nein, das war jetzt nur Spaß.

Meine Liebste und ich haben ja auch mal in einer ähnlichen Situation gesteckt wie ihr vor einem guten halben Jahr noch.

David Schnarch habe ich euch auch nahegelegt damals - es ist bis heute eines von nur zwei Büchern, das ich uneingeschränkt immer wieder empfehle. (Das andere ist auch von Schnarch, dieses Jahr erst auf Deutsch erschienen)

Was du aktuell beschreibst ist - nach meinen Erfahrungen - ziemlich normal und muß Dir auch nicht allzuviel sorge bereiten.

Bei mir gab es bis vor kurzem sogar eine Phase - und die war gar nicht mal unangenehm, aber irritierend, weil ich das so vorher nicht kannte - in der ich gar keine besondere Lust auf Sex hatte.
So drei Wochen am Stück, das war für mich neu.

Inzwischen hat sich bei mir selber so unglaublich viel verändert, daß ich hier mehrere Seiten schreiben könnte.
Eine Kurzkurzfassung wäre:
Meine Selbstwahrnehmung zu meinem Mannsein hat sich total umgebaut, durch innere seelische, psychische Prozesse und Entwicklungen.
Damit einher geht die Auflösung eines uralten Selbstbildes:
Das Bild vom Mann als schlechteren Menschen (gegenüber der Frau).
Dieses alte Bild umfasste unglaublich viele Bereiche meines Lebens, insbesondere auch die Sexualität.
Ich glaube, das Bild vom Mann als schlechteren Menschen quält viel mehr Männer, als sie es wahrhaben möchten.

Dadurch, daß ich von diesem furchtbaren Bild Abschied nehmen konnte, hat sich das Gefühl für meine eigene Sexualität von Grund auf verändert:
Meine Sexualität ist auf einmal nicht mehr Ursache ständiger innerer Bedürftigkeit, sondern Quell inneren Reichtums, quell einer ungeheuren inneren Lebensenergie.

Das hat wohl kurzzeitig bei mir zu vorübergehend geringerem sexuellen Verlangen geführt.
Inzwischen ist mir das alles klarer geworden, und ich bekomme zunehmend das Gefühl, etwas zu geben, zu verschenken zu haben - anstatt bedürftig zu sein.
Meine Liebste nimmt diese Veränderung in mir mit großer Freude wahr - unser Sex gewinnt derzeit ziemlich an Fahrt.

Was ich Dir damit sagen will:
Es ist toll, daß ihr in der Entwicklung seid!
Es wird immer wieder Dinge geben, die Euch verstören, überraschen, ängstigen, Freude machen, Euphorisch, innig, ruhig und gelassen werden lassen - die ganze Palette.
Aber ihr seid in Bewegung - und das ist toll!


Wir gehen seit ein paar Monaten auch wieder gelegentlich zu einer Paarberatung - energetische Paartherapie.
Und zwar nicht, weil es uns schlecht ginge, sondern um hin und wieder Impulse zu bekommen.
Derzeit beschäftigen wir uns viel mit unseren (z.T. sehr alten, aber bisher kaum ausgesprochenen) sexuellen Phantasien.
Wenn man anfängt, den gemeinsamen Sex als Spielwiese für die eigenen Persönlichkeitsentwicklung nutzen zu können und wollen - tun sich noch einmal ziemliche Welten auf.

dir und Deiner Liebsten beste Grüße

erwil
Möchte auch
...meinen Senf dazu geben *zwinker*

Ich hab vieles erlebt. Sex ohne Leidenschaft, Sex mit Leidenschaft, Sex ohne Liebe, Sex mit Liebe, spielerischen Sex, "ernsten" Sex, langweiligen Sex, aufregenden Sex, rationalen Sex, emotionalen Sex, Sex nach endlosen Gesprächen, spontanen Sex, "Trostsex", "Machtsex".......noch mehr Bedarf??

LEIDER hat sich mein Sexleben sehr reduziert aufgrund körperlicher Beschwerden. Leider, leider.....aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt... *smile*

Fazit all des Erlebten hinsichtlich der Sexualität ist schlicht und einfach......daß es dann am aufregendsten, unbekümmertsten, losgelöstesten war, wenn.............ich den Mann kaum kannte, es sich mehr oder weniger spontan ergab, körperliches Begehren auf beiden Seiten da war ( ja, ist wirklich wichtig!!) und der Rahmen irgendwie nicht wichtig war...........

Ich propagiere damit nicht das Tändeln von einem Unbekannten zum anderen.
Was ich eben auch erfahren habe, ist, daß es schon wichtig, richtig und gut ist, sich mit dem/der PartnerIn auseinanderzusetzen über Sex und eigene Wünsche und Vorstellungen. Es darf aber nicht übersehen werden, daß dies eine gewisse Kopflastigkeit in die Beziehung bringt, die schwierig zu händeln ist bezüglich Lust, Erotik, Spontanität und Begehren.
Mein Rat?.......schwierig......die Lösungen können eigentlich nur individuelle sein.
Ich habe es mein Leben lang so gehandhabt, daß ich mit Sex ziemlich unbekümmert und egoistisch umgegangen bin. Mein heutiger Partner kann damit wunderbar leben, Eros sei Dank *zwinker*
Aber!!! ich lebe mit ihm auch eine "rationale" Sexualität, weil ich glaube, daß, egal, wie die Lebensumstände sind, wir alle ab und zu ein wenig Zuwendung und Zärtlichkeit brauchen. Und daß dies IMMER besser ist, als kühl nebeneinander herzuleben.

Uff! Jetzt habe ich ja einen richtigen Vortrag gehalten.......ich hoffe, niemanden damit genervt zu haben.....

Ich wünsche Euch jedenfalls allen ein wunderschön entspanntes WE.....vielleicht mit ein bißchen Sex....wie auch immer er geartet sein sollte......??? *ggg*

Bea
( die Abgeklärte......??????!!!!??????........) *lol*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Neben den beiden mehr als lesenswerten Büchern von David Schnarch kann ich Euch noch ein Buch ans Herz legen, das u. a. auch einige energetische Aspekte berücksichtigt und Themen wie "Erfüllung" behandelt:

Von Nehmen und Genommenwerden

von Doris Christinger und Peter Schröter.

(Der Antaghar)
****ot2 Mann
10.751 Beiträge
http://www.amazon.de/product … y=bySubmissionDateDescending

Die Rezensionen sind jedenfalls einhellig gut.
Lg
Freimut
Warum muss dieser Kerl nur "David SCHNARCH" heißen ... *zwinker*

Aber ich schweife ab.

@**********henkt:
Noch versuch ich selbst es auszugleichen, weiß ich doch, dass er mich vor nicht langer Zeit sehr begehrt hat, aber jetzt? Es fehlt mir unglaublich.

Einen ganz krassen Tipp: Hör sofort damit auf, es selbst auszugleichen. Ich habe das vier Jahre lang getan und mich dabei kaputt gemacht.

Letztlich muss ich sagen, sie hat sich keinen Zentimeter gerührt. Hat mir immer mal 'Knochen' hingeworfen. Aber wirklich etwas geändert hat sie nicht. Aus Angst.

Ich hingegen habe zum Ende unserer Bezihung hin gemerkt, dass ich mich längst über meinen Kampf definiert habe. Als ich entschied, damit aufzuhören, war meine Entscheidung klar.

Ich wünsche dir, dass dich und ihn das vielleicht wach rütteln kann. Kannst du denn mit ihm darüber sprechen?

@***il:
Wenn man anfängt, den gemeinsamen Sex als Spielwiese für die eigenen Persönlichkeitsentwicklung nutzen zu können und wollen - tun sich noch einmal ziemliche Welten auf.

Das ist eine verdammt interessante Sichtweise! Allerdings nur, wenn beide gleiche Anteile einbringen. Schon geringe Imbalancen können zu Misstrauen führen.

@*********tutte:
Richtig, zu einer Bezihung gehört der Austausch, der geschieht mit dem Kopf. Und - we du es ja selbst lebst - dann muss der Bauch, das Herz was auch immer - das Gefühl mitgenommen werden!

@*****mut: Wenn du das Buch liest, erzähl bitte davon. Das interessiert mich sehr!
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Tigerauge76
Allerdings nur, wenn beide gleiche Anteile einbringen. Schon geringe Imbalancen können zu Misstrauen führen.

Darf ich höflich nachfragen, warum das ausgerechnet gleich zu Misstrauen führen kann?

*

Und ja, der Nachname von David Schnarch ist eigentlich sowas von "daneben", zumal er in seinen Bücher von Starkstromsex u. dgl. schreibt und wirklich einer der besten Sexualtherapeuten der Welt sein dürfte. Aber da kann er ja nichts dafür; "Scharf" o. dgl. wäre sicher passender.

(Der Antaghar)
@tigerauge
Das ist eine verdammt interessante Sichtweise! Allerdings nur, wenn beide gleiche Anteile einbringen. Schon geringe Imbalancen können zu Misstrauen führen.

Die Lektüre des Buches von dem Mann mit dem einschläfernden Nachnamen könnte Dir Antwort auf Deinen Einwurf geben. *g*

Er hat da einen schönen Begriff für das, was Du beschreibst:

Siamesische Beziehungszwillinge.
Wenn der eine sich bewegt, MUSS sich der andere mitbewegen, ob er will oder nicht. Imbalancen müssen so tatsächlich ständig ausgeglichen werden.
Eine unfreie, beengende Situation - in der sich fast alle Paare irgendwann einmal befinden, oder befunden haben.

Ein anderer dazu passender Begriff aus der "Psychologie sexueller Leidenschaft" ist der der "emotionalen Verschmelzung".
Das sich davon abhängig machen, da der andere Dich in Deinem Selbstwert bestätigt. Ich habe das einige Jahre auch gemacht - habe unsere Fickfrequenz und die Fickbereitschaft meiner Liebsten unbewußt als Indikator für meinen Selbstwert betrachtet - um es mal etwas platt und vereinfacht zu formulieren.

Du hast aber insofern recht: Ehe Paare damit anfangen
Sex als Spielwiese für die eigenen Persönlichkeitsentwicklung nutzen zu können und wollen
müssen sie sich wohl aus dieser Emotionalen Verschmelzung gelöst haben, in ihren Persönlichkeiten differenziert genug sein, um Imbalancen aushalten zu können.

Imbalancen gibt es so oder so, die lassen sich überhaupt nicht vermeiden!!!

Hast Du Dir übrigens eigentlich mal überlegt, was für Dich hinter Mißtrauen steht?
Für mich kann es mittlerweile auch ein mangelndes Vertrauen in mich selber sein.

Wenn ich jemanden mißtraue, dann deshalb, weil ich das Gefühl habe, nicht auf mich selber vertrauen zu können - dann deshalb, weil ich fürchte, in mir selbst nicht genügend Halt zu finden, wenn Der Partner etwas tut, was mich verunsichert.

Je mehr Du Dir innerhalb einer Partnerschaft aber selbst vertrauen kannst, Du um Deine eigene Wertigkeit weißt, um so weniger mußt Du mißtrauen.
Denn dann ist es auch nicht mehr die dem Partner auferlegte Aufgabe, Deinen Selbstwert zu bestätigen.

Interessanter Weise wächst mit zunehmendem Vertrauen in sich selbst auch der Respekt, die Achtung dem Partner gegenüber.
Selbstachtung führt dann zu Achtung.

(Verachtung hingegen führt nach meiner Erfahrung zu Selbstverachtung.)

Mit Vertrauen in Dich selbst, mit Selbstachtung und selbstbestätigendem Selbstempfinden hast Du die Freiheit und die Voraussetzungen dafür,
Sex als Spielwiese für die eigenen Persönlichkeitsentwicklung nutzen zu können und wollen.

Ein nicht immer leichter Weg.
Ich kann für mich sagen: Er lohnt sich!

liebe Grüße

erwil
@***il:
Wenn ich jemanden mißtraue, dann deshalb, weil ich das Gefühl habe, nicht auf mich selber vertrauen zu können - dann deshalb, weil ich fürchte, in mir selbst nicht genügend Halt zu finden, wenn Der Partner etwas tut, was mich verunsichert.

So weh es tut, dahin zu schauen: Du hast verdammt Recht! Ich habe sicher auch meien Beziehung zum Selbstaufbau "missbraucht". Wenn das zur Abhängigkeit führt, und das war bei uns beiden wechselseitig der Fall, ist das nicht gut.

Mit den gleichen ANteilen, die ich erähnt , meinte ich vor allem, den Willen, sich zu bewegen, sich weiter zu entwickeln. Wenn da eine Ablehnung des Status Quo zuliebe vorherrscht, muss man sich lösen.

Ich werde mir den Herrn SChnrach mal zu Gemüte führen.

Herzlichen Dank!!!
@******uge (schöner Nickname übrigens *g* )
Mit den gleichen ANteilen, die ich erähnt , meinte ich vor allem, den Willen, sich zu bewegen, sich weiter zu entwickeln. Wenn da eine Ablehnung des Status Quo zuliebe vorherrscht, muss man sich lösen.

Aber damit bist du schon wieder schwupps in der Abhängigkeit.

Noch so ein sinngemäßes Schnarchzitat lautet:

Es braucht zwei im System Partnerschaft dazu, einen Status quo aufrecht zu erhalten.
Wenn sich aber nur einer im System anfängt zu bewegen, kommt auch das System insgesamt in Bewegung. *idee*

So etwas kann zur Trennung führen, sicher.
Ich und meine Liebste waren dieses Jahr im Januar soweit, daß der Trennungsgedanke erstmals ernsthaft ausgesprochen wurde.

Das war beängstigend und schmerzhaft.
Am 12. Mai habe ich dies hier in einem anderen Thread geschrieben:

Zur Zeit ist es besser gar keinen Sex zu haben.
Denn Sex sollen wir wohl erst wieder haben, wenn wir ihn beide wollen.
Doch damit wir ihn wieder beide wollen, müssen wir uns- jeder für sich - und dann vielleicht gemeinsam erst wieder über unsere Gefühle klar werden.


Mensch @**b, ich war so doof!
Das hätte ich auch schon vor ein paar Tagen schreiben können, denn genau das haben meine Liebste und ich so gemacht, und das ist noch gar nicht so schrecklich lange her:

Letzten November habe ich fast genau diese Worte zu meiner Liebsten gesagt (unsere Situation war zwar nicht in der Tiefe des Problems, aber doch vom Prinzip der Verhaltensmuster ähnlich, auch wenn wir beide eine eigentlich gute Bereitschaft mitbringen und mitbrachten, uns gemeinsam zu entwickeln).
Letztlich war das tatsächlich der Schlüssel, daß die Dinge so in Bewegung kamen, daß ich Anfang Januar erstmals etwas aussprach, was ich vorher so und nie zuvor in solcher Authentizität gesagt hatte:
Auch wenn es das letzte ist was ich möchte: Ich denke ernsthaft über die Trennung nach.
Das war in dem Moment ein ziemlicher Schock für meine Liebste, sie fing an zu stammeln: "Das darf doch nicht sein! Das darf doch nicht sein, daß ich Schuld habe, wenn nun alles zusammenbricht." Das hatte ich ihr gar nicht vorgeworfen - und würde es auch nie, es kam völlig aus ihr heraus - es war die tiefe Angst davor, nicht zu genügen. Anfangs blieb ich ruhig, meine Liebste weinte sehr heftig und ich saß einfach nur daneben, durfte und konnte sie nicht in den Arm nehmen um sie zu trösten. Als sie ruhiger wurde, sagte sie, noch im weinen: Ja, irgendwie stimmt es schon, ich habe Dich manipuliert, oft unbewußt, aber ich habe Dich manipuliert. Ich will das nicht mehr. Sie beruhigte sich allmählich wieder, während bei mir ein Schmerz hochkam, der mich in ein Weinen trieb, wie ich es nie jemals zuvor erlebt hatte. Ich habe als Mann ja nur eine vage Vorstellung davon, wie sich gebären anfühlt, aber so fühlte es sich für mich an: Als würde Wehe um wehe meinen ganzen Schmerz nach aussen pressen, bis ich nicht mehr kann, und dann noch weiter darüber hinaus.
Das ging, glaube ich gut zwanzig Minuten so ... -
Und als auch ich dann allmählich zur Ruhe kam, war auch ich besser in der Lage, einzugestehen, wie ich versucht hatte, sie zu manipulieren, sie zu etwas zu bringen, was ich von ihr wollte.

Da saßen wir beide plötzlich voreinander, in unserer ganzen Häßlichkeit, die wir all die Jahre in der Lage waren, uns anzutun, und hatten uns endlich wieder, konnten einander erkennen und wieder Achtung und Respekt füreinander empfinden. UND: @**b schrieb schon mal davon:
Nun konnten wir einander endlich auch VERZEIHEN.

Für mich und meine Liebste war das der lang ersehnte Wendepunkt.
Seitdem wir im Januar "die Hosen heruntergelassen" haben, konnten wir erst langsam anfangen, zu schauen, wohin jeder einzelne von uns eigentlich will, haben für uns gemerkt, ja: Wir wollen weiter zusammen - und dennoch muß jeder auch seinen eigenen Weg gehen, manchmal auch allein.

Eine woche nach diesem Ereignis sagte bei einem Gespräch miteinander meine Liebst zu mir:
Erwil, ich muß für mich erst einmal sehen, was ich für mich will, was eigentlich meine Sexualität ausmacht. Und bis dahin will ich von mir aus auch erst mal keinen Sex mit dir.
Ich war so dermaßen froh über diesen Satz, weil es für mich das erste Mal war, daß meine Liebste für mich erkennbar selbstbestimmt mit ihrer Sexualität umging, unabhängig davon, ob ich das gut finden würde oder nicht.

Ich habe die Zeit dann auch für mich selbst genutzt, um noch genauer hinzuschauen, was mich, meine Männlichkeit und meine Sexualität ausmacht. Es war gut genutzte Zeit.

Nun, inzwischen haben wir auch wieder Sex - nicht so oft, wie ich es mir vor ein paar Jahren noch gewünscht hätte, dafür aber auf einer Intimitätsebene, von der ich vor ein paar Jahren noch nicht einmal wußte, daß es sie gibt.

Ähhm, was ich sagen wollte:
@**b, Dein Tipp ist Gold wert:
erst müssen BEIDE aufhören sich gegenseitig zu manipulieren


Inzwischen ist fast schon wieder ein halbes Jahr seit jenem Post vergangen, wir sind weiter unseren Weg gegangen, jeder für sich - und auch wir gemeinsam.
Und auch unsere Sexualität hat sich massiv verändert:
Sie ist bewußter geworden, experimenteller - aber auch natürlicher, freier.
Sie wird tatsächlich zur Spielwiese unserer weiteren Persönlichkeitsentwicklung. Ich für meinen Teil entdecke Seiten an mir, die wohl lange im Verborgenen geschlummert haben.
Finde z.B. im Moment zu einer männlichen Dominanz, die mich manchmal selbst überrascht und - das ist das Beste - sich auch im Alltag, im Umgang mit meinen Kindern, mit meinen Kunden, also bei meiner Arbeit in größerer innerer Gelassenheit bemerkbar macht.
Ich schweife aus.

aber:
Hätte ich mich im Januar einfach bloß gelöst, die Trennung auch vollzogen - ich wäre letztlich meinen eigenen Themen ausgewichen und hätte mir möglicherweise selbst Chancen auf meine persönliche Weiterentwicklung genommen.

Stattdessen haben wir es inzwischen zunehmend geschafft, unseren "Selbstaufbau", wie Du es auch recht treffend nennst, jeder für sich in die eigene Hand zu nehmen und nicht vom anderen abhängig zu machen.

Dazu wäre es aber niemals gekommen, wenn einer von uns als Voraussetzung verlangt hätte: Auch Du musst den willen haben, Dich zu bewegen. Wenn Du etwas bewegen willst, bewege Dich.

Darum noch einmal der wunderbare und schlichte Merksatz:
*pfeil* Wenn sich aber nur einer im System anfängt zu bewegen, kommt auch das System insgesamt in Bewegung. *idee*

liebe Grüße

erwil
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wenn sich aber nur einer im System anfängt zu bewegen, kommt auch das System insgesamt in Bewegung

Und genau deshalb bewegen sich so viele Menschen (leider!) lieber gar nicht erst, denn dann käme ja womöglich das ganze System in Bewegung - und das lässt man dann sicherheitshalber lieber doch so, wie es ist. Wenn sich gar nichts bewegt, so glauben viele, dann kann auch nichts passieren (das reicht ja bis hin in die Spitzen von Politik und Wirtschaft).

Ist ja irgendwie auch richtig - nur leider passiert dann auch nichts in positiver Hinsicht, und das wird oft vergessen. Und bevor man selbst die Verantwortung übernimmt und sich bewegt, soll es lieber der andere machen - falls dann was schiefgeht (was man ja niemals ausschließen kann), ist wenigstens der andere schuld ...

Das mag sich zynisch lesen, ist aber gar nicht so gemeint. Ich will nur einen allgemein verbreiteten Irrtum verdeutlichen.

(Der Antaghar)
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